Der Wolf und die Rose

54. Familie

Robb pov.

,,Mylord das kam so eben aus Rosengarten." Flüsterte die Zofe leise und legte eine kleine Holzkiste auf den Tisch. Robb drehte sich vom Fenster weg und nickte ihr einmal dankbar zu. Nach einer Verbeugung verließ die Zofe wieder leise das Gemach und Robb sah lächelnd zu Magaery. Schlafend lag sie im Bett und nur einen Meter daneben in einer kleinen Wiege lag Catelyn. Catelyn' Geburt vor zwei Wochen hatte schnell die Runde gemacht. Durch Händler, tratschende Zofen und noch viele weitere. Seit dem hatten die Vasallen die Robb immernoch treu waren kleinere Geschenke, auch die Vasallen aus der Weite, geschickt. Nachdenklich sah Robb auf die kleine Kiste, groß prankte die goldene Rose darauf und auch wenn Robb am liebsten sofort herein gesehen hätte, drehte er sich einfach wieder Richtung Fenster und starrte nach draußen. Er würde die Geschenke alle mit Magaery öffnen.

,,Warum schläfst du nicht?" Erschrocken fuhr Robb herum als Magaery ihm plötzlich eine Hand auf die Schulter legte. Er war so in seinen Gedanken versunken das er sie gar nicht gehört hatte. ,,Ich bin einfach nicht müde." Antwortete er lächelnd und drückte Magaery einen Kuss auf die Lippen. Belustigt schnaubte Diese und lehnte sich gegen ihn. ,,Du hast ja auch einfach weiter geschlafen während Catelyn geweint hat." Grummelte sie. Unschuldig zuckte Robb mit den Schultern. ,,Dann war sie wohl nicht laut genug." Entgegnete er grinsend. Spielerisch schlug Magaery ihm gegen den Arm und legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab.

,,Aus Rosengarten kam ein Geschenkt für Catelyn." Sagte Robb und lief zum Tisch bevor er Magaery die Holzkiste reichte. Lächelnd öffnete diese sie und hielt Sekunden später eine goldene Rose in die Luft. Lächelnd drehte sie diese zwischen ihren Fingern. ,,Zu meiner Geburt hat meine Großmutter auch so eine machen lassen, und zu der von Loras auch. Sie sind aus echtem Gold." Erklärte sie. Robb nickte verstehend bevor er seine Arme wieder um Magaery legte.

,,Und sie zeigt das sie eine Rose und ein Schattenwolf ist." Fügte Magaery hinzu und deutete leicht mit dem Finger auf den kleinen Schattenwolfkopf der auf einem der Blütenblätter zu erkennen war.

Ein leises Klopfen an der Tür riss beide schließlich aus ihren Gedanken. Stumm löste Robb sich von Magaery und lief mit schnellen Schritten zur Tür die er leise öffnete. ,,Robb!" Flüsterte Rickon begeistert. ,,Rickon, komm rein." Robb öffnete die Tür und sein Bruder schlich leise herein. ,,Rickon, na hast du ausgeschlafen?" Fragte Magaery lächelnd. Kräftig nickte Rickon bevor er zu Catelyn' Wiege lief und vorsichtig hinein späte.

,,Wenn sie jetzt schläft, können wir dann was spielen gehen?" Fragte Rickon flüsternd. ,,Natürlich, wir sagen nur kurz der Amme Bescheid in Ordnung?" Fragte Magaery. Begeistert nickte Rickon und verschwand auch schon wieder. Seufzend sah Magaery zu Catelyn. ,,Wenn du hier bleiben möchtest ist das auch-" Fing Robb an doch Magaery unterbrach ihn. ,,Nein, Rickon fragt schon seit Tagen wann wir mit ihm spielen, ich werde es einige Zeit ohne sie aushalten." Erklärte sie und griff nach Robb' Hand. Knapp nickte dieser bevor sie ihre Gemächer verließen und zu Catelyn eine Amme schickten.

Im Hof unten wartete Rickon schon begeistert. An der Steinwand der Mauer lehnte Osha die ihn aufmerksam beobachtete. Inzwischen verbrachte sie jeden Tag zusammen mit Rickon und hatte sich Robb' Vertrauen verdient. Sie würde ihm nichts tun, Robb war sich dabei sicher. Rickon schien der Wildlingsfrau dafür viel zu sehr ans Herz gewachsen zu sein.

