~Kapitel 29~

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Pov Zombey

Es war alles wie immer, ein normaler Morgen und am Nachmittag fuhr ich ins Krankenhaus. Der einzige Unterschied war, dass Manu heute nicht mit kam, da er  sich etwas angeschlagen fühlte und so nicht unbedingt auf die Intensivstation wollte. Ich fuhr also gegen 13 Uhr alleine ins Krankenhaus.
Dort angekommen stieg ich aus dem Auto aus und machte mich auf den Weg zur Intensivstation. Ich kam durch den Eingangsbereich, wo sie mich mittlerweile schon kannte und mich jedes Mal nett grüßten. Das Krankenhaus war heute mit außergewöhnlich vielen Menschen gefüllt. Überall saßen Menschen, die einen waren klar als Patienten zu erkennen und bei anderen war ich mir nicht so ganz sicher. Ich nutze meine Täglich Wanderungen, quer durchs Krankenhaus, auf meinem Weg zur Intensivstation und ließ die letzten Wochen nochmal Revue passieren.
Palles und Manus Unfall war jetzt schon einige Zeit her, aber Palle wollte einfach nicht aufwachen. Manu ging es mittlerweile schon deutlich besser, als die ersten Tage nach dem Unfall, sowohl Körperlich als auch Psychisch. Maudado und ich waren tatsächlich zusammen.
Bei diesem Gedanken huschte ein kleines Lächeln über mein Gesicht.
Lange konnten ich nicht darüber nachdenken, denn ich hatte die Intention erreicht und zog wie jedes Mal das blaue Etwas über meine Klamotten und machte mich auf den Weg zu Palle.
Doch als ich an seinem Zimmer angekommen war, war dort niemand zu sehen. Sein Zimmer war einfach leer. Sofort fragte ich eine Pflegerin wo er sei. Sie verriet mir, dass es Komplikationen gab und er kurzfristig in den Op musste. Schlagartig stieg die Angst in mir auf und das lächeln was eben noch auf meinem Gesicht zu sehen war, entglitt mir schlagartig. In meinem Kopf flogen die Fragen herum.
Was war passiert?  Warum so plötzlich? Würde er es... Nein so durfte ich garnicht denken. Ich setzte mich also in den Wartebereich und hoffe einfach nur noch inständig, dass er es nicht so schlimm war. Ich nahm mir fest vor nicht vom schlimmsten auszugehen, aber schon nach 20 Minuten sank mein Gesicht in meine Hände herab und in meinem Kopf spielen sich alle möglichen Szenarien ab.
Wie würde Manu reagieren? Wie würde Maudado reagieren? Wie sollten wir es seinen Eltern erklären? Wie würde ich überhaupt reagieren?
Als nach ca. 2 Stunde endlich ein Arzt aus dem Op kam und mit niedergeschlagenem und erschöpftem Gesichtsausdruck in meine Richtung steuerte, zog sich in mir alles zusammen. Sein Gesichtsausdruckes zu urteilen, wollte er mir jetzt nicht sagen, dass wie Palle morgen wieder mit nach Hause nehmen könnten. Fast schon panisch schickte ich ein Stoßgebet zum Himmel und hoffe einfach nur, dass Palle noch lebte.

A.(Arzt): Herr Zombey.
Z.: Ja?
A.: Es tut mir leid, aber ihr Freund hat es nicht geschafft.
Z.: Wa wa was?
A.: Er hatte einen Herzstillstand und wir konnten nichts mehr für ihn tun.

In diesem Moment brach die Welt über meinem Kopf zusammen. Ich konnte nich glauben was ich grade gehört hatte. Ich nickte das Gesagte nur stumm ab und ging, ja ich rannte fast schon auf dem Weg zu meinem Auto. Ich wollte und konnte ehrlich gesagt auch nicht mehr hören was der Arzt noch sagte. Ich rannte an all den Patienten und Freunden vorbei, vorbei an den Ärzten, Pflegern und an den netten Pflegeeltern am Eingangsbereich. Ich hatte nur ein Ziel und das war mein Auto. Weg von dem Ort wo einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben grade sein Leben verloren hatte.
Im Auto angekommen brach es wie eine Explosion über mich rein und ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Erst jetzt realisierte ich, was die Worte des Arztes nun wirklich bedeuten. Er war weg. Für immer. Ich konnte mich nicht mal mehr von ihm verabschieden und jetzt würde ich ihn nie wieder sehen. Nie wieder über seine tollpatschig Art lachen können. Nie wieder mit ihm lachen können. Ihn nie wieder sehen.
Immer wieder hörte ich die Worte des Arztes, wie er mir sagte, dass Palle tot war. Vor meinem inneren Auge sah ich Palle wie er lachte, aber auch wie er hilflos und total regungslos auf der Intensivstation lag.
Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Doch ich wollte grade mit niemandem reden. Niemanden sehen oder sonstiges. Ich war noch nit bereit zu reden, mit niemandem. Doch die Person gab nicht auf. Ich ergab mich, atmete noch einmal ganz tief durch, wischte mir die Tränen weg und versuchte möglichst normal zu klingen, soweit es eben in meinem Gefühlszustand ging.

