Zuhause angekommen bringt das Piepen der Waschmaschine Emmy dazu diese auszuräumen und die Sachen aufzuhängen, bevor sie zur Spüle geht um den Abwasch zu machen. Sie lässt schon das Wasser ein welches sie gerade noch so stoppen kann bevor sie die Nummer auf ihrem Unterarm wegewaschen hätte! Sie trocknet sich die Hände ab, stellt das Wasser ab und holt sich ihr Handy, um Tim gleich anzurufen. Er ist wirklich süß und vielleicht hat sie ja eine Chance? Mit einem nervösen Lächeln wartet sie darauf dass er abnimmt. Hat sie die Nummer wirklich richtig abgeschrieben? Keine Zahl verwechselt? Ein vorsichtiges: „Hallo?", ertönt am anderen Ende der Leitung und sie atmet erleichtert auf. „Tim? Ich bin es, Emmy! Die aus dem Park!" Der schwarzhaarige ist einerseits wirklich erleichtert dass es endlich die richtige Person ist die anruft! Aber... „Hey, ehm... folgendes. Ich wurde angerufen, von deinen Seelenverwandten." Mehrzahl? Nein. Nein, da muss sie sich einfach nur verhört haben. „Ich will keinen Stress anfangen, in Ordnung? Du bist wirklich süß und alles, aber... ich sollte mich da raushalten." Die junge Frau fährt sich durch die kupferfarbenen Haare, die Mundwinkel gehen nach unten. „Ich- Ich wusste nicht einmal... Dass ich so etwas habe." Leicht irritiert runzelt Tim die Stirn. „Wie... du wusstest nicht dass du so etwas hast. Jeder hat so jemanden!" Emmy blickt auf den Boden und seufzt. „Das... Und wie funktioniert das genau?" Das ist jetzt nicht ihr Ernst, oder? Ungläubig starrt Tim aus dem Fenster. Das gibt es jetzt schon ein paar Jahre, warum hat sie sich nie damit beschäftigt? „Emmy... hast du eigentlich irgendeine Ahnung von Seelenverwandten?" Das leise, verneinende Brummen lässt ihn die Augen verdrehen. „Alles klar. Ich erwarte zwar noch einen wichtigen Anruf aber... wollen wir uns treffen und ich erklärt dir das alles? So kann man dich nicht rumlaufen lassen." Mit einem entschuldigenden Lachen stimmt sie zu. Das wäre wohl besser für sie, ihren Seelenverwandten und die Welt. „Willst du zu mir kommen? Ich mach uns was zu futtern und hier ist es wenigstens privat!" Leicht überrascht zieht er die Augenbrauen hoch. „Wir kennen uns nicht und du lädst mich zu dir in die Wohnung ein?" Wie naiv ist die Frau bitte? Hatte sie noch nie mit etwas bösem zu tun, oder wie ist das bei ihr? Sie kann froh sein dass er es gut mit ihr meint und ihr nichts antun wird. Die Nummern der zwei Männer hat er geblockt, um ja nicht mehr von ihnen angerufen zu werden. „Natürlich! Ich meine... ist es nicht das Mindeste dass ich uns einen ruhigen Platz geben kann während du mir hilfst das alles zu verstehen?" Seufzend lässt er den Kopf hängen. Ihr kann man scheinbar nicht mehr helfen. „Klar, gib mir die Adresse und ich werde sehen wie lange ich brauche." Geschlagen notiert er sich das alles und sieht gleichzeitig im PC nach wie weit das entfernt wäre. „Hey... wir wohnen 5 Minuten Fußweg voneinander weg!"

Zu allem was die Zeit gereicht hat, waren ein paar Snacks in einer Schüssel. Dann klingelt es schon an der Tür von Emmy, die diese sofort aufmacht und Tim mit einem Lächeln begrüßt. Dieser blickt auf sie hinunter und schüttelt nur leicht den Kopf. „Wir haben eine Menge Arbeit vor uns." Das sind jetzt keine tollen Worte der Begrüßung, aber man soll nehmen was man bekommt. Sie führt ihn in das Wohnzimmer und lässt ihn hinsetzen. „Okay... was willst du trinken? Wasser? Saft? Tee? Kaffee? Alkohol?" Leicht verschmitzt grinst der schwarzhaarige und zieht die Luft laut ein. „Je nachdem wie du dich anstellst werden wir vielleicht den Alkohol brauchen!" Emmy mustert ihn und geht, ohne eine Miene zu verziehen, in die angrenzende Küche mit integriertem Esszimmer. Dort kniet sie sich hin und sieht zu Tim. „Vodka oder Whiskey?" Kurz geht sein Mund auf, ehe er kurz seine Augen schließt. Ach du heilige Scheiße... und die wollte er sich anlachen? „Whiskey. Hast du Cola?" Emmy holt die Flasche raus und öffnet den Kühlschrank. „Wie viele Eiswürfel?" Schlussendlich sitzt er schon mit einem Whiskey-Cola auf ihrer Couch ohne dass sie überhaupt angefangen haben. Nach den Anrufen hat er das aber auch bitter nötig! Bevor er ihr das aber sagt, wird er ihr erst einmal das grundsätzliche Konzept beibringen müssen. Ansonsten versteht sie es nicht. Da sag noch einer es war eine schlechte Idee Kindergärtner zu werden. Die Geduld und die Fähigkeit einem kleinen Kind etwas zu erklären wird sich hier nun als nützlich erweisen. Emmy setzt sich neben ihn und sieht ihn neugierig an. „Also dann... schieß los!" Bevor er damit anfängt, nimmt er erst einmal einen großen Schluck und stellt das Glas wieder ab. „Also gut. Jeder Mensch hat einen Seelenverwandten. Zwar heißt es immer, dass er oder sie nicht jünger oder älter als fünf Jahre sein kann, aber ich persönlich bin da anderer Meinung. Seelen halten sich nicht an Alter oder auch Geschlecht. Nehmen wir mich als Beispiel! Ich könnte auch einen männlichen Seelenverwandten haben, auch wenn ich nicht auf Männer stehe. Das ist der Seele vollkommen scheiß egal." Sie hat eine Seele? Huh... cool! „Aber das ist einfach noch zu wenig erforscht. Wir wissen noch nichts genaueres und bisher hat sich noch niemand gemeldet der diese These wiederlegen kann. Leider. Wir wissen auch noch nicht wie das mit der Haut funktioniert. Du schreibst und es erscheint auf der Haut deines Seelenverwandten. Genau auf der Stelle wo man es hinschreibt." Ein Gedanke schießt Emmy durch den Kopf und sie sieht kurz auf die Seite, ehe sie ihn direkt ansieht. „Wenn sich mein Seelenverwandter etwas auf den Penis schreibt... wo ist das dann bei mir?" Tim klappt kurz der Unterkiefer nach unten, bevor er blinzelnd auf sein Glas sieht. Was zur Hölle? Wo würde das erscheinen? Sie hat ihn zu einem Thema gebracht, mit welchem er sich zugegebenermaßen noch nicht so wirklich beschäftigt hat. „Oder würde das bei mir innen auftauchen weil-" „Das geht zu tief! Im wahrsten Sinne des Wortes! Bitte- Bitte nicht." Bevor er weitererklären kann, klingelt sein Handy. Unbekannte Nummer. Bitte nicht schon wieder einer...! Er hat noch nie davon gehört dass jemand zwei hat, aber drei? „Entschuldige mich kurz, da muss ich ran."

A soul for twoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt