Chapter 1

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Die nächsten Wochen vergangen.

Ich war oft allein. Diesmal fühlte es sich auch nicht so an, es war wirklich so.

Eduard machte viel mit dem Team, wo ich nicht mit durfte, denn dort würde ich ja mit viel zu vielen Menschen Kontakt haben. Und das sagt er nicht so, weil Corona ist.

Zum ersten Rennen musste ich aber natürlich mit.

Eduard war ein mieserabler Fahrer, was  auch die F1 Community mitbekommen hat.

Es gibt wenige Menschen die ihn mögen, von dem Meisten kriegt er nur Hate, den ich voll und ganz nachvollziehen kann.

Leider wurde ich auch öfter mit darein gezogen, ich würde nur sein Geld wollen. Kein Geld zuhaben war aber defintiv meine geringste Sorge.

Geld war generell so ein Thema. Wäre da nicht Eduards toller Daddy der ihm alles kaufen würde, wie zum Beispiel sein Platz bei Haas, wäre ich nicht hier. Viielleicht wäre das auch besser so.

Natürlich, Bahrain ist echt schön, nur an der Strecke sind überall Kameras und wenn ich eins hasse, dann ist es die Öffentlichkeit. Presse hier, Presse da und immer schreiben sie Sachen, die meistens noch nichtmal stimmen. Aber ist ist das Ganze eben.

Die Trainings gingen schnell rum, also stand auch schnell das Qualifying an.

Mittlerweile kannte ich mich ganz gut mit der Formel 1 aus, sowas passiert eben wenn man Langeweile hat.

Die Fahrer schienen eigentlich auch alle ziemlich nett zu sein.

Ich kam eigentlich aus den Niederlanden, deswegen drückte ich natürlich eher Max Verstappen die Daumen, den für sah es scheinbar dieses Jahr relativ gut aus, was den Weltmeister Titel angeht.

Q3 ging los, die beiden Haar Fahrer waren eigentlich über die letzten Trainings schon Stammgast auf den letzten beiden Plätzen gewesen und so war es auch gerade.

Zum Ende des Qualifyings drehte sich mein Freund auch noch, was ja eigentlich keine Überraschung war.

Das Rennen hingegen war ein Erfolg, er schaffte es nämlich noch bis zur Kurve 3, bis er dort dann rausflog.

Vielleicht war es fies, doch ich lachte.

Eduard konnte einfach nicht fahren, da kann man dann auch nichts dran ändern.

Dem schlechten Auto brauch man dafür auch nicht die Schuld geben.

Bis das Rennen vorbei war und ich dann gehen durfte dauerte es noch ein bisschen, aber vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich dort geblieben wäre.

,,Jetzt komm schon Raya. Ist ja schon schlimm genung, dass du eben gelacht hast", zischte Eduard mir ins Ohr.

Ich sag doch, Presse, Kameras, ich hasse sie.

Wetten irgendwer hat davon eine Aufnahme und schon ist sie wieder überall.

,,Eduard, warte mal kurz!", rief eine Stimme hinter uns.

Mick kam angerannt, scheinbar um und irgendwas mitzuteilen.

,,Günther will das erste Rennen ,,feiern", für dich ist es ja nicht so perfekt gewesen, aber wir haben unser erstes Rennwochenende geschafft, deswegen will er eben mit dem Team essen gehen. Er meinte Raya könnte auch mitkommen", meinte er.

Wenn er mich mitnehmen würde, wäre mir so einiges erspart.

,,Klar, sag ihm wir kommen", antwortete Eduard.

,,Gut, wir treffen uns um 20 Uhr am Restaurant, ich schick dir die Adresse gleich zu", verabschiedete sich Mick.

,,Glück gehabt", murmelte Eduard provozierend, bevor wir weiter gingen.

Das Restaurant war nicht gerade das schönste der Stadt, aber das war mir so ziemlich egal.

Wir bestellten und aßen unser Essen, dabei bemerkte ich, wie Mick mich öfter ansah.

Es war ziemlich verwirrend, aber ich versuchte es zu ignorieren.