Z.: Ja?
Ma.: Zimbel ist alles okay?
       Er klang besorgt. Ich war froh, dass es nur Maudado war, aber hatte auch verdammt Angst vor seiner Reaktion. Doch nach einer kurzen Pause entschied ich ihm die Warheit zu sage.
Z.: Nichts ist okay, nichts wird jemals wieder okay sein.
Ma.: Was ist passiert?
       Nun schwang panik mit. Erneut brach es über mich herein und unter Tränen antwortete ich ihm.
Z.: Palle, er, er ist, er ist tod.
Ma.: Nein, nein bitte sag dass das nicht wahr ist.

Doch ich konnte nichts mehr sagen, meine Kehle schnürte sich zu und ich bekam keinen einzige Ton mehr raus. Ich saß nur noch regungslos in meinem Auto.
Es selbst auszusprechen war nochmal so viel schlimmer, als es von dem Arzt zu hören. Mein Gesicht sank wieder in meine Hände und die Tränen bahnten sich ungehindert den Weg über mein Gesicht und tropfte dann auf das Lenkrad und meine Hose.
Maudado schien die Nachricht genau so zu überrollt zu haben wie mich, denn auch er sagte kein Wort mehr, bis er dann auflegte.
Plötzlich hatte ich das Gefühl hier weg zu müssen. So weit weg von diesem Ort wie es nur ging. Immer wieder hallten die Worte des Arztes durch meinen Kopf und ich trat nur noch fester aufs Gaspedal.
Es war erstaunlich, dass ich überhaupt heil zu Hause angekommen war, da ich kaum etwas unter dem Schleier aus Tränen sehen konnte.
Zu Hause angekommen rannte ich einfach nur noch in mein Zimmer. Ich wollte mit niemandem reden, erst recht nicht mit Manu.
Am nächsten Morgen wachte ich, noch komplett angezogen, in meinem Bett auf. Ich hatte den ganzen letzten Tag nur noch in meinem Zimmer verbracht und mit niemandem mehr geredet. Sofort kam alles wieder hoch, Palle war tot. Ich quälte mich aus meinem Bett und wollte ins Bad gehen und das Gespräch mit Manu stand mir ja auch noch bevor. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion und eigentlich wollte ich immer noch niemanden sehen. Doch ich war so neben der Spur und in Gedanken versunken, wie ich es Manu beibringen würde, dass ich aus Versehen das Bad von Palle und Manu betrat. Vor mir stand Manu. Er hatte eine Rasierklinge in der Hand, die er an seinem Hals angesetzt hatte. Ich blieb wie angewurzelt stehen und verstand garnichts mehr. Doch dann begriff ich es, er wusste bereits Bescheid. Ich musste ihn aufhalten, doch es war zu spät.
M.: Es tut mir leid Zombey.
Und mit diesen Worten schnitt er sich in den Hals und durchtrennte seine Halsschlagader.
Z.: Manu neeeeeiiiiiiiiin!
Doch es war zu spät. Ich hatte nicht nur Palle sondern auch Manu verloren.

Ich schreckte aus dem Schlaf hoch und saß kerzengerade in meinem Bett. Mein Puls war gefühlt auf 180 und mir liefen immer noch Tränen übers Gesicht. Es war nur ein Traum, zumindest hoffte ich das. Ich konnte mich nicht rühren. Bis sich plötzlich neben mir etwas regte und Maudado mich verschlafen anblinzelte. Instinktiv schlang ich meine Arme um ihn und ließ meinen Emotionen freien Lauf.

Falls es noch Missverständnisse gibt, Zombey hat das alles nur geträumt. Aber ich hoffe dieses Kapitel hat euch trotzdem gefallen und ihr hattet Spaß beim lesen. 💞
Bis zum nächsten Kapitel
Bye

Freedom Squad WG { Kürbistumor und Zomdado}Where stories live. Discover now