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Seine eisblauen Augen starrten in meine Grünen, und die Wärme die von seiner Hand ausging machte mich ganz hibbelig. Plötzlich traf sein warmer Atem auf meine Lippen. Ich hatte garnicht bemerkt das wir uns immer näher gekommen waren. Eine Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit und-

Ein Auto hupte laut.
Erschrocken fuhren wir beide auseinander. Hatten wir uns gerade fast geküsst? Ach du Kacke!

„Ich schätze ich bin dir noch ein Danke schuldig." unterbrach Eliano die stille. Mit fragendem Blick drehte ich mich zu ihm.
„Für was denn?"
„Dafür das du mir mein Leben gerettet hast. Wärst du nicht gekommen, dann hätte ich schon längst eine Kugel im Kopf." erklärte er.
„Ich schätzte jetzt sind wir quitt." Erwiderte ich lächelnd.

„Warum grinst du so blöd? Hast du zu viel von dem Desinfektionsmittel in die Nase bekommen?"
Eliano hatte nämlich plötzlich angefangen zu grinsen was das Zeug hielt.
„Nein."
„Weshalb grinst du dann so?"
„Naja, wie du Eric vorhin die Nase gebrochen hast... Ich wusste ja garnicht das du eine Schlägerin bist, Pigmeo."
„An deiner Stelle wäre ich jetzt leise. Nicht das deine Nase nachher auch gebrochen ist." meinte ich giftig grinsend. Elian wiederum lachte nur.
„Hast du früher mal Kickboxen gemacht, oder woher konntest du diese ganzen Tricks?"
„Ich war 5 Jahre lang in einem Judoverein." erklärte ich, woraufhin er mich beeindruckt ansah.
„Darf ich fragen warum?"

Lange schwieg ich und rang mit mir selbst. Sollte ich es ihm erzählen? Nervös drehte ich die selbst geknoteten Armbänder von ihr an meinem Handgelenk.
„Meine Schwester und ich haben Judo sozusagen als Hobby für uns entdeckt." sprach ich letztendlich doch. Der Gedanke an sie ließ zu viele schmerzhafte Erinnerungen auf einmal entflammen. Schnell schloss ich meine Augen um die aufkommenden Tränen zurückzuhalten.
„Lucio und ich haben als wir klein waren auch den Kampfsport für uns entdeckt. Wir haben uns manchmal gegenseitig so vermöbelt das wir ins Krankenhaus mussten." erzählte er und eines dieser zauberhaften grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Dankbar dafür das er nicht weiter nach meiner Schwester gefragt hatte, grinste ich auch.
„Aber Lucio scheint mir der schlechtere von euch beiden zu sein. Immerhin konnte er mich nicht einmal richtig festhalten."
Eliano sah mich empört an, ehe er wieder zu grinsen begann.
„Naja sagen wir so. Er ist nicht die hellste Kerze auf der Sahnetorte."
„Das hast du jetzt gesagt." erwiderte ich amüsiert.

Nach weiteren 5 Stunden fahrt, kamen wir endlich in LA an. Mit dem Kopf an die Scheibe gelehnt beobachtete ich das Nachtleben von Los Angeles, während Eliano genervt auf die rote Ampel vor uns starrte und mit den Fingern passend zum Klang des Songs welcher aus dem Radio duldete, tippte.

Wenig später parkte Elian den Wagen vor einem riesigem und sehr teuer aussehendem Hotel.
„Was machen wir hier?" fragend blickte ich ihn an.
„Hier wirst du die nächsten Tage wohnen müssen, bis ich überlegt habe wie ich es Dad am besten sage." erklärte er.
„Okay. Und was ist wenn er mich vorher findet?"
„Das wird er nicht. Vertrau mir."

Bei der Rezeption angekommen, bezahlte Eliano für zwei Wochen. Als ich den Preis hörte wurden meine Augen so groß wie Melonen und ich war kurz davor ihn zu fragen ob er noch ganz dicht war. Die ziemlich jung aussehende Frau hinter der Rezeption warf Eliano die ganze Zeit schmachtende Blicke zu und sah mich bloß einmal abwertend an. Was hatte ich ihr denn getan?

Mit dem Fahrstuhl fuhren wir in die dritte Etage. Dort angekommen liefen wir den Flur bis zum Ende entlang, ehe Eliano die Schlüsselkarte an das Lesegerät des Zimmers 217 hielt. Ein leises piepen ertönte und Elian öffnete die Tür.