Nach einiger Zeit entdeckten ein paar der Jungs die Bar, also setzten sie sich dorthin.

Zu diesen Jungs gehörte auch Eduard.

Ich blieb einfach auf meinem Platzt sitzen, die kurze Ruhe war ziemlich schön.

Naja was heißt Ruhe, wenn dorthinten sich 5 Männer volllaufen lassen.

Gerade fehlte mir Fillia, denn sie war das ganze Wochenende bei mir und erklärte mir noch ziemlich viel, doch leider war sie jetzt nicht hier.

Die Runde, die jetzt noch hier saß, war ziemlich leise.

Die Meisten guckten irgendwas auf ihren Handys, andere redeten leise miteinader und andere gingen dann auch schon.

Irgendwann kam Eduard auf mich zu.

Er war mir nur kurz nahe, doch ich merkte soort, dass er gerade sturzbesoffen war.

,,лапочка, wir sollten unbedingt mal heiraten", rief er ziemlich laut.

Er und ich. Heiraten. Niemals.

Ich wusste mir keinen anderen Ausweg, also stand ich auf und ging auf die Toilette.

Warum wollte ich nochmal unbedingt hierhin?

Mindestens eine viertel Stunde saß ich nun schon hier.

Irgendwann musste ich ja sowieso hierraus, also stand ich auf und ging wieder in Richtung unserer Tisches.

Zum Glück waren wir fast alleine hier, denn sonst wäre all das hier noch peinlicher.

Als ich wieder da war, waren nur noch die da, die auch am Tisch saßen.

Eduard und die anderen Männer waren schon weg.

Erleichtert lies ich mich auf meinen Stuhl fallen.

,,Erleichtert? War schon ziemlich komsich gerade..", fragte Mick.

,,Ja, so ziemlich. Das gerade war mir irgendwie zu viel", antwortete ich.

,,Kann ich verstehen. Die waren gerade schon ziemlich komisch drauf", meinte er.

Wir redeten ziemlich viel und irgendwie tat es gut, mit jemandem zu reden, ohne vorher die Erlaubnis zu brauchen.

Mick war ja eigentlich auch ziemlich nett. Viele würden ihn ja vielleicht auch als hochnäsig beschreiben, dass er ja auch nur hier wäre wegen seinem Vater, der ja nur mal eben einer der besten Fahrer überhaupt ist aber das merkte man ihm null an.

,,Wo sind die denn jetzt eigentlich hin? Irgendwie muss ich ja auch wieder zum Hotel kommen", fragte ich irgendwann.

,,Naja, nachdem du gegangen bist, sind die anderen rausgegangen. Wo genau sie jetzt sind, hab ich keine Ahnung", antwortete er.

,,Toll, wie soll ich jetzt wieder zurück kommen? Ich hab ja noch nichtmal meinen Führerschein", seufzte ich.

,,Hast du nicht? Ich hab gedacht du wärst 19..", meinte er etwas verwirrt.

,,Ja bin ich, ich habe aber auch nie damit angefangen", entgegnete ich.

,,Wenn du willst, kann ich dich wieder zurück bringen", bot er an.

Ich war ziemlich überfordet mit seinem Angebot und Eduard würde es auch defintiv nicht toll finden, aber naders wusste ich mir nicht zu helfen, also willigte ich ein.

Auch wenn wir in Bahrain waren, war es dann nachts wohl ziemlich kalt draußen, gerade wenn ich malwieder eins dieser kurzen Kleider anziehen musste.

,,Ist dir kalt?", fragte Mick und ohne auf meine Antwort zu warten, zog er sich seine Jacke aus und legte sie mir über die Schultern.

Es mag komisch klingen, doch ich fühlte mich das erste Mal seit Jahren richtig wohl.

Es war schön, gerade bei jemandem zu sein, dem man vertrauen konnte und nicht gelich dafür geschlagen zu werden.

Mick fuhr mich zum Hotel, es war eine ruhige Fahrt. Aber die Stille war angenehm.

Als dann dort war, war ich alleine und schlief ruhig ein.

I'LL BE THERE | Mick SchumacherWhere stories live. Discover now