#10 - Ich erfinde eine Krankheit und verliere mein Handy

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~ Rose ~

"Ja gar nicht", sagte James. Plötzlich kippte er seine Beine zur Seite, dass ich neben ihm im Bett landete. Wir alberten noch eine ganze Weile herum, bis plötzlich Lily und Louis im Türrahmen auftauchten. Ich war gerade dabei gewesen, James mit einem Kissen zu vermöbeln. "Was gibts?", rief James, der nun von seinem eigenen Kissen begraben war. "Tess gibts. Máccio, jetzt sofort", antwortete Lily genervt. Ich verdrehte die Augen. "Komme."

Ich schnappte mir mein Handy und wir machten uns auf den Weg.

"Oh, wie sie mich nervt", sagte ich stöhnend. "Mich nervt sie genauso", stimmte Lily mir zu. Der Bus war komplett leer, als wir einstiegen. "Was wollte sie heute morgen eigentlich von dir?"

Nachdem wir uns gesetzt hatten fing ich an zu erzählen: "Sie meinte, wenn ich mich ihr weiter in den Weg stelle, denkt sie sich irgendwelche abgrundtief bösen Sachen aus." Lily nickte. "Mal sehen, was sie jetzt wieder von uns will."

Tess und Lindsay warteten schon an unserem Stammtisch auf uns.

"Was willst du?", fragte Lily. An ihrem Tonfall konnte man erkennen, wie dieses Treffen ihr jetzt schon auf die Nerven ging. Tessa hörte es genauso.  "Woah Lilychen, Rose hat Einfluss auf dich", meinte Tess. Ich ließ mich neben Tess auf die Couch fallen, Lily tat es mir gleich. "Nein du hast nur ihr Date versaut", sagte ich.

"Ich möchte eigentlich nur noch mal unsere Rangordnung klar stellen. Ich, Rose Schätzchen und Lin. Lin und Lily. Darüber red ich noch mal mit Rosie." Ich schnaubte ungläubig. "Dafür hast du und hier her bestellt?! Es gibt so was wie Handys." Mit meinen eigenen wedelte ich vor ihrer Nase rum und legte es dann unsanft zurück auf den Tisch. Ausrede finden. Komm schon Rose, du bist ein kreatives Kind, du schaffst das. Bring so was wie du hast Schlafiritus, eine kürzlich entdeckte Krankheit bei der die betreffende schon sehr, sehr früh schlafen gehen muss. Um genau zu sein schon um fünf Uhr, diese Uhrzeit rückte nämlich näher.

"Ich muss los. Ich muss noch Hausaufgaben machen, echt dumm aber ciao." Okay nicht ganz so kreativ, aber wirksam. Das mit Schlafiritus könnte ich demnächst bei Lindsay bringen, wenn wir alleine wären. Ich musste nämlich leider sagen, dass Tess eigentlich sehr schlau war. Was natürlich die perfekte Veranlagung für eine gemeine Schlange bildete.

"Morgen ist frei, schon vergessen? Die Lehrer sind auf Fortbildung", widersprach Tess. "Deine Hausaufgaben kannst du auch morgen machen." Genervt setzte ich mich wieder. "Damit seit ihr entlassen." Tess nickte Lily und Lindsay zu. "Tess wir sind hier nicht bei irgendwelchen Bewerbungsgesprächen!", zischte ich ungehalten. Nachdem Lily und Lindsay wieder weg waren und Lily mir noch einen Blick à la: Spring ihr nicht an die Gurgel zugeworfen hatte, sprach Tess auch schon weiter: "Mal ernsthaft Schätzchen, ich will schon das du bei uns bleibst, aber hör auf alles so zu verkomplizieren." Desinteressiert nippte ich an meinem Cappuccino, den ich mir eben noch geholt hatte. "Also ich verkompliziere hier gar nichts, du bist selbst Schuld. Du hast die Wette verloren, aber wolltest es nicht einsehen, dass ich da nicht mit mache, hätte die klar sein müssen, Tessi!", schnappte ich. Sie schob die Unterlippe vor, während sie ihre Antwort abwägte. "Trotzdem Rose Schätzchen, du solltest wissen wann es Zeit ist aufzugeben. Du kannst gehen." Ohne eine weiteres Wort stand ich auf und verließ das Café. Dumme Nuss.

"Jaaames", brüllte ich durchs Haus. "Wir haben eine Schlacht zuende zu führen." Chrisi kam aus der Küche gestürmt. "Rose was schreist du so rum?!" Ich grinste. "Ich muss eine Schlacht schlagen", gab ich als Antwort. Dann stürmte ich die Treppe hoch, als ich die letzte Stufe erklommen hatte, wurde mir mit aller Kraft ein Kissen ins Gesicht geschleudert. James triumphierendes Lachen ertönte, dieses verstummte wieder, denn ich hatte mich, mal wieder, auf ihn gestürzt. Mit einer Hand tastete ich nach dem Kissen, das James fallen lassen hatte, und begann erneut auf ihn ein zu schlagen. "Du. Bist. Gemein." Für jedes Wort bekam er ein Schlag ins Gesicht. "Ich war noch nicht bereit", maulte ich.

James hielt meine Handgelenke fest, damit ich nicht weiter auf ihn ein dreschen konnte. "Tja du Äffchen. In einer echten Schlacht kommen manche auch aus dem Hinterhalt."

