Seokjin stürmte förmlich zum Kleiderschrank von Namjoon, aus dem er einen dicken Pullover sowie eine gefütterte Jogginghose riss, bevor er diese Sachen auf das Krankenbett schmiss. Im Zimmer selber trug Namjoon immer eine kurze Hose mit Tennissocken, dazu ein Tshirt. Denn es wurden fast täglich Tests gemacht, in denen die Ärzte an seine nackten Gliedmaßen wollten. Da er sich aber schlecht an- und wieder ausziehen konnte, durfte er in kurzen Klamotten in dem Bett liegen und an die gegenüberliegende Wand starren. Mittlerweile hasste er sie. So grell weiß.
Nach qualvollen Minuten hatte Seokjin den Kampf gewonnen und Namjoon über die Klamotten einfach weitere angezogen, ehe er ihn in die sitzende Position stemmte. Zwar konnte Namjoon ein wenig sitzen, aber lange nicht so, wie man es sich wünschen würde. Mit seinem rechten Arm konnte er sich zwar ein wenig stützen, aber Seokjin bevorzugte die schnelle Handlung. Mit viel Mühe und Kraft hob er Namjoon dann an, um ihn in einen einfachen Rollstuhl zu setzen. Sein persönlicher musste erst weiter auf seine Bedürfnisse angepasst werden, nachdem sich einige Fehler bemerkbar gemacht hatten.
"Du bist heute übrigens wieder viel gesünder im Gesicht", begann der Ältere dann wieder ein Gespräch, während er seinen festen Freund festschnallte und die Fußbrettchen ausklappte, bevor er seine Füße darauf abstellte und ihm Schuhe holte. "I ü-le mi au ei bi-en e-e", antwortete Namjoon, während er sich mit der Hand die Haare aus der Stirn strich. "U i hü-h." "Danke für das Kompliment", grinste Seokjin ehrlich erfreut, während er den zweiten Schuh zuband. "Ich habe deine Jacke vergessen!", seufzte er danach, während er erneut zum Kleiderschrank lief. Aus diesem holte er dann noch eine Mütze und einen Schal sowie ein paar wärmender Handschuhe, damit Namjoon auf gar keinen Fall krank wurde.
Tatsächlich band Namjoon sich seinen Schal alleine, während Seokjin ihm die Jacke schloss und die Handschuhe anzog. Die Mütze wollte Namjoon sich selbstständig aufsetzen, weshalb er das auch tat. "I e wi-li o a au-en?" "Arschkalt ist es!" Erneut zuckte Namjoons Mundwinkel. "Du lächelst doch!" "Ei", lächelte Namjoon dieses mal sichtbarer, was Seokjin fast sofort die Tränen in die Augen schießen ließ. "Ich liebe dich, Namjoon", hauchte er deshalb schnell, ehe er ihm einen Kuss auf die Wange hauchte.
"I ie-e i au."
Strahlend stand Seokjin dann auf. "Bist du bereit, diese kalte Welt zu erforschen?!", fragte er dann mit stark verstellter Stimme, weshalb der Mann im Rollstuhl zögerlich nickte. "E-ini-i." Breit grinsend schob Seokjin Namjoon dann aus dem Zimmer, nur um direkt verwunderte Blicke seitens der Pfleger zu bekommen. "Genießt ihr ein wenig das kalte Wetter?", fragte ein unheimlich netter Pfleger, den Seokjin hier sehr oft und auch oft bei Namjoon sah. "Ja, wir wollten dringend an die frische Luft", antwortete Seokjin stolz, während Namjoon mit seiner Hand einen Daumen nach oben hielt. "Viel Spaß euch beiden", lächelte der Mann dann, bevor er wieder seiner vielen Arbeit nachkam.
Immer noch unheimlich glücklich schob der Ältere seinen festen Freund zu den Fahrstühlen, in welchen sie auch direkt einstiegen. Namjoon wurde tatsächlich nervös. Er war das letzte mal bewusst kurz vor Weihnachten aus dem Haus gegangen und nun war es schon Mitte Februar. Etwas unwirklich fiel es ihm schon, aber er fand sich damit so langsam ab.
