Alles gut!

396 31 15
                                    

Pov. Katsuki

Als ich um die Ecke rannte, traute ich meinen Augen kaum. Ich spürte, wie die Wut in mir hochkochte und ich rannte schneller auf das zu, was ich befürchtet hatte.

Ich sah, wie dieser Vollspast Shoto an die Wand drückte und Shotos Hals ansabberte. Ich sah auch, wie Shoto verzweifelt versuchte ihn von sich wegzudrücken. Ich griff nach Iidas Hemd und riss ihn von Shoto los. Ohne nachzudenken, schlug ich ihm so fest ich konnte ins Gesicht. Ich sah nur, wie ein Zahn flog und er zu Boden ging, doch es war mir egal. Schnell wandte ich mich zu Shoto um, der an der Wand runtergerutscht war und am Boden kauerte.

Entsetzt sah ich erst jetzt das ganze Ausmaß. Fuck!

Shotos Hemd war bis zur Hälfte aufgerissen und ich sah eindeutige Flecken, die nicht von mir kamen. Und seine Hose war offen und leicht nach unten gezogen worden. Ich sah auch Kratzspuren in seinem Gesicht, an seinen Armen und Druckstellen an seinen Handgelenken... Shoto zitterte am ganzen Körper und versuchte seine Kleidung wieder in Ordnung zu bringen, doch seine zittirgen Hände ließen das nicht zu.

Schnell hockte ich mich zu ihm, zog meine Schulunifromjacke aus und legte sie um ihn. Dann zog ich ihn fest in meine Arme.

Er krallte sich direkt in meine Schultern und fing an zu schluchzen: "Katsuki... Es tut mir Leid..."

"Psssst! Alles wird gut! Alles wird gut!", sagte ich beruhigend und strich ihm mit einer Hand über den Hinterkopf.

"Ich.... Ich... Ich konnte mich nicht wehren... Ich war wie erstarrt", schluchzte er leise und ich spürte, wie sehr er sich schämte.

Ich umarmte ihn noch fester. "Dafür musst du dich nicht schämen! Keiner weiß, wie er in so einer Situation handeln würde..."

"Katsuki... Ich... Wegen vorhin...", doch ich unterbrach ihn sofort: "Darüber müssen wir jetzt nicht reden! Lass uns ins Krankenzimmer gehen.. Deine eine Wunde am Arm blutet nämlich."

Er nickte vorsichtig, doch als ich ihn aufhelfen wollte, sackte er mir sofort weg, weshalb ich ihn fest umgriff und einfach hochhob. Shoto schlang seine Arme um meinen Hals und sagte leise: "Du... musst mich nicht tragen..."

"Ich denke schon", sagte ich nur dazu und ging mit ihm los.

Als mich Ochako und Izuku bemerkten, kamen sie auf mich zugerannt, doch bevor sie mich voll labern konnten, sagte ich: "Hinten liegt noch der super Vollidiot! Geht euch mal um den kümmern..."

Im Krankenzimmer saß 'Recovery Girl' und sah mich erstaunt an. Wenn ich ehrlich war, wusste ich ihren richtigen Namen nicht mal. Wir hatten ihr irgendwann diesen Spitznamen verpasst, weil sie jede Krankheit, mit der wir zu ihr kamen, heilen konnte.

"Was ist passiert?", fragte sie erschrocken und stellte sich ans Bett auf das ich Shoto sanft hinlegte.

"Das können Sie die Brillenschlange fragen", sagte ich wütend und strich Shoto ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er sah mich entschuldigend an, doch ich schüttelte nur den Kopf. Ich nahm seine Hand und ließ sie nicht los.

Recovery Girl beeilte sich mit ihrer Untersuchung und desinfizierte die Kratzer und verpasste der größten Wunde auch ein Pflaster. Danach sagte sie: "Ok, es scheint nichts schlimmes zu sein... Mir macht das Zittern nur Sorgen. Todoroki-kun, war es etwas schlimmes? Weil das kann vom Schock kommen..."

Ich sah, wie Shoto die Tränen kamen, daher sagte ich: "Ja, es war schlimm..."

"Ok, ich schreib dir dann eine Freistellung für heute! Kann dein Vater dich abholen?", fragte sie besorgt und fing an ein Formular auszufüllen.

Shoto sah mich panisch an und schüttelte den Kopf.

"Ähm... Nein, aber ich wohne neben ihn.. Ich kann ihn nach Hause bringen", sagte ich und er drückte meine Hand etwas fester. Ich lächelte ihn leicht an.

