Hintergrundinfokapitel

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Diese Kurzgeschichte wurde im Rahmen des von Kapitelwaise veranstalteten Ideenzauber 2021 geschrieben.
Ich habe sie nach Ende des Wettbewerbes auf der Grundlage der Anmerkungen meiner Juror:innen sowie persönlichen Bekannten vollständig überarbeitet.

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Nun aber:
Willkommen in meinem Hintergrundinfokapitel!
Ich werde das Kapitel - um weitreichende Spoiler zu vermeiden - erst am Ende der Geschichte vervollständigen.
Eine Sache möchte ich aber jetzt schon anbringen:
Die Triggerwarnung, welche ich für dieses Buch aussprechen möchte.
Selbstverständlich enthält diese Spoiler, aber ich denke das ist verträglich und schadet nicht sonderlich viel.
Das gesamte Werk handelt von Ängsten und je nach Interpretation auch Depressionen.
Sollten diese Themen jemanden (psychisch) treffen lest es bitte nicht bzw. nur, wenn ihr in der richtigen Verfassung dafür seid.
Manche Tage eignen sich, manche nicht - das ist okay.
Und wie immer gilt natürlich, dass es sich hier um meine subjektiven Wahrnehmungen und Vorstellungen handelt, die ich auf ein lyrisches Ich beziehe, und es damit logischerweise keine wissenschaftliche Arbeit sowie glücklicherweise auch nicht autobiographisch ist - nur, um dies auch mal anzumerken.

Nun aber zu den Punkten, die am besten nach dem Lesen des eigentlichen Beitrages betrachtet werden:

Zum einen:
Im Kapitel V wird der „König der Dornen" erwähnt. Dies möchte ich kurz zum Verständnis erläutern: „König der Dornen"  ist ein Anime beziehungsweise Manga, welcher auf Dornröschen basiert und von einem bösen Erwachen nach einem nicht ganz hundertjährigen Schlaf erzählt.
Nennen wir es mal „blutig", auch wenn ich nicht alles vorneweg nehmen möchte - zumindest die Filmversion ist nämlich meiner Meinung nach durchaus empfehlenswert.
Bei Dornröschen würde ich voraussetzen, dass jede*r die Geschichte kennt.

Außerdem:
Natürlich sind Ängste keine flauschigen Monster und nein, ich möchte mit dieser Geschichte auch nicht aussagen, dass man durch pures Abwarten jegliche Form von Therapie, Kommunikation und anderer Behandlungen ersetzen kann.
Es geht mir darum, dass man sich manchmal mit den eigenen Schatten anfreunden muss - denn sie werden nicht einfach verschwinden, haben sie auch hier nicht getan: sie - es - wurde lediglich als Teil des Selbst akzeptiert (was nicht bedeutet, dass man sie auch nicht überwinden und bekämpfen kann...).
Zusätzlich dazu noch: sollte euch je das eigene „Monster unter dem Bett" (von dem ich überzeugt bin, dass jede*r es in der ein oder anderen Form hat) über den Kopf wachsen; bitte, holt euch Hilfe. Sprecht mit Mitmenschen - egal ob Freund*innen, anonyme Gestalten im Internet oder professionelle Anlaufstellen - darüber.
Es gibt immer einen Weg, selbst wenn das wie ein Kalenderspruch klingen mag.

Und nun noch etwas Geplauder aus dem Nähkästchen: alles hier basiert nur auf dem Satz „Es ist eigentlich ganz nett, das Monster unter meinem Bett".
Dazu existieren sogar mehrere Skizzen, Zeichnungen etc.
Ich habe verschiedenste Geschichten um ihn gesponnen und bin dann bei dieser hier hängen geblieben: bei einem*einer Märchenprinz*essin, der*die sein*ihr Märchen noch nicht gefunden hat und stattdessen bisher nur ein Monster bekam.
Anfangs wollte ich dies damit abschließen - mit einem versöhnlichen Lächeln und der Erkenntnis, dass es nett ist.
Aber ganz ehrlich?
Damit ist noch nichts gewonnen.
Und so kam der Moment, in dem er*sie aufhört, das Monster als unabhängiges Wesen zu beschreiben und als Teil der eigenen Identität annimmt.
Nicht als leichten, schönen oder netten, aber als Teil.
Und wie vielleicht aufgefallen sein mag: ich habe meiner handelnden Figur kein Geschlecht zugeordnet.
Das ist Absicht, aus dem einfach Grund:
Er*sie ist gesichtslos, namenlos, heimatlos, mit nur einer Handvoll genannter Eigenschaften, ohne großartige Familienverhältnisse.
Weil jeder diese Person sein kann - vielleicht ohne bunte Socken und mit einem Boxsack statt Klavier, aber trotzdem.

Das Monster unter meinem Bett Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt