Ein Hindernis nach dem anderen

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Pov. Shoto

Ich starrte Katsukis Rücken an und lächelte. Seit einer Wochen waren wir jetzt offiziell zusammen. Izuku hat sich sehr für mich gefreut, um mir dann direkt zu sagen, dass er und Ochako jetzt zusammen seien. Nur Iida hat merkwürdig reagiert... Er war ganz schweigsam, hat dann aber auch seinen Zuspruch ausgedrückt. Unseren Eltern hatten wir noch nichts gesagt... Zum einen ging ich meinem Vater aus dem Weg, weil er mit mir jetzt unbedingt über Beziehungszeugs sprechen wollte... Und zum anderen hatte Katsuki keinen Bock auf die Reaktion seiner Eltern. Er war sich sicher, dass seine Mutter uns dann nicht mehr in Ruhe lassen würde und sein Vater enttäuscht wäre, dass er nie Enkel bekommen würde.

Gerade stand Katsuki bei mir in der Küche und kochte etwas. Ich saß am Esstisch und tat so, als würde ich meine Hausaufgaben machen, aber eigentlich beobachtete ich ihn heimlich. Izuku war schockiert gewesen, als ich ihn fragte, wie weit er und Ochako schon gegangen seien. Er wurde ganz rot und hatte mir gestanden, dass sie nun Händchen halten würden. Woraufhin ich ganz irritiert war und mich seitdem frage, ob das zwischen mir und Katsuki zu schnell ging. Wir waren, seit wir zusammen sind, jeden Tag miteinander intim gewesen. Aber wir kennen uns schon solange und es fühlte sich so richtig an. Iida hatte mich gefragt, ob mir mit Katsuki nicht langweilig sei, weil wir uns schon davor solange gekannt haben, aber Tatsache war, dass es mir auch in unserer Freundschaft nie langweilig mit ihm gewesen war und jetzt schon gar nicht. Jeder Tag war aufregend!

Seufzend betrachtete ich meine Hausaufgaben. Ein Nachteil hatte die Beziehung mit Katsuki... Ich konnte mich kaum auf den Unterricht konzentrieren, weil er ja neben mir saß und er seinen Spaß dran hatte mich zu ärgern, in dem er seine Hand auf meine legte und diese sanft streichelte. Dadurch konnte ich mich nur noch auf seine Berührung konzentrieren und bekam gar nichts mehr mit. Aber auch in den Fächern, die wir nicht zusammen hatten, schweiften meine Gedanken immer wieder zu ihm.

Ich legte ergeben meinen Stift hin, stand auf und ging zu ihm.

"Was kochst du eigentlich?", fragte ich und sah ihm über die Schulter.

"Ramen", antwortete er knapp und strich Misopaste am Topf ab.

"Mit Soba?", fragte ich hoffnungsvoll und lehnte mich neben ihn an die Arbeitsfläche.

Katsuki verdrehte genervt die Augen. "Nein! Du kannst Ramen nicht mit Soba-Nudeln machen!"

"Kannst du schon... Du willst nur nicht!"

"Nein, es würde nicht schmecken, du Idiot", sagte Katsuki und rührte ein wenig im Topf.

"Braucht... der Topf eigentlich grade deine volle Aufmerksamkeit?", fragte ich, steckte einen Finger in einen seiner Gürtelschlaufen an seiner Hose und zog ein wenig dran.

Er sah mich grinsend mit erhobenen Augenbrauen an. "Nicht ganz... Wieso?"

Ich grinste zurück, beugte mich vor und küsste ihn.

"Solltest du nicht Hausaufgaben machen?", fragte er grinsend an meinen Lippen und zog mich an meiner Taille näher zu sich.

"Willst du denn, das ich jetzt welche mache?", erwiderte ich ebenfalls grinsend und strich ihm mit meinen Fingern durchs Haar.

"Nein", hauchte er nur und küsste mich wieder.

Wir waren sehr in den Kuss vertieft, der auch schnell fordernder wurde, weshalb wir nicht hörten, wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Gerade schob Katsuki seine Hände unter meine Hose an meinen Hintern, als wir hinter uns ein lautes Räupsern hörten.

Erschrocken zuckten wir zusammen und ich drehte mich entsetzt um. Da stand mein Vater, der uns völlig überfordert ansah. Schnell trat ich einen Schritt von Katsuki zurück, als könnte ich dadurch irgendwas ungeschehen machen. Er hat uns beim rumknutschen erwischt....

"Ähm... was ist denn hier los?", fragte mein Vater ein wenig hilflos und verwirrt.