Nachdem ich durch die Tür getreten war, hielt ich Abrupt inne ehe meine Kinnlade sich selbstständig machte. Wow.
Das Zimmer war in verschiedensten grau Tönen gehalten, hatte jedoch hier und da dunkelgrüne Aspekte. Vor mir befand sich eine riesige Fensterfront wodurch man das Nachtleben LA's bewundern konnte. Das ganze Zimmer war mit einem warmen Licht beleuchtet, welches einen direkt wohlfühlen ließ. Links von mir befand sich eine Tür welche leicht geöffnet war und mich dadurch schließen ließ das dort das Badezimmer war. Direkt vor der Fensterfront befand sich eine kleine Couch sowie ein Tisch und ich nahm mit fest vor dort zu sitzen und einfach nur die atemberaubende Aussicht zu genießen. Schräg davon stand ein riesiges Bett, und an der Wand die den Flur vom Schlafzimmer trennte befanden sich Kommoden sowie ein Kleiderschrank. Nur blöd das ich nichts weiter als den Hoodie von Elian hatte.

Also vermerkte ich mir als ersten Punkt auf meiner imaginären To do Liste: - Unterwäsche und neue Klamotten kaufen!
„Ich wow, danke. Aber das wäre wirklich nicht nötig gewesen. Ich hätte auch in einem viel günstigerem Hotel wohnen können." meinte ich, während ich mich zu ihm drehte.
„Nicht der Rede wert. Immerhin wirst du hier wahrscheinlich auf längere Zeit wohnen müssen. Ich wollte das du es wenigstens bequem hast und nicht wieder in so einer Rümpelkammer wie gestern Abend schlafen musst." erklärte er sich. Ich atmete einmal schwer aus ehe ich mich noch einmal bedankte.

Nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte, warf ich mich auf das riesige Bett. Wow. Das war der Himmel auf Erden. Elian grinste belustigt ehe er kopfschüttelnd zu dem kleinen Couchtisch lief und etwas aus seiner Tasche holte. Um genau zu sein einen 500 Dollar Schein. Warum in Gottes Namen hatte er soviel Bargeld dabei?
Mit einem -What-the-fuck-Blick sah ich ihn an.
„Mehr hab ich nicht. Ich hoffe das reicht für etwas zu essen und ein paar Klamotten."
„Entschuldigung!? Mir würden auch 20 Dollar reichen. Pack das wieder ein das kann ich nicht annehmen. Du hast für dieses Zimmer schon ein halbes Vermögen bezahlt." wedelte ich wie verrückt mit meinem Zeigefinger in der Luft herum. Zweiter Punkt auf meiner To do Liste: - einen Job finden!

Kurz war es still.
„Ich hab keine 20 Dollar. Und wie gesagt, das ist keine große Sache, behalt das Geld einfach."
Mit Nachdruck sah er mich am, was dann wohl mein Zeichen war um den Mund zu halten und das Geld anzunehmen.
„Also schön." gab ich es auf und ließ mich wieder zurück in die Kissen fallen.
„Und hier ist noch ein wegwerf-Handy. So kannst du mich erreichen." kurz danach landete ein kleines Smartphone neben mir.
„Okay. Danke-„ ich erhob mich vollständig.
„Danke für alles." aufrichtig sah ich in diese eisblauen Augen. 
„Du musst mir nicht danken." winkte er ab, ehe er sich sein Beanie wieder aufsetzte.
„Ich muss dann mal." mit einem Finger deutete er auf die Tür.
Mit einem Nicken folgte ich ihm.
„Gute Nacht. Lass dich nicht wieder von Sonnenbrillenträgern verfolgen." meinte ich, leicht grinsend obwohl mir danach gerade garnicht zumute war.
„Ich geb mir Mühe." kurz war es still.
„Gute Nacht, Pigmeo."
Mit diesen Worten drehte er sich um und lief den Flur entlang. Kurz bevor er um die Ecke bog drehte er sich noch ein letztes Mal um. Diese Augen.
Diese Augen würde ich immer wieder erkennen. Allein schon wegen dem kribbeln in meinem Bauch.
Und schon war er verschwunden und ich wieder allein.

Die nächsten Kapitel kommen nächsten Samstag, ich hoffe ihr freut euch

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Die nächsten Kapitel kommen nächsten Samstag, ich hoffe ihr freut euch.

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