Kissenschlacht

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Glücklich und vollgefressen machten sich die Schüler auf den Weg in die Gemeinschaftsräume. Die Sperrstunde würde in ein paar Minuten beginnen. Da wollte niemand mehr auf den Gängen sein und vom Hausmeister Filch erwischt werden. Charlie hatte Gerüchte darüber gehört, dass er unartige Kinder mit Fesseln kopfüber aufhing. Und das die ganze Nacht lang. Eine Bewegung in seinem Augenwinkel riss ihn aus seinen Gedanken und er sah überrascht hinüber. Er konnte gerade noch sehen, wie ein kleiner Stoffhase um die Ecke verschwand. Er schüttelte über sich selber den Kopf und rieb sich über die Augen. Jetzt halluzinierte er schon. Stoffhasen bewegen sich nicht von selbst. Er schloss wieder zu Chuck auf und vergass diese Begebenheit.

In ihrem Schlafsaal angekommen, entbrannte eine Kissenschlacht. Diese hielten die vier Zimmergenossen jedes Jahr ab. Denn in der ersten Klasse hatten sie bemerkt, dass dieses Zimmer ein kleines Extra hatte. Es war wahrscheinlich bei einem misslungenem Zauber eines früheren Schülers geschehen. Das Bett links, das auf einem leicht erhöhten Boden stand, war ein Wunschbett. Es funktionierte so ähnlich wie das Wunschkabinett. Nur nicht ganz im grossen Stil. Auf eben diesem stand ein Mitschüler von Charlie und versuchte es zu verteidigen.

«Dieses Bett gehört mir! Verzieh dich», rief Robin und knallte Charlie ein Kissen ins Gesicht. Der liess das aber nicht auf sich beruhen und sprang ihm gegen die Beine. Beide kippten um und rollten vom Bett. Geradewegs auf einen erschrocken aufschreiender Ben, der sich dort versteckt hatte.

«Hey, unfair! Wir bilden keine Teams», meldete sich dieser empört und teilte mit den Ellenbogen und Füssen aus. Während die drei sich am Boden trollten, stellte sich Chuck über sie auf das Bett und sah majestätisch auf sie hinunter.

«Liebe Mitbrüder! Ich, Sir Chuck Blackwater von Griffindor, erkläre dieses Wunschbett für erobert! Es ist nun das Eigentum von mir! Für den Rest des Jahres! Die nächste Verlosung findet in exakt einem Jahr statt. Danke für eure Aufmerksamkeit. Ihr dürft nun fortfahren. « Spöttisch verbeugte er sich von den drei unzufriedenen Jungs, die schmollend auf dem Boden sassen.

«Ach Mensch», murmelte Ben beleidigt. «Ich habe das W-Bett noch nie gewonnen. «

Über seinen schmollenden Freund lachend reicht Charlie ihm eine Hand und zog ihn auf die Beine. Er wollte gerade zum Sprechen ansetzten, als es an der Tür klopfte. Erstraunt hielten alle inne und wechselten einen verwunderten Blick aus.

«Ja? », rief Charlie und die Tür öffnete sich ein Spalt. Ein Rotschopf streckte seinen Kopf hinein. Bill blinzelte ein paar Mal verstört, anhand dem Bild das sich ihm da ergab. Chuck der seine Bettdecke trug, als wäre es eine Robe und aussah, als wäre er der Geist eines toten Prinzen. Robin, der wie ein Schmuggler auf dem Boden kauerte und gar nicht erst versuchte, die Dose mit Juckpulver zu verstecken, die er gerade unter Chucks Bett hervorholte (wie gesagt: Wunschbett). Sein Bruder Charlie, dessen Haare ein Krähennest waren und seine Nase leicht blutete, weil er Bens Ellenbogen dagegen gerammt bekommen hatte, der eben dieser gerade halb auf die Beine gezogen hatte. Ben sass halb und stand halb in der Luft und sah zu seinem Vertrauensschüler, sein Kopf in den Nacken gelegt. Die Vorhänge der Himmelbetten waren unordentlich, die Koffer umgeschmissen und die Decken und Kissen lagen überall im Zimmer verstreut.

«Hey Bill», sagte Charlie und versuchte unschuldig zu klingen. Ben rutschte aus seinem Griff und plumpste wieder auf seinen Hintern. Robin zuckte darauf hin erschrocken zusammen und schüttete Juckpulver über sich selbst. Chuck stolperte über den Saum seines Umhangs und fiel vorüber, geradewegs gegen Charlies Rücken. Bill kniff seine Augen zusammen als es rumpelte und nun alle auf dem Boden lagen. Als er sie wieder öffnete versuchte er sein Pokerface aufrecht zu halten und nicht los zu lachen.

«Leute, ich glaube das Reicht für eine Nacht. Als euer Vertrauensschüler, rate ich euch endlich ins Bett zu gehen. Nicht, das Professor McGonagall noch vorbeikommt. «

Die Jungs senkten ihren Kopf und nickten zustimmend. Aber Bill konnte das freche Grinsen auf ihren Lippen erahnen. «Gut. Dann lasse ich euch wieder alleine. Und Charlie? » Der junge Rotschopf sah auf. «Vielleicht willst du noch das Nasenbluten stoppen», mit einem warmen Lächeln auf den Lippen schloss Bill die Tür hinter sich und war weg. Einen Augenblick lang war es still. Dann brach Gelächter unter den vieren aus.

«Gut. Also ich gehe das Juckpulver abduschen», sagte Robin, der sich überall kratzte. Immer noch kichernd machten sie sich nacheinander bereit zum Schlafen und legten sich in ihre Betten. Es dauerte nicht lange und da waren sie eingeschlafen. 

Between worlds(Charlie Weasley FF)Where stories live. Discover now