*Nimm mich gefälligst Ernst Part 1*

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***Bild von Kikune Renge, aus einem Doujinshi mit dem Titel Hatsukoi Cinderella (den man leider nicht frei lesen kann Heul)***

POV Beka, Alternative Welt, spielt in Amerika

Wieder einer dieser langweiligen Tage. An denen einfach nichts und wieder nichts passiert. Ich gehöre zum Anhang eines berühmten DJs und reise mit Ihm um die ganze Welt, da er ausser auflegen gar nichts hinkriegt. Wieso also ausgerechnet ich mit Ihm gehen muss, fragt Ihr euch? Weil er mein Cousin ist. Und ich der einzige in der Familie, der einerseits etwas von Musik versteht, und andererseits Ihn auch noch länger als 10 Minuten aushalte.

Ich verdiene nicht schlecht, und es ist geil, mit Ihm durch die Welt zu ziehen. Und wenn er wieder einen guten Tag hat, und ich mit Ihm zusammen auflegen darf, ist das noch geiler. Wenn du mit Ihm vor tausenden von Fans auf nem Festival auflegst, gibt dir das einfach ein gutes Gefühl.

Und genau eines dieser grossen Festivals steht wieder an. Seb (so heisst er) kriegt mal wieder nichts gebacken, er hat nur noch seine Musik im Kopf und vergisst sogar zu essen, wenn ich Ihn nicht ab und zu nötigen würde dazu, würde er glatt verhungern.
Die Orga sitzt mir schon im Nacken, weil er es nicht schafft, auf Ihre Anrufe zu reagieren, um mit Ihnen einen schlauen Ablauf zu besprechen, und so bleibt es wohl mal wieder an mir hängen.

Genervt organisiere ich den Transporter, den wir benötigen, um unser Set mitzunehmen, kümmere mich um Schlafplatz und Essen. Die Spesen werden ja alle vom Veranstalter übernommen, aber das Organisieren wurde an mich abgewälzt. Fein.

Endlich ist der Tag gekommen, an dem es los geht, wir treffen bereits drei Tage vor dem Gig dort ein, um alles aufzubauen. Naja, was heisst wir, ich. Er bleibt bis zum Gig noch im Tonstudio und fliegt dann hinterher. Vorsichtshalber habe ich der Nachbarin die Schlüssel gegeben und gezeigt wo alles liegt, sie fährt Ihn auch zum Flughafen. Sonst verpasst er es garantiert.

Echt, manchmal ist er verdammt verpeilt!

Ich fahre also los, und nach 12h Fahrt bin ich auch endlich dort.  Vor dem Eingang steht ein eher schmächtiger Junge, der ziemlich wichtig tut und alles, was aufs Gelände will, kontrolliert. Ernsthaft, so einen stellen Sie ans Tor? Ich muss schmunzeln. Doch brav halte ich neben Ihm an, und lasse das Fenster herunter.

"Wer bist du, und was bringst du?", fragt der Blonde, ohne mich anzuschauen mit einer grimmigen Miene.
"Guten Tag erstmal!", fröhlich begrüsse Ich Ihn zuerst. Sein Blick kommt nach oben, und er schaut mir in die Augen. Gott, hat er schöne grüne Augen. Sie funkeln wie Smaragde. Naja, sie funkeln eher vor Ungeduld und aufsteigendem Zorn. Hat der eine kurze Zündschnur!

"Wer bist du, und was bringst du?" Diesmal schaut er mich an, als er mir diese Frage stellt.
Ich muss grinsen. Kleiner Giftzwerg: "Nochmals, guten Tag erstmal. Ich bin Otabek, und du?"
Uuuuh, wenn Blicke töten könnten! Ich glaube, ich wäre auf der Stelle tot umgefallen! Ich kann beobachten, wie sich sein Kiefer anspannt. Oje, ich bereite mich innerlich schon auf einen kleinen Randalierer vor. Süss.

"Verdammt, willst du mich auf den Arm nehmen? Ich kenne meine Scheiss Liste auswendig, einen Otabek erwarten wir nicht! Also zieh Leine und belästige mich nicht!"

Der süsse Blonde ist kurz vor dem Explodieren, ich muss mir auf die Lippen beissen, um nicht laut loszulachen: "Oh, bin ich vielleicht nicht Richtig hier? Das ist schade, dann muss ich wohl weiter suchen... tut mir leid für die Störung!"
Ich kann nicht anders, irgendwie will ich den Kleinen etwas foppen.

Daher drehe ich mit dem Transporter sehr aufwändig um, und mache eine kleine Rundfahrt. Nach weiteren 10 Minuten komme ich wieder beim Jungen an. Er starrt wieder auf sein Klemmbrett, und ich fahre hin, lasse die Scheibe runter: "Guten Tag! Ich bin Otabek! Ich muss hier einige Sachen bringen..."

Der Blonde schaut entgeistert von seinen Papieren hoch, erkennt mich und wird Wutrot: "Sag mal, willst du mich eigentlich auf den Arm nehmen? Ich sagte schon mal, ich habe keinen Otabek hier auf der Liste stehen!!"
Der Kleine tickt ja voll aus. Soll ich Ihn erlösen? Hmmm, ich denke schon, ansonsten erwürgt er mich noch mit blossen Händen!
"Aber da muss mein Name auf der Liste stehen!", sage ich unschuldig und zeige darauf.