"Ich... ähm.... also.... Wir...", stammelte ich wie ein Idiot.

Da kam Katsuki auf mich zu, nahm meine Hand und sagte: "Wir sind zusammen."

"Was? Wieso? Wie ist das passiert???" Mein Vater sah aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen.

"Na ja.... Ich hab mich in Katsuki verliebt", sagte ich leise und sah auf den Boden.

"Wow, ok, warte... Wie bitte? Ich... Ich kann das grade nicht... Das geht nicht... Mein Sohn schwul... Ach du Schande.. Ich.. Ich bin oben", sagte mein Vater und fuhr sich fahrig mit den Händen durchs Haar.

"Dad", sagte ich und ging einen Schritt auf ihn zu, doch er wich nur zurück und sagte: "Dass du mir das antust... Nach allem, was wir durchgestanden haben..." Dann wandte er sich ab, drehte sich aber nochmal um und zeigte auf Katsuki: "Dich will ich hier erstmal nicht mehr sehen!" Mit diesen Worten verschwand er dann nach oben.

Ich bin mir sicher, wenn Katsuki mich nicht an meiner Hand halten würde, wäre ich einfach umgefallen. Ich spürte, wie mir die Tränen kamen. Ich hatte meinen Vater enttäuscht!

Katsuki drückte meine Hand feste und zog mich in eine Umarmung. "Hey, es wird alles wieder gut! Er wird sich wieder beruhigen!"

"Meinst du?", schniefte ich an seiner Schulter.

"Ganz sicher sogar", meinte Katsuki und strich mir sanft über den Rücken bis ich mich wieder einigermaßen im Griff hatte.

Ich löste mich langsam aus der Umarmung und sagte: "Du solltest vielleicht gehen... Nicht, dass mein Vater dich noch rausschmeißt..."

"Willst du mit zu mir kommen?", fragte Katsuki und legte eine Hand sanft an meine Wange.

"Ich würde gerne, denke aber, dass es die Situation nur schlimmer machen würde... Ich versuche mit ihm zu reden, sobald er sich wieder beruhigt hat."

"Ok... Ich glaub, dass ihr das hinbekommt! Ihr habt bisher alles hinbekommen", sagte Katsuki lächelnd und gab mir einen Kuss auf den Mund.

Ich kicherte leise. "Pass auf, Katsuki... Nicht, dass man dich noch für nett hält."

Er kniff mir in die Wange. "Zerstör nicht den Moment, Idiot!"

Ich grinste breit. "Ich liebe dich..."

Er sah mich überrascht an und seine Wangen färbten sich rot, was mich noch mehr zum Lächeln brachte. "Ich dich auch..."

"Lass die Ramen nicht anbrennen!", sagte Katsuki noch, bevor er dann ging.

Ich sah ihm lächelnd nach und... ließ die Ramen tatsächlich anbrennen. Gegessen hatte ich sie dann doch, habe mir aber Soba-Nudeln reingemacht. Wovon ich Katsuki dann auch gleich ein Bild geschickt hatte, was ihn fast wahnsinnig gemacht hatte. Wir schrieben noch den restlichen Abend miteinander und auch bis spät in die Nacht. Mein Vater kam nicht mehr aus seinem Zimmer...

-

Am nächsten Morgen war mein Vater schon vor mir aus dem Haus, was mich traurig machte. Irgendwann müssen wir miteinander sprechen!

Auch wenn mich das mit meinen Vater stark belastete, war ich trotzdem unfassbar glücklich, als Katsuki mich an der Hand aus meinem Haus zog, um mich zu küssen. In dem Moment war ich mir sicher, dass ich die Beziehung zu meinen Vater wieder retten konnte.

Während des Erdkunde Unterrichts forderte Aizawa: "Iida? Todoroki? Könnt ihr bitte die große Weltkarte Nr. 7 aus dem Kartenraum holen? Hier ist der Schlüssel!"

Iida und ich standen auf und er nahm den Schlüssel an sich. Auf dem Weg dorthin unterhielten wir uns leise über den Unterricht.

"Todoroki, weißt du... Ich finde es echt traurig, dass du mit Bakugou zusammen bist...", meinte Iida plötzlich aus heiterem Himmel, als er den Raum aufschloss.

"Was? Warum?", fragte ich verwirrt.

"Ich denke nicht, dass er dir gut tun wird... ", sagte Iida und wir gingen in den Raum.

Ich sah ihn verwirrt an. Sein Ernst?! Ich glaub, mir hat noch nie etwas so gut getan! Gerade als ich ihm das sagen wollte, griff er nach meiner Schulter und drückte seine Lippen auf meine.




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