Horrormovie

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***Wahnsinnig beliebtes Bild auf Pinterest und Wallpaperseiten, doch den Künstler konnte ich leider auch hier nicht ermitteln :( ***

POV Yuuri

Mir schmerzt alles. Meine Beine, meine Hüfte, meine Füsse, schlichtweg alles. Viktor hat uns heute richtig hart drangenommen, und Yuri und mich zu Höchstleistungen angetrieben. Ich konnte gar nicht mehr zählen, wie oft ich Hüft voran aufs Eis geknallt bin.

Seit dem Grand Prix sind einige Monate vergangen, und Yuri kommt ab und zu auf Besuch. Naja, Besuch ist falsch ausgedrückt, er kommt trainieren. Er meinte einmal, dass er die kalte Art seiner zwei Trainer ab und zu satt hat, und deshalb ins herzliche Japan kommen muss, um sich zu erholen. Tatsächlich sind wir so was wie Freunde geworden. Ich konnte ihn sogar zum baden in unserem Onsen überreden, und er fand es -nachdem er sich an die nackten rundherum gewöhnt hatte- sogar richtig cool. Da er bei mir wohnt, kann er ihn auch außerhalb der Öffnungszeiten besuchen, das nützt er gerne.

Nun, jedenfalls ist er mal wieder hier, was bedeutete, dass Viktor noch unbarmherziger coacht. Es hilft natürlich, dass wir uns rivalisieren, so sind wir in stetigem Wettstreit.
Und dank Yuri hab ich das mit den vierer Sprüngen auch besser im Griff, er hat eine ausgezeichnete Technik!

Doch jetzt will ich mich einfach nur noch entspannen. Meine Mum ruft uns gerade zum essen, und schon sitzen wir alle gemütlich unten und essen Misosuppe. Ich darf kein Katsudon essen, was mich wahnsinnig macht, vor allem weil Yuri das egal ist. Er isst es manchmal.

"Sagt mal Jungs, was macht ihr heute Abend eigentlich so?", werden wir plötzlich von meiner Schwester gefragt.
Erstaunt hebe ich den Kopf und schaue sie an.
"Weiss nicht, ich gehe bestimmt mal baden, weiter hab ich noch nicht überlegt.", antworte ich ihr daher wahrheitsgemäß.
"Wie wäre es dann mit einem Filmeabend? Ich habe da so einen Film, der gefällt euch bestimmt! Ist n mega cooler!", beginnt sie zu schwärmen. Misstrauisch schaue ich sie an. Ich kenne ihre 'guten Filme'. Das sind solche, welche ich nicht als gut bezeichnen würde.
"Wirklich? Wie heisst er denn?", fragt Yuri interessiert nach.
"Mirrors. Es geht um einen ehemaligen Polizisten, der einen alten Fall neu aufrollen will. Ist echt gut gemacht! Den solltet ihr zusammen anschauen!"
Ich runzle misstrauisch die Stirn.
"Ich glaube nicht, dass..", beginne ich, doch Yuri unterbricht mich: "Schaust du mit?"
"Leider habe ich heute keine Zeit mehr, aber wir können morgen darüber diskutieren! Was meinst du?"
"Ich will den lieber nicht gucken, Jungs... Sie hat einen etwas speziellen Geschmack was Filme angeht..."
"Was, hast du etwa Angst?", provoziert sie mich.
"Das ist es nicht, ich..."
"Perfekt! Dann schauen wir heute Abend einen Film!", Viktor legt uns beiden die Arme um die Schultern und grinst.

Oje...

Kaum sind wir fertig mit essen, bringt uns meine Sis die DVD und legt sie auch gleich in den Spieler ein. Viktor macht noch Popcorn während Yuri und ich es uns bereits gemütlich vor dem Fernseher machen.
Wir holen viele Kissen und Decken, um es richtig gemütlich zu haben, dann starten wir den Film.

Und was soll ich sagen?
Ich habe es gewusst!
Meine Schwester und ihre scheiss Horrorfilme!

Das ist wie ein Unfall, du weisst genau, du sollst nicht hinschauen, aber noch weniger kannst du wegschauen! Keine Ahnung, wie lange der Film bereits läuft, aber die Popcorntüte steht immer noch zwischen uns! Ich bringe keinen Bissen herunter, und Viktor geht es ebenso. Obwohl er derÄlteste ist, hat er sich in eine Decke eingewickelt und klammert sich ziemlich an mich. Ich meine, das bin ich mir ja gewohnt, er ist schon immer ziemlich touchy gewesen. Aber auch Yuri klammert sich auf der anderen Seite an ein Kissen, und weiss nicht, ob er hin oder wegschauen soll. Von wegen einen alten Fall neu aufrollen. Scheiss Psychospiele!
Dennoch traut sich keiner, den Film abzuschalten. Ich frage mich gerade, ob Yuri den Film überhaupt schauen dürfte, er ist erst 16!

