#14 - Standfestigkeit und September Party

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Ich hatte nichts gegen Sport, aber Trampolin gehörte nicht unbedingt zu meinen Favoriten.
Nachdem wir unsere letzte Übung beendet hatten, begaben wir uns in die andere Hälfte der Turnhalle, wo die Jungs unterrichtet wurden. Sie hatten uns alle den Rücken zugedreht und waren anscheinend noch nicht fertig. "Na, will jemand mal die Standfestigkeit der Jungs testen", scherzte Miss Refer. "Klar, ich mach das", gab ich prompt zurück. So James, wo bist du denn? Ich ließ meinen Blick über die Jungs schweifen bis ich ihn entdeckte, dann nahm ich Anlauf und sprang auf seinen Rücken.
"Was zum..-?!" Da lag er mitsamt mir auch schon auf dem Boden. "Ich sollte die Standfestigkeit testen." Unschuldig grinste ich ihn an. "Du bist dämlich." Ich verbesserte ihn: "Wir sind dämlich." Damit hatte ich den Nagel auf den Kopf getroffen, wir mussten schon ein ziemlich bescheuertes Bild abgeben. Ich hüpfte wieder auf, James folgte meinem Beispiel allerdings nicht so sprunghaft. " Weißt du James, jetzt wissen wir, dass du keine Standfestigkeit hast."
"Ach, und wozu..-" Ich wusste was kommen würde also unterbrach ich ihn. "Stell dir vor du landest jetzt in so einem Agentenfilm, wo alle Typen dir auf den Rücken springen, da kannst  du auch nicht sagen. Tut mir leid, ich hab keine Standfestigkeit, geh bitte von meinem Rücken runter. Nein dann muss man seinen Arm knallhart nach hinten boxen." Ich demonstrierte das ganze auch, dabei vergaß ich leider das James immer noch hinter mir stand. Das Lachen von Lou, der erschrockene Aufschrei einiger Mädchen und James leises Fluchen bestätigte mir das mein Arm und seine Nase sich soeben gefunden hatten. Ups.

"Na du?" Ich betrat das kleine Zimmer in den Gängen unserer Turnhalle, das eine Art Krankenzimmer vor Ort darstellen sollte. James saß auf einer Liege und baumelt grinsend mit den Beinen. "Ich musste so ein doofes Formular ausfüllen, willst du mal hören", fragte er. "Schieß los."
"Name, James Edward, der in der Sonne glitzert, Bell. Art der Verletzung, ein äußerst schwerer Vorfall von Nasenbluten. Im Ernst das hat echt voll viel geblutet. Wie kam es dazu? Durch meine durchgeknallte beste Freundin. Warum? Sie sprang auf meinen Rücken, mit der Begründung ich könnte in einem Agentenfilm, landen und müsste daher standfest sein. Irgendwelche Folgen? Ich denke mal meine Nase wird auf ewig traumatisiert sein. Schöne Grüße James."

"Du bist idiotisch", meinte ich. "Sagst gerade du", blaffte er. Um das Thema zu wechseln, kam ich auf Lindsays Party. "Du kommst übrigens mit zu Lindsays Party", eröffnete ich James. "Niemals", kam es prompt zurück. "Oh doch. Keine Widerrede." Um zu unterstreichen, dass ich es vollkommen ernst meinte, bohrte ich ihm meinen Zeigefinger in die Brust.

* * *

"Kein rotes Kleid", sagte ich. "Rot kommt flirtend rüber und du hast einen Freund."
Ich stemmte die Hände in die Hüften und ließ meinen Blick über die Auswahl von Lilys Kleiderschrank schweifen. Ich zog ein weiteres ihrer Kleider heraus. Es war wie ein  Tellerrock mit Top, nur dass sie einander befestigt waren. "Probier mal das hier an." Mit einem Nicken begab sie sich ins Badezimmer. "Ich hab dazu aber gar keine passenden Schuhe mehr", rief sie wenige Minuten später. "Ich hab da genau die richten und jetzt komm raus." Die Klinge wurde runter gedrückt. "Sicher?" Lily drehte sich einmal um dreihundert sechzig Grad. Ich musterte sie lächelnd. "Absolut sicher. Dann gehen wir jetzt zu mir, machen uns fertig und dann heißt es September Party bei Lindsay, alias der Schnecke, Hilton." Die zwei Wochen waren mal wirklich ohne Zwischenfälle verlaufen, ich war richtig stolz auf mich, mal nicht in irgendwas verwickelt gewesen zu sein.

Als wir bei mir angekommen waren fing auch ich an, mir Gedanken darüber zu machen was ich anziehen sollte. Am Ende entschied ich mich, aus reiner Provokation, für das orangene Kleid, was ich mit Tess am Verkaufsoffenen Sonntag gekauft hatte. Dazu zog ich weiße High Heels, die vorne spitz waren, aus meinen Schrank und drückte Lily ein beiges Paar in die Hand mit folgenden Worten: "Die passen perfekt."
Unsere Outfits hatten wir beiseite gelegt, das wohl größte Problem bei der ganzen Sache war, dass Chrisi nichts davon wusste und es auch unter keinen Umständen erlaubt hätte. Stattdessen gaukelten wir ihr vor, dass Lily bei mir übernachten würde und dann gegen zehn, wenn die Party anfangen würde, würden wir uns zu viert wegschleichen.

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