50. Der letzte Herd

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Robb pov.

,,Wir sind da!" Großjon Umber starrte begeistert hoch zu der Burg. Der schwarze Stein war voll mit Schnee und an den zwei höchsten Türmen wehrten zwei Banner mit dem Umber Wappen. Erleichtert atmete Robb aus.

Zwei Wochen waren sie noch geritten, zu seiner Verwunderung waren sie kaum jemandem begegnet. Der Norden schien wie ausgestorben. Dank Daran und seinen Männern hatten sie auch genügend Vorräte gehabt und mussten kein einziges Mal einen gefährlichen Stop in einer Gaststätte machen. Noch dazu hatten sie genügend Männer um immer ein paar jagen zu schicken.

,,Endlich." Magaery die neben Robb ritt atmete erleichtert aus. Inzwischen hatte ihr Bauch eine deutliche Rundung angenommen und wirklich jeder sah das Magaery schwanger war. Allein bei dem Gedanken breitete sich ein stolzes Lächeln auf Robb' Lippen aus. Bald wäre er Vater!

,,Wer seit ihr?" Skeptisch sahen die Männer von oben auf sie herab. Die Mauern des letzten Herd' waren nicht halb so hoch wie die von Winterfell, und trotzdem sahen die Männer die dort oben standen nur wie kleine schwarze Punkte aus.

,,Jon Umber." Brüllte Großjon Umber wütend. Bei den erschrockenen: ,,Oh'." Die daraufhin von oben folgten musste Robb schmunzeln. In Sekunden wurde das Tor geöffnete und sie alle ritten hinein. Im Hof erwartete sie ein großer Mann mit langen schwarzen Haaren und einem langen Bard.

,,Vater." Rief dieser und trat auf sie zu. Bedienstete kamen und nahmen ihnen die Pferde ab.

,,Mein Sohn, Kleinjon Umber." Erklärte Großjon Umber knapp und begrüßte seinen Sohn bevor er ihm erklärte wer Robb und Magaery waren und was alles passiert war.

,,Euer Gnaden, Majestät. Es ist mir eine Ehre." Kleinjon Umber verbeugte sich vor ihnen und Robb nickte und öffnete gerade den Mund um ihn zu begrüßen als Grauwind laut aufbellte.

,,Ich denke er riecht den anderen Wolf." Murmelte Kleinjon Umber. Robb runzelte die Stirn. ,,Den anderen Wolf?",,Oh ja verzeiht, vor ein paar Tagen kam euer Bruder Rickon Stark mit einer jungen Frau und seinem Wolf hier an." Erklärte Kleinjon Umber. Robb starrte ihn sprachlos an. Rickon lebte! ,,Wo ist er?" Riss ihn Magaery' erfreute Stimme aus den Gedanken, sie schien sich ebenso zu freuen wie er. ,,Du, bring den kleinen Lord Stark hier her." Befahl Kleinjon Umber einer Wache die mit einer leichten Verbeugung davon eilte. Es dauerte nicht lang da rannte Struppel um die Ecke, die grünen Augen des schwarzen Wolfes hafteten sich auf die kleine Truppe bevor er auf Grauwind zu eilte. Mit einem erfreuten laut schleckten sich die beiden Wölfe ab und bissen sich spielerisch in die Ohren.

,,Robb!" Robb konnte es Immernoch nicht ganz glauben als auf einmal wirklich Rickon um die Ecke gerannt kam. Ohne zu zögern kniete Robb sich hin und breitete die Arme aus in die nur Sekunden später Rickon sprang.

,,Ich habe dich vermisst." Flüsterte Rickon leise. Robb drückte seinen Bruder noch näher an sich. ,,Ich dich auch Rickon, sag wie konntest du entkommen? Was ist mit Bran?" Fragte Robb flüsternd. ,,Osha und Hodor sind mit uns geflohen. Bran und Hodor wollen jetzt zur Mauer. Auf dem Weg haben wir Meera und Jojen getroffen, die Kinder von Howland Reet. Sie helfen ihm und Osha hat mich hier her gebracht." Plapperte Rickon drauf los und löste sich von Robb. Dann zeigte er auf die braunhaarige Frau. Robb' Augen weiteten sich leicht. Osha war die Wilding' Dame die er damals mit Theon gefangen nahm, warum hatte ausgerechnet sie Bran und Rickon geholfen? Bran, auch er lebte. Nur warum war er nicht auch hier?