Ich werde morgen meine werte Schwester sowas von killen!

Nun hoffe ich inständig, dass der Horror bald zu Ende ist, da kommt gerade wieder eine ultra gruselige Szene, Viktor schreit kurz spitz auf und klammert sich ziemlich fest an mich.
Verdammt, wieso ist er plötzlich so nahe? Es macht mich immer noch nervös, wenn er ohne Vorwarnung so nahe kommt.
Keine Ahnung wieso, aber wir Japaner sind was Körperkontakt anbelangt nicht so. Dafür haben wir kein Problem damit, zusammen zu baden. Strange, ich weiss. Jedenfalls versteife ich mich, als er nun auch noch seinen Kopf an meiner Schulter vergräbt.

Yuris Kissen wäre bestimmt erstickt, wäre es ein Lebewesen, der einzige, den diese Situation kalt lässt, ist Makkachin, der sich neben uns hingelegt hat, und uns mit Argusaugen beobachtet. Er begreift nicht, wieso wir so aufgedreht sind, was in der Flimmerkiste geschieht, kümmert ihn herzlich wenig.

Ich beneide ihn gerade.
Wie gerne würde ich auch so stark sein, und mich vom Film nicht in Panik versetzen lassen!
Wobei, nun wird mir langsam aber sicher ziemlich heiss, aber wegen dem Silberhaarigen Russen, der sich an mich klammert als hinge sein Leben davon ab. Was soll das?

Doch Viktor klammert sich immer stärker an mich, nicht mehr viel und er sitzt mir auf dem Schoss.
Da endlich, die Abschlussszene!

Ich bin gerettet!

Schnell schalten wir das Licht wieder ein, Yuri versucht so zu tun, als wäre nichts geschehen, doch seine Gesichtsfarbe spricht eine andere Sprache.
Schnell verabschiedet er sich bei uns, und flüchtet sich in sein Zimmer. Auch ich will gerade in mein Zimmer verschwinden, da packt mich Viktor am Ärmel und schaut beschämt zu Boden: "Du, sag mal Yuuri... kann ich vielleicht heute bei dir schlafen? Mich beschleicht langsam das Gefühl, dass ich doch nicht so ganz geschaffen bin für die Horrorfilme deiner Schwester... bitte?"
Verwundert schaue ich den Älteren an und nicke dann lediglich. Er hat ja früher auch schon -vergeblich- versucht, bei mir zu pennen. Doch diesmal bin ich gar nicht mal so unglücklich darüber, dass ich diese Nacht nicht alleine verbringen muss!

Und so gehen wir zusammen auf mein Zimmer, wo er sich selbstverständlich direkt neben meinem Futon hinlegt. Schon wieder so verdammt nah!
Ich lasse ihn aber gewähren, ihn so nahe bei mir zu wissen gibt mir ein gutes Gefühl.
Bereits nach kurzer Zeit, nachdem das Licht aus ist, spüre ich hinter mir plötzlich, dass sich Viktor an mich ranlegt. Er hat wohl noch mehr Angst als ich!

Da auf einmal klopft es an der Türe, ich erschrecke, doch Viktor springt mir beinahe auf die Beine, so stark hat ihn dieses zaghafte Klopfen erschreckt.
"Yuuri? Darf ich bitte bei dir schlafen? Ich glaube, ich will heute Nacht nicht alleine sein..", höre ich von draussen die Stimme von Yuri, ziemlich leise. Der auch noch?
Er öffnet langsam die Türe einen Spalt breit und guckt ins Zimmer.
Wo Viktor an mir hängt.
"Wa-was? Viktor, du auch hier?", er reisst seine Augen weit auf.

Ich versuche einen möglichst gleichgültigen Gesichtsausdruck aufzusetzen, ehe ich erwidere: "Seid ihr Russen alle so schreckhaft? Na schön, komm rein. Du wirst auch noch Platz haben."
Nach einen zögerlichen 'Danke' legt sich der Blonde auf die andere Seite von mir. Und auch er kommt mir nach kurzer Zeit immer näher.

Verdammt, ich werde wohl heute Nacht nicht schlafen können.
Aber nicht, weil ich so Angst habe (okay, das habe ich!), sondern weil ich zwischen zwei russischen Eiskunstläufer liege, die sich beide im Schlaf an mich klammern.

Morgen ist meine geliebte Schwester sowas von tot!

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⏰ Last updated: Sep 19, 2021 ⏰

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Fanfiction One ShotsWhere stories live. Discover now