,,Und was sollen wir spielen?" Fragend sah Robb seinen kleinen Bruder an der breit anfing zu grinsen. ,,Ganz einfach, ihr beide müsst versuchen mich zu fangen. Osha braucht eine Pause." Erklärte Rickon. Kaum hatten Magaery und Robb ihm einverstanden zu genickt rannte Rickon auch schon los. Belustigt schmunzelte Robb bevor er seinem kleinen Bruder nachhechtete.

Wann er das letzte Mal so einen unbesorgten, und freien Moment mit seiner Familie - zumindest einem Teil davon - hatte wusste er nicht. Aber gerade wurde ihm klar das es viel zu lang her war. Rickon der um einiges kleiner und wendiger war als Robb und Magaery es waren versteckte sich lachend unter Heu Karren, Kisten und Stroh Haufen.

,,Ich hab dich!" Jubelte Magaery begeistert die es schließlich wirklich geschafft hatte Rickon zu fangen. Lachend sah Robb die beiden an. In Rickon' Haaren hingen Stroh Halme während die von Magaery zerzaust in alle Richtungen abstanden. ,,Lach nicht, du siehst nicht besser aus." Grinste Magaery. Skeptisch hob Robb eine Augenbraue. ,,Ich bin mir sicher das ich das tue.",,Ach ja?" Magaery schnappte sich etwas von dem Stroh bevor sie dieses nach Robb warf. Rickon klatschte begeistert in die Hände und machte sofort mit, während es nun Robb war der vor den beiden davon rannte.

,,Okay! Ich ergebe mich." Außer Atem blieb Robb schließlich stehen. Inzwischen waren sie alle voll mit Heu und keuchten laut. ,,Wir haben gewonnen!" Jubelte Rickon. Grinsend stimmte Magaery ihm zu. ,,Irgendwann räche ich mich dafür." Murmelte Robb und drückte seine Lippen auf Magaery'. Angeekelt verzog Rickon das Gesicht und rief ein lautes: ,,Ihhh!" Was von Magaery und Robb nur mit einem breiten Grinsen und einem weiteren Kuss kommentiert wurde.

,,Na kommt, wir sollten uns frisch machen und dann wird es bald Essen geben." Entschied Robb und verschränkte seine Finger mit Magaery'. Zögernd nickte Rickon und verschwand dann wieder in der Burg während Robb und Magaery zu ihren Gemächern liefen. Dort angekommen verabschiedeten sie die Amme, wuschen sich und zogen sich frische Kleidung an.

,,Hilfst du mir kurz?" Magaery deutete auf die Schnürung ihres Kleides und Robb seufzte leise, tat aber worum sie ihn bat. ,,Siehst du, wird doch immer besser." Grinste Magaery während sie sich im Spiegel betrachtete. Gerade als Robb ihr antworteten wollte ertönte ein leises Jammern und wimmern. Breit fing Robb an zu lächeln und lief auf Catelyn' Wiege zu. Vorsichtig legte er seine Arme um sie und hob sie hoch. Die kleinen blauen Augen sahen ihn aufmerksam an und Catelyn strampelte wild mit Armen und Beinen umher. Robb sah sie strahlend an. Er hatte jedes Mal auf' neue Angst das er sie falsch halten könnte und ihr damit weh tun könnte doch die Amme meinte immer das Robb und Magaery das einfach perfekt machten. Sicher war Robb sich da nicht. Aber hatte er eine andere Wahl, als auf die Amme zu hören?

,,Na ausgeschlafen?" Fragte Robb leise und drückte Catelyn einen Kuss auf die Wange. ,,Gib sie mir, sie hat bestimmt Hunger." Magaery sah beide lächelnd an und streckte die Arme nach Catelyn aus. Gespielt beleidigt sah Robb sie an und drückte Catelyn vorsichtig näher an sich was dafür sorgte das Magaery anfing zu lachen. ,,Willst du ihr etwa Milch geben?",,Wieso lässt du das nicht die Amme machen?" Stellte Robb eine Gegenfrage reichte Magaery jedoch Catelyn. ,,Ich will es einfach nicht, sie soll nicht von Ammen und Kindermädchen groß gezogen werden. Egal wer wir sind, ob Lord und Lady oder König und Königin, ich will mich selbst um sie kümmern. Am Ende sind wir nämlich vor allem eines. Mutter und Vater." Erklärte Magaery und ließ sich mit Catelyn im Arm auf dem Bett nieder.

Glücklich lächelte Robb sie an und nickte einmal verstehend. ,,Das finde ich auch besser."