„Ja, ich hab dich auch lieb aber nein, ich komme jetzt erst einmal nicht zurück." Mit dem Handy am Ohr geht sie in die Küche und sieht sich zum ersten Mal in dem Ding um. Niemand hier und sie hat keine Ahnung wo etwas ist. Ach egal, für Rührei wird es schon reichen! „Dragâ... wie soll ich hier ohne dich schlafen? Und wie soll ich sichergehen dass dir nichts passiert?" Alucard ist überfürsorglich und einerseits ist das wirklich süß! Andererseits aber auch nervig weil sie ein eigenständig lebendes Wesen ist. „Schatz, zwei Punkte. Erstens habe ich auch eine Woche ohne dich schlafen müssen als dein Körper den Schlussstrich wegen der Heimaterde gezogen hat. Ich hoffe dass du die Zeit nutzt und in deinem Sarg schläfst! Punkt zwei, du musst Alex und auch mir vertrauen. Ich bin hier im Vatikan und habe alle um mich herum die mich schützen können. Außerdem bin ich ein A- uhm..." Sie muss nachdenken, aber ihr fällt die eigene Bezeichnung für ihre Spezies nicht ein. „Ich bin ein Wesen welches zum Töten geboren wurde, wenn man deinen eigenen Worten glauben darf. Was hält mich davon ab das zu tun?" Alucard zieht eine Augenbraue hoch. „Erstens bist du ein Averam, zweitens hast du wenigstens neben meinem Sarg schlafen können und ich war physisch da und drittens... was dich davon abhält? Deine eigene geistige Gesundheit, deine Menschlichkeit!" Emmy öffnet den Kühlschrank und stoppt, kurz bevor sie die Eier rausholen kann. Ihre Miene verdüstert sich für einen Augenblick. „Sieben Vampire, Alucard. Sieben Stück, wenn ich dich daran erinnern darf." Fast würde er lachen. Sieben? Das ist nichts! Aber sie hat noch nie getötet. Sie wollte nicht und hat es nur getan weil weder er noch der Pater es tun konnten. Seufzend schließt er die Augen und dreht leicht den Kopf, als wäre sie wirklich hier. „Tu es nicht, lass das die anderen übernehmen. Ich- Ich vermisse dich aber ich wünsche dir einen schönen Tag, in Ordnung?" Die junge Frau schmunzelt leicht und klemmt sich das Handy zwischen Schulter und Kopf, während sie ein paar Eier herausholt. „Werde ich und danke. Du- AH!" Jemand hat ihr eine Hand auf die Schulter gelegt und vor lauter Schreck sind einige Dinge gleichzeitig passiert die sie nicht wirklich unter Kontrolle hatte. Eines der Eier fliegt in die Richtung der Person die sie erschreckt hat, die anderen zwei fallen auf den Boden und da sich ihr Hirn im Bruchteil einer Millisekunde entscheiden muss ob Emmy jetzt das Handy oder die Eier rettet, hat sie schlussendlich das Handy gefangen. „Emmy?! Emmy! Alles in Ordnung?!" Diese sieht aber mit einem rasenden Herzen zu der Person und starrt sie an. Anderson nimmt sich in aller Ruhe die Brille ab und wischt sich Teile der Eierschale und des Eiweiß aus dem Gesicht. „Gute Reaktion, mein Liebling.", gibt er von sich und nickt. „Scheiße... tut mir leid! Du hast mich erschreckt und- ich wollte das gar nicht!" Sich immer wieder entschuldigend legt sie das Handy auf die Seite und holt Küchenpapier, um dem armen Pater ein wenig zu helfen und die Sauerei aufzuwischen.

Alucard war höchst amüsiert als er hörte dass Emmy Anderson mit einem Ei abgeschmissen hatte um sich selbst irgendwie zu retten. Dennoch musste er wieder auflegen da Integra etwas von ihm wollte. „Ich wollte dich nicht erschrecken, entschuldige. Ich sollte wirklich darauf achten ob du beschäftigt bist oder nicht." Alex sitzt auf einem Stuhl in der Stube und lässt sich von Emmy auf mögliche Verletzungen mit der Schale untersuchen, auch wenn diese schon verheilt sein dürften wenn überhaupt welche da waren. „Alles gut, alles gut!" Zumindest kann sie ihn noch ein wenig sauber machen und gibt ihm einen Kuss auf die Stirn, ehe sie lächelt. „Aber du schuldest mir ein Frühstück. Ich meine... du bist heiß aber das reicht nicht aus um mir mein Rührei zu machen." Überrascht über diesen Satz sieht er sie für einen Moment an, ehe sie sich eine Hand auf das Gesicht legt. „Lach nicht, okay? Ich weiß ich kann nicht flirten!" Ach, ist er jetzt plötzlich zum Austesten für so etwas da? Leise lachend steht Alexander auf und winkt ab. „Der war nicht schlecht, das muss ich zugeben! Aber hast du alles? Dann würde ich dich zu einem echten italienischen Frühstück entführen. Ich zahle natürlich, wenn ich dir schon etwas schulde." Nur langsam geht ihre Hand wieder runter, ihr Gesicht ist immer noch rot vor lauter Scham. Dennoch nickt sie und geht mit ihm nach draußen. Der Pater gibt innerlich nur den Kommentar von sich, dass er das nicht von ihr gedacht hätte und dass sie wohl wirklich zu viel mit diesem verdammten Blutsauger unterwegs war. Offensichtlich hat sie das ein oder andere von ihm übernommen, unter anderem solche Dinge. Schlecht war es nicht, nur überraschend es aus ihrem Mund zu hören. Gut, vielleicht ist der Umgang doch nicht so schlecht und es lockert sie ein wenig auf. In Gedanken versunken bekommt er nicht mit wie Emmy versucht seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Oder erst dann, als sie ihm ein schon leicht genervtes: „BABE!", zubrüllt. „Hm?" Er hebt den Kopf und sieht zu ihr, während sie die Arme verschränkt hat. „Wenigstens hörst du darauf. Yumiko und Heinkel wollten eigentlich noch was sagen! Aber irgendwie warst du weiter weg als Alucard in seinem Sarg." Der blondhaarige lächelt entschuldigend und dreht sich zu den beiden Frauen um, wobei sich Heinkel kurz räuspert. „Apropos Babe..." Sie lacht kurz nervös und Alexander zieht eine Augenbraue hoch. „Ach... wollt ihr es endlich amtlich machen?" Heinkel zuckt leicht zusammen und starrt Anderson an, während Yumi ebenfalls leicht verwundert dreinblickt. „A-Amtlich?" Der Pater sieht von Heinkel zu Yumi und wieder zurück. Die blondhaarige Frau wirkt sichtlich nervös. „Woher-" „Noch auffälliger wäre es nur noch mit Leuchtreklame gewesen. Haltet mich aus irgendwelchen Streitereien raus, klar? Ich stelle mich bei so etwas auf keine Seite!" Aus seinem total ernsten Gesicht wird ein sanftes und er nickt. „Aber viel Glück euch beiden." Unsicher blickt Yumi zu Emmy, die nur grinsend einen Daumen hoch gibt. „Du wusstest das auch, Emmy?!" Heinkel scheint überrascht zu sein, dass selbst die junge Frau das mitbekommen hat. Emilia hingegen bleibt komplett ruhig. „Stille Wasser sind tief, Heinkel. Du hast keine Ahnung was ich alles weiß, egal ob ich es beobachte, zufällig belausche oder ob man es mir sagt. Unterschätze nie den Charme einer Person die mit Menschen arbeitet." Nun um einiges vorsichtiger, nimmt Alexander ihre Hand und drückt sie leicht. „Ich schulde dir immer noch ein Frühstück, du kleiner Spion."

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