"Tzz du hast somit gegen unseren Vertrag verstoßen, du kennst die Maßnahmen.", meinte ich. Ich bekam James nur mit Mühe vom Boden auf. "Jetzt komm." Erbarmungslos schleifte ich ihn mit zum Pool. "Muss ich wirklich mit Klamotten?", fragte James mit einem Schmollmund. Ich nickte schadenfroh. "Mit Klamotten in den Pool, wenn angegriffen wird, bevor der andere bereit ist. Das war unsere Abmachung." Dann schubste ich ihn in den Pool. Prustend kam James wieder an die Oberfläche. "Tja, das passiert, wenn man gegen den Vertrag verstößt." Trotz der Tatsache, dass er gerade im Pool gelandet war, umspielte ein überlegenes Grinsen seine Lippen. Mir schwante Böses. "Hey Schwesterherz", ertönte eine Stimme neben meinem Ohr. "Hallo herzallerliebster Bruder. Setzten wir unseren Plan in die Tat um?" Ich grinste ihn verschwörerisch an, Lou nickte. Lachend rauschten wir ab, in unser gemeines Zimmer, James ließen wir verwirrt im Pool zurück. "Ach übriges James, mit nassen Klamotten kannst du nicht rein kommen", rief Louis ihm noch zu. "Du bist ein Verräter Louis", brüllte er Lou hinterher. Bevor wir ins Haus stürmten gaben wir uns noch High Five. Zwillingspower. "Chrisi, lass James nicht mit nassen Klamotten rein", sagte Lou noch zu ihr, während ich schon hoch stürmte. "Soo dann lass uns los legen, Vorstellungsrunde á la Rose und Louis", meinte Louis, als er hoch kam. Wir rückten unsere zwei Sitzsäcke zurecht, sodass sie nebeneinander "standen" und James sich vor uns setzten konnte. Kurz nachdem wir alles gerichtet hatten kam James auch schon rein. "Louis du bist ein totaler Verräter", schnaubte er, doch als er uns sah prustete James laut los. "Was macht ihr da", fragte er. "Setz dich James, die Vorstellungsrunde von der ich sprach hat begonnen", teilte ich ihm mit. Immer noch grinsend ließ er sich vor uns nieder. "Aha und warum habt ihr beide Häuptlingsschmuck an?" Mit hoch gezogener Augenbraue musterte er uns, während er versuchte nicht los zu lachen. "Weil jeder einen Indianernamen bekommt. Louis, der Bär des Waldes. Lily, die Lilie des Sees und ich bin Rose die Rose der Prärie. Nun erzähl was über dich", fuhr ich mit majestätischer Stimme fort, dabei faltete ich meine Hände. "Okaaay. Ich bin James Edward Bell, wurde in Hounslow geboren, bin sechzehn Jahre alt, spiele Gitarre, gehe auf eine Schule für künstlerisch, begabte Kinder und mittlerweile wohne ich mit meiner Mum und meiner Schwester in London." Ich grinste. Edward. Er hieß Edward. "Okay das reicht." Gebieterisch hob Lou die Hand. "Rose und ich werden uns nun beraten...-" Ich unterbrach ihn: "Ich denke wir haben den selben Gedanken." Als er grinsend nickte, redete ich weiter. "Du bekommst den Namen James Edward der in der Sonne glitzert. Aufgrund der Tatsache dass Edward aus Twilight, auch in der Sonne glitzert." Ungläubig sah James uns an, er hatte einen 'Ihr-habt-nicht-mehr-alle-Tassen-im-Schrank-ihr-wollt-mich-doch-verarschen-Blick' aufgesetzt.

"James das ist unser voller Ernst", meinte Lou. "Ihr habt einen Schaden", gab James zurück. "Ja du auch" Ich grinste ihn an. "James, der in der Sonne glitzert." Dieser zeigte uns den Vogel. Ich erhob mich und verließ das Zimmer, meine Heilerdemaske stand heute wieder an. Obwohl ich das Zeug verabscheute, erfüllte es seinen Zweck. Es war kalt und erdig. Wie der Name es schon sagte.

Nachdem ich die Paste angerührt hatte, kam sie auch schon in mein Gesicht. Mit solchen Dingen beschäftigte ich mich noch bis zum Abendessen, Lou und James hatten sich ebenfalls in Lous Zimmer verschanzt und taten da, was weiß ich was. Später saßen wir zu viert beim Abendessen, dort diskutierten wir hitzig darüber, was wir alles mitnehmen würden zu unserem 'traditionellen' Picknick. Ich hatte bis heute keine Ahnung, warum der morgige Tag so besonders war, dass es jedes Jahr ein Picknick gab, mal ganz davon abgesehen das ein Picknick jetzt auch nicht soo formell war. "Obst, ohne Obst geht ein Picknick nicht." Lou bestand hartnäckig sein Obst, da schloss ich mich ihm aber mal an. "Okay also Obst, wir machen einfach Obstsalat", sagte Chrisi. So ging das ganze bis zum Ende des Essens weiter. Chrisi, musste danach noch dringend telefonieren, Lou und James machten mal wieder irgendwelchen Quatsch und ich war auf der verzweifelten Suche nach meinem Handy. "Louis hast du wieder mein Handy?!" Ich hatte meinen Kopf aus meiner Tür gesteckt, während ich meinen Bruder a wartend musterte. "Nope, diesmal nicht." Er zwinkerte, sollte ich ihm jetzt glauben oder nicht? Mit einem Seufzer machte ich mich wieder auf die Suche.

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Ein kurzes Kapitel, aber dafür kommt am Dienstag oder Mittwoch das nächste :)

Ich werde aktiver, ihr dann auch? Würde mich über Feedback freuen :)

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