"A a-en i au-en?", fragte Namjoon tatsächlich ein wenig neugierig, weshalb Seokjin seine Hand nahm. "Wir laufen durch den Garten in der Nähe. Heute hast du keine Untersuchungen mehr." Da Namjoon auf einer eher höheren Station lag, mussten sie dementsprechend etwas länger fahren, wobei auch andere Personen dazustiegen, die Namjoon als erstes anstarrten. Dadurch fühlte dieser sich direkt unwohl, was Seokjin bemerkte. Er legte ihm die andere Hand auf die Schulter und strich damit sanft seinen Nacken, da er dort Gefühl hatte. Somit konnte Namjoon spüren, dass er nicht alleine war.
Als sie unten im Erdgeschoss ankamen, bekam Namjoon erneut größere Angst. Die Menschenmenge machte ihm gerade unheimlich Angst, da so viele Menschen auf einmal durch die Gegend rannten. Es waren so unheimlich viele. Seokjin bekam die Panik bei seinem festen Freund sofort mit, weshalb er ihn in dem Rollstuhl direkt zum Ausgang durch den vollen Gang schob. Er musste erst einmal aus der Menge, damit er sich beruhigen konnte. Jedoch waren die Straßen vor dem Krankenhaus keinesfalls weniger voll. Es war Wochenende und viele Leute hatten nun Zeit, ihre Freunde und Verwandten in diesem Krankenhaus zu besuchen. Und deshalb war es kein Wunder, dass es so laut war.
Ein wenig weiter abseits kamen die beiden dann zum stehen. Seokjin zog direkt die Bremse des Rollstuhls an, bevor er Namjoon umrundete und sich vor ihm hinhockte. "Ist alles gut?", fragte er sofort besorgt nach, während er einige Tränen aus Namjoons Gesicht strich. "Hier sind weniger Menschen. Im Park wird es bestimmt ruhig sein", beruhigte der Mann den Gelähmten. "Ie i-i-ie-en mi a-e", murmelte Namjoon immer noch den Tränen nahe. "Niemand kritisiert dich, mein Engel. Es haben dich vielleicht ein paar komisch angeschaut, aber das ist doch kein Grund, so zu weinen. Es ist doch egal, was andere denken." "A-e ie e-en!" "Die Menschen können dir nichts anhaben, Namjoon. Möchtest du lieber wieder zurück in dein Zimmer? Wir müssen nicht in den Park, wenn du es nicht schaffst", meinte Seokjin dann einfühlsam. Er konnte sehen, dass es seinem festen Freund gerade alles andere als gut ging. Es war viel zu viel für einen Tag. Zu viel Input nach dieser langen und anstrengenden Zeit.
"Wir gehen zurück", seufzte Seokjin dann, als Namjoon keine Antwort gab, aber immer noch Tränen aus seinen Augen kamen. "Wir gehen es danach kleinschrittiger an. Vielleicht ein Gang über den Flur oder so", hauchte er, während er seinen festen Freund wieder in die Richtung des überfüllten Krankenhauses brachte. Erneut versuchte Namjoon, irgendwie etwas von Seokjin zu fassen zu bekommen, weshalb dieser ihm sanft einen Kuss in den Nacken gab. Tatsächlich entspannte er sich deshalb ein wenig, bis er die vielen Leute vor dem Fahrstuhl sah. Und sie drengelten sich alle so, schubste und schoben, sodass die Panik sofort wieder in ihm hochkroch.
"Wir warten einfach ein wenig, bis es etwas ruhiger wird", schlug Seokjin vor, weshalb Namjoon sofort hektisch seinen Kopf schüttelte. "I i o-o na o-en", hauchte er eingeschüchtert, weshalb sein fester Freund sofort nickte. "Ich kläre das." Vorsichtig schob Seokjin Namjoon etwas weiter in Richtung Fahrstuhl. "Entschuldigen Sie", meinte er dann höflich. "Dürften wir vielleicht vorgehen? Er muss zu einer wichtigen Untersuchung, aber wir sind leider ein wenig spät dran", log Seokjin einwandfrei, weshalb tatsächlich einige der Besucher Platz machten. Somit mussten sie nur noch zwei mal warten, bevor sie einsteigen konnten.