Die schönen Augen funkeln mich böse an.
"Hmmm, vielleicht muss ich unter meinem Nachnamen anmelden... ich bin Otabek Altin!", sage ich in möglichst unschuldigem Ton. DJ Altin ist Weltbekannt, und der Mainact dieser Veranstaltung. Er ist zwar mein Cousin, aber ich bin ja seinetwegen hier. Die Augen des Jungen werden gross, er erstarrt.

"Wa-was? Ich...", der Arme kann nur noch stammeln.
"Darf ich dann bitte jetzt rein? Wenn mein Cousin hier ankommt, und ich noch nichts aufgebaut habe, wird er ziemlich ungemütlich...", ich lächle Ihn an.

Moment? Wieso lächle ich? Das mach ich doch sonst nicht? Aber mein Lachen scheint den Kurzen komplett zu entwaffnen: "Äähm, ja dann... dann bitte fahren Sie rein, die Hauptbühne ist alles geradeaus..."

Ich grinse leise in mich hinein, der Junge gefällt mir wirklich!

Heute habe ich nicht viel vor hier, nur mal die Lage abchecken, und endlich ist der Tag hier zu Ende und ich kann in mein Hotel gehen. Aber... wo ist das eigentlich? Ich hole mein Handy hervor und öffne Google Maps. Während ich also den Weg zu meinem Schlafgemach suche, läuft der blonde Junge von vorhin bei mir durch. Er starrt mich sauer an.

Hmmm, der weiss bestimmt, wo das Hotel liegt: "Hey, Du! Kannst du mir bitte kurz helfen?"
Er verdreht die Augen, kommt aber auf mich zu: "Was willst du?"
"Hallo erstmal... ich habe keine Ahnung, wo mein Hotel liegt, kannst du mir bitte helfen?"
"Tz, wieso sollte ich dir da helfen? Ich muss nur hier auf dem Platz helfen, den Rest kannst du alleine machen.", faucht er mich an.

Er läuft davon, Richtung Veranstalterbaracke. Ich laufe Ihm einfach hinterher und betrete hinter Ihm den Container, seine wütenden Augen lassen mich nicht aus dem Blick.

"Ben, ich habe meine Arbeit getan, kann ich nun endlich verschwinden?", fragt er den Verantwortlichen und knallt sein Klemmbrett auf den Tisch.
"Oh, Hallo Yuri. Danke für deine Hilfe, ich habe hier noch etwas zu tun... tut mir leid, aber willst du bereits vorgehen nach Hause? Oder wartest du auf mich, damit wir zusammen gehen können?"

Aha, Yuri heisst er also.

"Tz, du weisst verdammt genau, dass ich hier gefangen bin, bis eure Hoheit sich dazu herablässt, mich nach Hause zu fahren!"
Ich kann sehen, dass der Kleine echt angepisst ist: "Nun, wenn du in die Stadt musst... wie gesagt, ich suche mein Hotel, wenn du mir den Weg dorthin zeigst, nehme ich dich mit!", ich mische mich einfach in das Gespräch ein.

Der Projektleiter und der pissige Yuri schauen mich an, offensichtlich hat... Ben?... mich noch gar nicht bemerkt.

"Ah, Beka! Schön, dich mal richtig kennen zu lernen, statt nur via Telefon! Das wäre echt mega lieb, wenn du meinen kleinen Bruder mitnehmen könntest, in welches Hotel musst du denn?", fragt er mich. Wow, er hat mich nur an der Stimme erkannt? Krass der Typ.

Yuri schaut ungläubig zwischen uns hin und her, während ich antworte: "Four Seasons, heisst es."
"Ah, welch glücklicher Zufall", Bens Gesichtsausdruck hellt sich auf: " das ist gleich bei uns um die Ecke! Wäre mega, wenn du unseren kleinen Kotzbrocken nach Hause bringen würdest!"

"Hey, Ben, spinnst du? Wag es nicht noch einmal mich so zu nennen!" der Blonde schlägt nach dem grösseren Bruder, doch dieser weicht geschickt aus, er kennt das Temperament des Jüngeren wohl ziemlich gut.

Ich muss wieder schmunzeln, je länger je mehr finde ich Gefallen an dem energetischen Teufel vor mir.
"Also Kitten, kommst jetzt mit mir mit, oder versauerst du hier?", ich kann es nicht lassen, Ihn noch etwas mehr zu triezen.

Sein Blick scheint mich zu durchbohren. Wütend blitzen seine Augen mich an, doch nachdem Ben erwähnte, dass er wohl noch einige Stunden hier beschäftigt sei, willigte er widerwillig ein, mit mir zu fahren. Ist schliesslich kein Katzensprung, selbst mit dem Auto habe ich knapp 20 Minuten, Tram oder Zug gibt es hier nicht, erst am Festival selbst gibt es Shutles. Das Festival ist sehr abgelegen, und ich wollte nicht im Zelt wohnen.



***weiter geht es mit Part 2, was geschieht wohl auf der Fahrt nach Hause?***

Fanfiction One ShotsWhere stories live. Discover now