[savior]

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[romina's pov]

Ein verzweifelter Schrei entweicht mir, als Hände nach mir greifen um mich hochzuziehen, doch ich schlage panisch um mich und anscheinend treffe ich auch etwas, doch ich kümmere mich nicht weiter darum, denn ich versuche hyperventilierend weiter auf dem harten Boden weg zurobben.
„Romina! Hey beruhige dich! Ich bin es!", ich trete weiterhin verzweifelt um mich als ich einfach hochgehoben werde und festgehalten werde.
„Bitte lass mich los! Bitte! Bitte!", hauche ich kraftlos und bekomme kaum noch Luft, sodass mir schwindelig wird.
„Beruhig dich! Ich bin es! John! Martens Cousin!", als eine feste Stimme langsam durch meine Panik dringt, schlage ich kurz die Augen auf und tatsächlich blicke ich in zwei besorgte blaue Augen die mich überfordert ansehen.
„Ich will zu Marten!", weine ich völlig fertig und presse mich in Johns Arme.
„Ok. Alles gut! Ich schaffe dich erstmal hier raus! Marten kommt direkt nach! Versprochen!", redet er leise auf mich ein doch so richtig beruhigen kann ich mich nicht.
„Ist es ok wenn ich dich Raphael übergebe? Der zieht dir etwas über und trägt dich zum Auto. Ich komme dann mit Marten gleich nach.", er versichert sich das ich zumindest ok damit bin und als ich zaghaft nicke, stellt er mich vorsichtig auf die Beine und keine Sekunde später legt mir Raphael seine große Jacke über.
Eigentlich wäre es mir jetzt richtig peinlich halb nackt und mit dreckigem Körper durch die Gegend getragen zu werden, doch eine trügerische Taubheit hat sich über meine Gedanken und Körper gelegt.

Auch wenn Raphael mich versucht abzuschirmen, kann ich einen Blick auf einen vor Wut unbändigen Marten werfen, der einen vollkommen verprügelten Maron am Kragen hochhebt, sodass ich sein zermatschtes Gesicht sehen kann.
Auch wenn ich ihm dankbar für seine Rettung bin wird mir bei dem Anblick übel und ängstlich zu gleich.
Ich wusste ja das Marten eine unbändige Kraft besitzt, aber das er so brutal werden kann ist eine ganz andere Hausnummer.
„Sieh da nicht hin!", weist mich Raphael an, doch ich wende sowieso schon wieder mit üble Magen den Blick ab.
Das ist heute einfach alles zu viel für mich.

Zu meiner Überraschung trägt mich Raphael mich nicht zu Martens Wagen, sondern zu einem schwarzen Maserati, der wie ich aufgrund des Nummernschildes annehme, ihm gehört.
„Keine Panik. Ich fahre lieber mit meinem. Wir haben ein gemeinsames Haus für wichtige Sachen, wenn wir alle längere Zeit zusammen bleiben müssen. Ich fahre dich dort hin zusammen mit Alex und Marten kommt dann gleich nach.", Raphael scheint meine neu einsetzende Panik zu bemerken und versucht mich damit abzulenken.
„Was passiert jetzt mit ihm?", traue ich mich zu fragen nachdem Raphael mit auf dem weichen Leder des Beifahrersitz des Wagens abgesetzt hat.
„Mach dir darum keine Sorgen. Er bekommt was er verdient.", Raphaels Stimme klingt düster und sein Gesuch lässt darauf schließen, dass ich besser nicht nachfragen sollte, was er damit meint.
Raphael macht die Sitzheizung an, denn ich zittere wieder stark doch es ist eher eine Mischung aus Adrenalin, Angst und Kälte, da ich immer nur seine Jacke umhängen habe.

„Wir sind da.", reißt mich Raphael sanft aus meinen Gedanken und ich habe gar nicht bemerkt, dass er vor einem Einfamilienhaus in Altona gehalten hat und jetzt die Beifahrertür geöffnet hat.
„Hier. Zieh die erstmal an. Ist wahrscheinlich zu groß, aber besser als nichts.", er reicht mir eine noch in Plastikfolie eingepackte Jogginghose mit mit der Aufschrift Team Platin.
So richtig kann ich nicht verstehen warum er noch eingepackte Hosen im Kofferraum hat und die Marke sagt mir auch nicht wirklich was, aber so wirklich Gedanken kann ich mir nicht darüber machen also schlüpfe ich nur schnell in sie rein.
„Denkst du, du kannst stehen?", fragend sieht er mich an und ahnungslos zucke ich mit den Schultern da ich nicht weiß ob ich meinen Beinen trauen kann.
Raphael reicht mir seine Hand die ich annehme und wackelig mit seiner Hilfe langsam auf dem Boden stehen bleibe, dennoch stützt er mich an der Hüfte damit ich nicht umkippe.
Bei jedem Schritt tut mir alles weh und ein kleines Wimmern kann ich mir nicht verkneifen, was Raphael dazu veranlasst mir einen besorgten Blick zuzuwerfen.

