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Lizzy
Zach und Brandon bestanden darauf einen Horrorfilm mit mir zu gucken. Allerdings habe ich eigentlich echt kein Problem mit sowas.

Ich musste sogar lachen, als Pennywise diesen komischen Tanz machte. Brandon guckte ziemlich erstaunt.

„Als ich den mit Chloe geguckt habe, musste sie sich unter der Decke verstecken." Ich lachte. Ja, das ist Chloe.
„Chloe würde auch bei einer Spinne einen Tag nicht aus ihrem Zimmer kommen", sagte ich lächelnd. Also war das letztes Mal doch kein reines Sextreffen, fragte ich mich.

...

In der Nacht wachte ich plötzlich auf. Mich verfolgten immer noch starke Alpträume. Genau vor meinem Augen spielte sich die Nacht in der Tankstelle wieder ab. Das Geld dann wird niemand verletzt. Dieser Satz verfolgte mich jetzt schon seit Monaten. Und ich konnte nichts dagegen tun.

Selbst jetzt beschleunigte sich wieder mein Atem, bei dem Gedanken daran.

Ich setzte mich aufrecht hin und versuchte panisch mein Handy in der Dunkelheit zu finden.

Ich tastete das ganze Bett ab, bis ich es dann endlich fand. 4.37 Uhr. Dann leuchtete ich mir mit dem Handy den Weg zum Badezimmer und als ich dann endlich das Licht in diesem anmachte, konnte ich beruhigt aufatmen.

Mit Licht ging es direkt besser. Eigentlich hatte ich nie Angst im dunkeln. Bis jetzt.

Ich lehnte mich völlig fertig gegen die Tür. Ich wusste echt nicht wie lange mich diese Träume jetzt noch verfolgen sollten.

Jedes Mal wollte ich mich einfach nur verkriechen und mir kamen Gedanken wie, was wenn der Täter jetzt einfach durch die Tür kommt und mit der Waffe bedroht. Genauso wie damals. Bei dem Gedanken daran schloss ich die Tür sofort ab.

Schließlich drehte ich den Wasserhahn auf und machte mir kaltes Wasser ins Gesicht, damit ich wieder einigermaßen in die Realität zurück geholt werde.

Ich öffnete den gegenüberliegenden Schrank, in der Hoffnung dort einen Waschlappen zu finden. Ich stieß auf jede Menge Rasierer, Zahnbürsten und -. Ich erschrak. Dann hole ich ein schwarzes, metallartiges Teil heraus. Ich konnte meinen Augen kaum trauen. War das gerade real? Nein, das konnte doch gar nicht wahr sein.

In meiner Hand hielt ich eine Waffe. Mir wurde schwindelig und ich musste mich irgendwo festhalten. Das Gewicht dieser verriet mir, dass es definitiv eine echte ist. Sofort kamen die Erinnerungen an die Nacht wieder.

Das Geld dann wird niemand verletzt. All das spielte sich genau vor meinem Auge nochmal ab.

Warum lag da eine Pistole im Schrank? Auf einmal begann ich wieder an die Nacht zu denken. Die gleiche Waffe. Brandon hat gesagt, er hätte einen Termin, kurz bevor er mich nach Hause gefahren hat.

Was ist, wenn das der Termin gewesen ist? Ich ließ mich an der Wand nach unten gleiten. Alles um mich herum drehte sich. Ich konnte gerade nicht mehr klar denken. Das war nicht möglich. Ich bin mir ziemlich sicher. Ich meine das ist Brandon. Er ist doch kein Verbrecher, oder? Ich war so verwirrt.
War das gerade überhaupt real oder nur ein Traum?

Es gab nur eine Möglichkeit das herauszufinden. Ich nahm meinen Mut zusammen und öffnete mit zitternden Händen die Tür.

Wieder schaltete ich die Taschenlampe von meinem Handy an. Als Brandon da so süß lag, mit den Haaren im Gesicht verteilt, war mir eigentlich klar das er zu so etwas nicht fähig ist. Das konnte er einfach nicht.

„Brandon?", versuchte ich ihn zu wecken und schüttelte seinen Arm. Verschlafen blinzelte er und guckte an mir hoch. Er machte schließlich die Nachttischlampe an.

„Was ist das Brandon?", fragte ich leise. In der Hoffnung Zach würde nichts hören.

Er wurde völlig blass und blickte mich mit großen Augen an.
„Woher hast du das?" Er stand auf. Und irgendwie hatte ich nie Probleme, dass Brandon soviel größer ist. Aber in diesem Moment machte mir das einfach Angst.

Ich bekam Panik. Wer war Brandon wirklich? Hat er mich davor gewarnt? Ich konnte mir gar nicht vorstellen zu was er fähig war.

Er machte einen Schritt auf mich zu, aber ich ging sofort etwas nach hinten.
„Brandon warum habt ihr eine Waffe in eurem Badezimmerschrank?" Mir lief eine Träne die Wange herunter. Ich war total überfordert von dem was ich glauben sollte. Ich hatte Angst vor ihm.

Mir kam es so vor, als ob ich ihn gar nicht mehr wirklich erkannte. Ich sah ihn mit völlig anderen Augen.

Mit einem Mal packte mich etwas von hinten und drängte mich gegen die Wand. In der gleichen Sekunde wurde mir die Waffe aus der Hand genommen.

„Zach was tust du?", fragte Brandon aufgebracht.
„Na schöne Scheiße Brandon!", fuhr er ihn an. Brandon drehte mich zu sich um.

„Es ist nicht so wie du denkst, okay?"

„Wart ihr das mit dem Einbruch?", fragte ich ihn daraufhin. Die beiden wechselten einen schockierten Blick. Ich weinte weiter. Völlig unfähig irgendwas zu sagen. Mein ganzer Körper zitterte. So sehr hatte ich Angst vor Brandon.

Er zog mich jetzt am Arm hinter sich wieder in das Badezimmer. Ich versuchte mich zu wehren, aber er war viel stärker.
Als er mich in das Zimmer schubste, schloss er die Tür hinter sich.

„Was tust du da Brandon?", fragte ich aus meiner Verzweiflung heraus.
„Ich will einfach nur reden, okay? - Hör mir bitte zu."

„Ich will einfach ein klares Ja oder Nein. Wart ihr das mit dem Einbruch?", schrie ich ihn an.

„Ja." Diese Antwort genügte mir. Ich versuchte an Brandon vorbei zu kommen. Keine Ahnung was ich tat. Ich wollte einfach weg hier. Weg von diesem Idioten.

Doch Brandon drückte mich wieder zurück und gegen die Wand. Ich versuchte mich weiter zu wehrend, aber es war aussichtslos. Ich fühlte mich noch nie so hilflos wie in diesem Moment.

Was wenn Brandon einfach zur Waffe griff, weil ich zu viel wusste?

flying high Where stories live. Discover now