Im Fahrstuhl selber schwiegen die beiden dann, bis sie auf der richtigen Station ankamen und endlich zurück ins Zimmer kommen konnten. Direkt, als sie aus dem Flur kamen, beruhigte sich Namjoon schon wieder ein wenig. Mit zusammengepressten Lippen schob Seokjin ihn danach wieder auf sein Zimmer, welches er momentan alleine bewohnte, da er isoliert bleiben sollte.
"Wir waren draußen", lächelte Seokjin direkt breit, als er Namjoons Rollstuhl an der Bremse feststellte. "A-e nu u", murmelte er enttäuscht von sich selber. Er wollte Seokjin wirklich etwas zurückgeben, da dieser sich förmlich aufopferte, nur um ihm ein sanftes Lächeln zu entlocken. "Es war toll", lächelte Seokjin ehrlich, während er sich hinhockte, um Namjoons Schuhe zu öffnen. In der Zeit zog er sich selbstständig die Mütze vom Kopf, um sich danach durch die Haare zu fahren, die definitiv zu lang wurden.
"Musst du noch zur Toilette oder möchtest du ins Bett zurück?" "Ie-en", antwortete Namjoon, während er auf das Bett zeigte. "Ist gut. Du kochst förmlich", stellte der Ältere sofort besorgt fest, als er seinen festen Freund anfing zu entkleiden. "I ei ni. I-ei e-e i an." "Mhm. Wenn du krank wirst wäre das mehr als nur ungünstig. Du sollst doch mit mir nächste Woche nach Australien vor der Reha", murmelte der Ältere. "Ei-e E-en o-en mi au i-i e-en?" "Natürlich Joonie! Eine Woche nur für uns. Da hast du deine erste Zeit in der Reha und danach nur noch drei Wochen hier. Sie freuen sich wirklich, dich zu sehen", murmelte Seokjin, während er Namjoon aus dem Rollstuhl in das Bett legte, ehe er ihm noch den Pullover auszog. Direkt danach zog er sich seine eigenen Winterklamotten aus, bevor er sich seine Schuhe von den Füßen kickte und zu Namjoon in das Bett krabbelte. Da bei diesem generell immer das Gitter oben war, konnte er auf gar keinen Fall stürzen, weshalb sie oft zusammen in dem engen Bett lagen.
"I u i-i u-e-n?" "Mit dir will ich so etwas immer, Joonie. Ich liebe dich", antwortete Seokjin, während er sich näher an seinen festen Freund drückte. "Ich könnte dich nie nicht lieben, Baby." "I", fing Namjoon dann mit ganz fester Stimme, aber dafür langsam, zu sprechen an. "ie-e di." "Du hast ein D gesprochen!", rief der Ältere glücklich aus, während er sein Bein über die des Jüngeren schmiss. "Ü i", lächelte Namjoon dann, weshalb der Schwarzhaarige seine Augen verdrehte. "Wir kriegen das alles hin. Immerhin ist das halbe Haus schon umgebaut." "U i e-ü." "Vielleicht bin ich das, aber das hätte dir früher auffallen müssen. Jetzt hast du mich für immer an der Backe kleben." "Ä-e i-e o-en ö-en", lächelte Namjoon, ehe er seinen Kopf zu dem halb schlafenden Mann bewegte. Zart gab er ihm einen Kuss auf den Haarschopf, bevor er sich zufrieden in das Kissen warf.
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Transgender ^JiKook^
FanfictionPark Jimin ist 17, als er die Schule wechselt. Dazu hatte er sich nach langen Gesprächen mit seinen Eltern entschieden. Nun würde er auf eine Privatschule gehen, auf der auch sein Cousin war. Nach scheiternden Versuchen, sich dort anzupassen und Fre...