Sie betrachtete uns einen Moment schweigend, dann sagte sie: "Ok, ich schreib dir auch eine Freistellung, Bakugou.... Ich weiß zwar nicht, was passiert ist, aber vielleicht solltet ihr damit zu Aizawa-Sensei."

Ich nickte nur und widmete meine Aufmerksamkeit wieder Shoto. Ich hörte sie hinter mir seufzen. "Ich leg die Zettel hier hin... Geht, wenn Todoroki-kun sich wieder bewegen kann."

Ich nickte wieder und sie verschwand aus dem Zimmer.

Sobald sie weg war, legte ich mich zu Shoto und nahm ihn fest in den Arm. Sein Zittern wurde ein wenig besser.

"Ich... hatte solche Angst", gestand Shoto leise und drückte sein Gesicht an meine Brust.

"Es tut mir Leid, dass ich erst so spät gekommen bin", sagte ich verzweifelt und drückte ihn näher an mich.

"Dir muss nichts leidtun!", sagte Shoto schnell und sah mich mit Tränen in den Augen an. "Mir muss es leidtun! Es tut mir Leid! Alles was ich zu dir gesagt habe! Ich will nur dich!"

Ich lächelte ihn warm an und zog ihn wieder an mich. Doch die Freude währte nur kurz, als ich daran dachte, was Iida wahrscheinlich mit ihm gemacht hätte, wäre ich nicht gekommen. Ich war so wütend!

Plötzlich wurde die Tür zum Krankenzimmer aufgerissen und Aizawa stürmte herein.

Überrascht sah ich auf und sah wie wütend er war. Er packte mich am Arm und riss mich von Shoto weg.

"Hey! Was soll das?!", fragte ich laut und versuchte mich gegen zu ihn wehren.

"Stell dich nicht dümmer als du bist!", brüllte Aizawa. "Iida hat mir alles erzählt! Du kommst jetzt mit zum Direktor!"

"Was?! Wenn müsste dieser Vollidiot zum Direktor!", rief ich und trat immer noch um mich.

"Aizawa-sensei! Lassen Sie Katsuki los!", rief Shoto erschrocken und setzte sich zitternd auf.

"Du verteidigst diesen Widerling auch noch?", fragte Aizawa entsetzt.

"Was hat der Ihnen bitte erzählt?!", fragte ich verwirrt. Wieso war ich der Widerling?

"Na, dass du Todoroki hier zu sexuellen Handlungen gezwungen hast!", meinte Aizawa angewidert.

"WAS?!", schrie ich wutentbrannt. "Das war nicht ICH! Sondern ER!"

Aizawa sah mich skeptisch an, doch Shoto sagte schnell: "Es ist wahr! Katsuki hat mich ge-gerettet vor... Iida..."

Langsam ließ mich der Lehrer los und sah mich überrascht an. Schnell ging ich wieder zu Shoto und setzte mich zu ihm. "Vielleicht sollten Sie mal zu ihm und ihn zum Direktor bringen."

Aizawa nickte, immer noch schockiert, nur den Kopf und ging dann wieder.

Ich atmete tief durch und ließ meinen Kopf auf die Matratze fallen.

Pov. Shoto

Ich hob meine Hand und legte sie vorsichtig auf Katsukis Kopf. Sanft strich ihm durchs Haar. Ich spürte, wie mein Zittern augenblicklich durch die Berührung zu ihm besser wurde.

Er bewegte sich nicht und ließ mich einfach machen. Ich versuchte nicht daran zu denken, was vorhin passiert war, aber ich hatte das Gefühl Iidas Lippen und Zunge immer noch überall zu spüren. Das Bedürfnis duschen zu gehen war übermächtig.

"Ich... Ich würde gerne nach Hause", sagte ich leise. Außerdem wollte ich mich bei Katsuki noch ausführlicher entschuldigen...

Katsuki hob wieder seinen Kopf und sah mich an. "Kannst du denn aufstehen?"

"Wenn du meine Hand hältst... Bestimmt", sagte ich leicht lächelnd.

Er lächelte mich sanft an. "Keine Sorge, ich lass dich nicht los. "

Katsuki stand schnell auf, nahm die Formulare und hielt mir seine Hand hin.

Ich lächelte und ergriff sie. Es wird bestimmt alles gut!

Geh mit mirKde žijí příběhy. Začni objevovat