In Babyschritten hilft mir Raphael die Treppenstufen zur Tür hoch und dort empfängt uns schon ein angespannter Alex, der für seine fröhliche Natur ziemlich ernst ansieht.
„Kommt rein. John hat sich gerade gemeldet. Die Polizei ist schon vor Ort sie brauchen noch eine Weile. Denken aber nicht das sie auf die Wache müssen.", gibt er einen Statusbericht und ich fühle mich schuldig, weil er nur wegen mir in der Scheiße steckt.
„Mach dir keinen Kopf. Spätestens in einer Stunde sind sie wieder da.", versucht Alex mich zu beruhigen und löst Raphael ab der zur Unterstützung nochmal in den Club zurück fährt.
Jedoch versichert er sich erst, dass ich klar komme.
Alex bringt mich in eine Art Wohnzimmer mit vielen Sitzmöglichkeiten und platziert mich auf einer großen schwarzen Ledercouch.
Als ich mich langsam beginne zu entspannen kann ich mein Gehirn nicht mehr aufhalten und die vergangenen Szenen immer wieder vor meinem geistigen Auge abspielen.
Die Bilder sorgen dafür das ich wieder hyperventiliere und vor Panik beginne zu zittern, ehe ich mich zusammen rolle.

Alex sieht mich derweil hilflos an und versucht beruhigend über meinen Arm zu streichen, doch meine Atmung wird immer flacher.
„Warte! Ich hab' eine Idee.", ich höre nur dumpf durch den Nebel der Angst wie Alex aufspringt und irgendwo laut rumkramt.
Ich versuche mit aller Kraft mich zu beruhigen, doch mein Körper hat andere Pläne und ich beginne mit den Nägeln über meine Arme zu kratzen, die sich wie der Rest meines Körpers einfach nur schäbig anfühlt.
„Hör auf damit. Hier.", sanft drückt er mir, wie ich durch meine verweinten Augen erkennen kann, eine Spriteflasche die jedoch komisch Lila schimmert.
„Was ist das?", meine eigene Stimme klingt mir selbst eigenartig fremd und sie ist kaum mehr als ein Flüstern.
„Was zum runter kommen. Damit sollte es dir gleich besser gehen.", antwortet er ausweichend, doch es ist mir auch eigentlich egal.
Ich will nur das ekelhafte Körpergefühl und die Gedanken loswerden.
Also nehme ich einen großen Schluck und verziehe bei dem ekelhaften Geschmack das Gesicht.
Ich lehne mich zurück, Alex legt mir noch eine Decke um und ein Kissen unter den Kopf, als ich plötzlich unglaublich träge werde und mich endlich traue mich auszustrecken.
„Kannst du das Licht dimmen?", frage ich heißer und presse die Augen zusammen bis Alex meiner Bitte nachkommt und der Raum angenehm dunkel wird für mein benebeltes Gehirn.
Alex streicht weiterhin beruhigend über meine Hand die ich ihm hingehalten habe und langsam beginnen meine Gedanken sich zu verflüchtigen.

***

„Bist du bescheuert!? Sie wird fast vergewaltigt und du gibst ihr Lean!? Wie dumm kann man sein!?", Martens laute Stimme die durch das ganze Haus schallt reist mich aus einem gefühlsmäßigen Sekundenschlaf und alles fühlt sich noch schwerer als vorher.
Als hätte mich jemand in Watte gepackt.
„Komm runter, digga! Du hast eben nicht gesehen wie sie fast durchgedreht ist. Nein denn ich war hier und habe mich um sie gekümmert, während du irgendjemand die Scheiße aus dem Leib geprügelt hast!", pöbelt anscheinend Alex zurück und ein lauter Rumps ertönt.
„Du scheiß Hurensohn!", knurrt Marten aus dem Nebenraum und ich versuche mich aufzurichten um dazwischen zu gehen.
Ich will nicht das sie sich wegen mir streiten.
Doch ich komme nicht weit, ehe meine Beine einknicken und nachgeben.
„Lass gut sein jetzt Digga! Kümmer dich um deine Frau!", tadelt ihn sein Cousin und hilft mir auf, denn er ist es, der meinen Sturz als erstes bemerkt hat.
Hinter ihm taucht Marten auf und soweit ich es im dunkeln beurteilen kann, sieht er nicht wirklich glücklich aus, doch er bemüht sich seine Wut vor mir etwas zurück zuschrauben.
„Verzieht euch.", weißt er seine Jungs kurzgebunden an und mit kurzen Handschlägen verabschieden sie sich voneinander, ehe er sich mir zu wendet.

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Here you go! Next one!
Ich freue mich richtig, dass ich trotz Uni wirklich Lust habe weiter zu schreiben und die Story weiter voran treiben will.
Ich bin übrigens ein Kapitel am schreiben das unendlich lang wird und das ich schon wahrscheinlich fast in 4 Teile aufteilen kann. Soll ich es ganz lassen oder lieber gleich aufteilen? Oder 2 Kapitel, das erste davon XXL, machen?
Das Endresultat entscheide ich sowieso wenn ich ganz fertig bin.

Findet ihr es schlau von Alex ihr Lean zu geben oder sollte sie lieber direkt es verarbeiten? Ist ja nie leicht zu sagen was man dann am besten tun sollte.
Denkt dran: es gibt kein richtig oder falsch und wenn euch so etwas passiert scheut euch nicht nach Hilfe zu fragen!

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Have a nice day! 💘

i wanna feel alive||marten Where stories live. Discover now