,,Robb?" Magaery legte ihre Hand auf Robb' Schulter und riss ihn damit aus den Gedanken. Leicht schüttelte Robb den Kopf um sich zu konzentrieren. Bran lebte, das war alles was zählte. Eilig lief Robb auf Osha zu.

,,Ich bin euch zu dank verpflichtet.",,Ich habe dem kleinen Lord versprochen auf seinen Bruder aufzupassen, und ich habe Maester Luwin geschworen sie bis zu meinem Lebensende zu beschützen." Erklärte Osha knapp und starrte dabei an Robb vorbei auf Rickon, er musste ihr wirklich wichtig geworden sein.

,,Trotzdem danke ich euch, wenn ich mich dafür irgendwie revanchieren kann lasst es mich wissen." Sagte Robb. Osha schwieg nachdenklich bevor sie knapp nickte. ,,Ich bitte darum weiter mit hier bleiben zu dürfen." Sagte sie. Robb sah fragend zu Großjon Umber der einige Meter hinter ihnen stand und schon Daran und seine Männer mit Bediensteten zu Gemächern schickte. ,,Aber natürlich kann sie bleiben." Sagte er und trat mit Magaery zu Robb und Osha. ,,Aber jetzt sollten wir etwas essen und dann solltet ihr euch das erste mal richtig ausruhen und waschen." Sagte Großjon Umber. Dankbar nickten Robb und Magaery.

,,Rickon kommst du mit rein?" Fragend sah Robb zu seinem Bruder der mit Grauwind und Struppel durch den Hof rannte. ,,Ich möchte hier bleiben." Entgegnete Dieser. Robb zögerte, er wollte seinen Bruder nicht allein lassen wo er ihn doch jetzt erst wieder hatte. ,,Geht ruhig, ich bleibe hier." Osha setzte sich auf eine Holztruhe und verfolgte Rickon mit den Augen. Seufzend nickte Robb also und folgte dann Magaery und Groß- und Kleinjon Umber in die Burg.

Im Speisesaal wurden für sie hunderte Speisen aufgetischt und sie fingen eilig an zu essen.

,,Wie soll es jetzt weiter gehen?" Kleinjon Umber sah sie und seinen Vater fragend an während er ein großen Schluck von seinem Bier nahm. Nachdenklich schwieg Robb und sah zu Magaery die genauso ratlos wie er zu sein schien, bis eben wussten sich nicht mal ob sie hier lebend ankommen. Um die Zukunft hatten sie sich noch keine Sorgen, oder Gedanken gemacht. Das einzige was in den letzten Tagen gezählt hatte war ihre Ankunft hier.

,,Wenn wir ehrlich sind, wir haben keine Ahnung. Wir haben keine Armee mehr, wir haben Winterfell nicht mehr. Wir haben keine Macht mehr, wir können euch nicht einmal hierfür danken." Erklärte Robb schließlich erhlich. Dann herrschte Schweigen.

,,Ich sage, ihr bleibt hier. Die Königin muss ihr Kind bekommen, in Sicherheit. Und so bald die Zeit reif ist und die Götter uns eine Chance geben besiegen wir die Bolton'." Sagte Großjon Umber. Robb nickte schweigend, das klang gut. Aber wann bekamen sie eine Chance die Bolton' zu besiegen? Großjon Umber musste verstanden haben was er dachte da er Robb eine Hand auf die Schulter legte. ,,Wir werden sie besiegen, da bin ich mir sicher. Aber nun ruht euch aus." Riet er. Robb und Magaery nickten und erhoben sich.

,,Jon, zeig ihnen Gemächer." Befahl Großjon Umber seinem Sohn der sich nickend erhob und Magaery und Robb bat ihm zu folgen.

In ihren Gemächern angekommen hatten Bedienstete schon ein Bad eingelassen, und frische Kleidung für sie her gerichtet. Magaery atmete erleichtert aus und schättelte sich aus dem dreckigen Reitkleid bevor sie in der Badewanne verschwand. Lächelnd ließ sich Robb auf dem Hocker neben der Wanne nieder.

,,Wir sind sicher." Lächelte er. Magaery nickte. ,,Das sind wir." Kurz musterte sie Robb und fing leicht an zu grinsen. ,,Du solltest auch baden." Leise lachte Robb und legte sich den Mantel von den Schultern.

Der Wolf und die Rose Where stories live. Discover now