Verstört hörte die Familie von Jimin zu, während ihre Mutter die gesamte Zeit liebevolle Worte flüsterte und ihm über den Rücken strich. "I-Ich ha-habe mei-mein Handy ge-geholt und den- den Notruf ver-verständigt, während i-ich ihn wie-wiederbelebt ha-habe. A-Aber e-er ist ni-nicht wach ge-geworden. Die vom Not-Notdienst ha-haben mich dann ir-irgendwann da weg-weggeholt und ihn mit-mitgenommen. I-Ich ha-habe ihn nicht wa-wach be-bekommen!"

Und wieder fing Seokjin zu schreien an, weshalb Jimin ihm einfach weinend ein Taschentuch reichte. Mr Park stand sofort auf und lief aus dem Raum, weshalb Jimin aufstand und sich zu ihrer Mutter gesellte, um Seokjin zu beruhigen. Denn dieser stand sichtbar kurz vor einer Panikattacke. "Ruhig Seokjin, es ist in Ordnung", hauchte Jimins Mutter, ehe sie aufstand und ihn mit viel Kraft auf ihren Schoß riss, auf dem er auch erstmal genau so blieb und sich weinend in das Nachthemd von Mrs Park krallte.

"Er lebt noch!", stürmte Jimins Vater wieder in das Wohnzimmer. "Seokjin, er lebt noch", stürmte er auf den jungen Mann zu, der verwirrt aufschaute. "Wenn er wirklich gestorben wäre, wäre kein Rettungswagen mehr gekommen. Ist er mit einem Rettungswagen weggekommen?" Verwirrt und laut schniefend nickte Seokjin. "Dann lebt er noch. Ich rufe sofort die Krankenhäuser in der Umgebung an!" Damit stürmte er wieder aus dem Wohnzimmer.

Erleichtert schluchzte Seokjin, bevor er zu zittern begann. Jimin stand einfach nur schniefend neben dem Sofa, auf dem ihre Mutter vergeblich versuchte, den jungen Mann zu trösten. "Seokjin, es ist alles in Ordnung. Lass es raus", hauchte Mrs Park, weshalb Seokjin sich nach vorne lehnte und sich erstmal geräuschvoll erbrach, weshalb auch Jimin direkt zu würgen begann. "Okay, so war das eigentlich nicht gedacht", schmunzelte Mrs Park, bevor sie Jimin aus dem Raum schickte. Da sie jedoch nicht untätig daneben stehen wollte, lief sie in die Küche, um dort einen Eimer für Seokjin zu holen. Dabei traf sie dann auch auf ihren Vater, welcher aufgeregt und gleichzeitig aufgelöst am Telefonieren war. Er nickte Jimin lediglich einmal zu, bevor er sich wieder mit der Stimme aus dem Telefon unterhielt.

Mit dem Eimer lief Jimin dann schnell wieder zurück in das Wohnzimmer, wo Seokjin schon langsam ruhiger wurde. Vielleicht auch nur deshalb, weil sein Körper keine Kraft und Energie mehr hatte. Immerhin hatte er sich gerade auch vor Stress übergeben. Wie er heile hier hergekommen war, blieb Jimin wirklich ein Rätsel. "Hier", murmelte sie nur, während sie ihrer Mutter den Eimer reichte. "Danke Jimin. Kannst du bitte das Gästezimmer heizen? Seokjin wird heute Nacht dort schlafen", erklärte die Mutter, weshalb Jimin nickend nach oben lief. Morgen wollten eigentlich Jihyun und Geunja zum Weihnachtsfest kommen, aber Jimin freute sich plötzlich gar nicht mehr. Sie wollte einfach nur glauben, dass das hier alles ein ganz böser Traum war. Namjoon würde bestimmt friedlich mit Seokjin in seinen Armen schlafen, er wäre nicht tot. War er das überhaupt?! Oder gab es die geringe Möglichkeit, dass er am Leben war? Egal wie?

"Jimin?" Leise trat ihr Vater in das Gästezimmer, in dem sie gerade die Gardinen zuzog. "Namjoon ist im Seoul Hospital auf der Intensivstation. Er ist im Koma." "Woher weißt du das?", fragte Jimin, während sie sich die Tränen von den Wangen wischte. "Deine Tante. Sie arbeitet doch auf der Intensivstation. Eigentlich dürfen die am Telefon solche Nachrichten nicht sagen, das war jetzt auch alles andere als legal. Aber Namjoon ist noch am Leben", seufzte der Mann, ehe er seine Tochter fest in den Arm nahm. "Wir sollten trotzdem davon ausgehen, dass er nicht mehr wach wird. Das wäre ein Wunder", hauchte ihr Vater, bevor sie sich voneinander lösten. "Wir sollten es Seokjin erzählen, damit er sich morgen verabschieden kann."

Für Jimin war das gerade unheimlich schrecklich. Seokjin sollte sich bei dem Mann für immer verabschieden, welchen er so unheimlich liebte?! Es war brutal. Und unmenschlich. Aber es war Namjoons Entscheidung gewesen.

Hand in Hand lief Jimins Vater mit ihr zurück die Treppe hinunter in das Wohnzimmer, in welchem man immer noch Seokjin weinen hören konnte. "Seokjin", begann Mr Park dann, weshalb der weinende Mann aufschaute. Sein Gesicht war knallrot und überall geschwollen, es schien sogar so, als wäre ihm eine Ader auf der Stirn geplatzt. Vorsichtig ließ er Jimins kleine Hand los, bevor er sich vor Seokjin hockte. "Namjoon lebt. Er liegt im Seoul Hospital auf der Intensivstation im Koma. Aber es ist eher unwahrscheinlich, ob er jemals wieder wach wird." "I-Ich wi-will mich verab-verabschieden", schniefte er, während er sich hinsetzte.

"Wir fahren morgen ins Krankenhaus und dann bekommst du jede Zeit der Welt. Aber du fährst mir in diesem Zustand kein Auto mehr", sprach der Mann sanft auf den Schüler ein. "I-Ich bin alko-holisiert Auto gefahren", hauchte der Schwarzhaarige nun leise, weshalb Mr Park ihn einfach schmunzelnd in die Arme nahm. "Siehst du? Du solltest schlafen gehen. Wenn irgendetwas ist, kannst du uns jederzeit wecken, Seokjin. Es war eine gute Idee von dir, hier her zu kommen. Sollen wir deine Eltern informieren?" Müde schüttelte Seokjin den Kopf. "Mom weiß Bescheid. Sie kommt nach Korea."

Lächelnd half Mrs Park dem großen Mann auf die Beine, weshalb Jimin sich sofort in Seokjins Arme schmiss. "Willst du bei mir schlafen?" "Ja", antwortete Seokjin, bevor er sich mit zitternden Beinen zur Treppe quälte. Mit Jimin an sich gedrückt lief er die Treppe hoch, ehe sie sich bei Jimin im Zimmer angekommen auf das Bett schmissen. "Wir schlafen jetzt erst ein wenig, Seokjin. Und morgen sieht die Welt schon wieder anders aus." "Danke", hauchte der Mann nur, ehe er sich in Jimins Kissen drückte. "Du bist so gütig", hauchte er noch, ehe man ihn laut ausatmen hören konnte. Bedrückt kuschelte sich Jimin an den Rücken ihres Freundes, damit dieser wusste, dass er mit diesem Problem nicht alleine war. Denn das war er auf gar keinen Fall.

Transgender ^JiKook^Where stories live. Discover now