Kapitel 15: vergraben

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Ich war immer noch nicht so ganz sicher mit der Sache.
Schließlich habe ich in meinen Leben noch nie zuvor eine Leiche begraben, aber wieso auch?

Klar, ich könnte jetzt sehr einfach abhauen, was mir einerseits gefallen würde, da ich somit nicht wirklich etwas mit der Sache zutun hätte.
Aber es ist hell.
Man konnte mich viel zu gut sehen, was ein ziemlicher Nachteil wäre.

Also stand ich in der Tür angelehnt und wartete.
Tendous Auto war vor mir, dessen Kofferraum offen stand.
Etwas war in Stoff gewickelt und lag dort drinnen.
Tendou meinte es wäre das Reh.
Ich gehe aber anhand der Größe davon aus das es ein Rehkitz war.

Tendou kam um die Ecke und schleifte Hina an den Füßen über den Boden.
Ich wendete meinen Blick schnell von ihrem Körper ab, da sie voll mit ihrem eigenen Blut war.
Er packte sie in den Kofferraum und schloss ihn anschließend.

,,Die restlichen Dinge die wir brauchen liegen auf den Rücksitzen.", sagte er als wir einsteigen.

Tendou startete den Motor und fuhr auf die Straße.
Ein Blick auf die Degitaluhr zeigte mir, dass es fast 14 Uhr war.
Seufzend wendete ich mich ab und lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe.

Es herrschte Stille, welche eine angespannte Stimmung auslöste.
Es war ein komisches Gefühl zu wissen was ich später tun werde.

Ich wusste nicht so recht wie ich mich fühlte.
Es war irgendwie eine Mischung.
Ich war nervös und angespannt, aber auch etwas aufgeregt.

Ich fragte mich die ganze Zeit wo es hingehen würde.

Tendou fuhr durch mehrere Städte und Felder, bis sich letztendlich ein Wald vor uns aufbaute.

Tendou fuhr in den Wald hinein.
Immer tiefer und tiefer, bis wir am Ende des Weges ankamen.
Dort hielt er an und stieg aus dem Auto.
Nachdem er mir die Tür geöffnet hatte und ich ebenfalls ausgestiegen war, lief er zum Kofferraum und öffnete ihn.

,,Ich nehme Hina und du das Kitz, okay?", schlug er vor, woraufhin ich nickend zustimmte.

Bevor er Hina nahm, öffnete er die hinteren Autotüren und holte 2 Spaten hervor und stach sie anschließend in den Boden.

Tendou hob Hina über seine Schultern, und nahm sich anschließend einen Spaten.
Nach einem kurzen Moment des überlegens hob ich das Kitz hoch und schloss den Kofferraum.
Anschließend nahm ich mir den noch im Boden steckenden Spaten.

Und danach ging es los.
Tendou lief vor mir immer weiter in den Wald hinein.
Ich war dicht hinter ihm und lauschte dem Rauschen der Blätter.
Langsam brach die Dämmerung ein, weswegen ein warmes, orangenes Licht durch die Baumkronen auf uns hinab viel.

Ich hatte bange und schiss vor dem was ich tun werde.

Mittlerweile war Tendou stehen geblieben und legte Hina auf den Boden.
Ich tat das selbe mit dem Kitz und sah Tendou dann an.

,,Hier sollte sie nicht gefunden werden.", sprach er, als wir anfingen zu graben.
Ich sagte zu alldem nichts.

Als das Loch tief genug war, legte Tendou Hinas Körper hinein.
,,Gute Nacht.", hieß es als er anfing zu lächeln und Erde auf sie zu schütten.
Sie tat mir schon etwas leid.
Aus ihr hätte was werden können.
Naja obwohl ich bezweifle das sie etwas anderes als eine Nutte geworden wäre.
Also halt ich Tendou beim zuschütten.

Es wurde immer dunkler und dunkler, bis der Himmel schwarz war und die Sterne tanzten.

Es herrschte wieder Stille.
Ich legte das Kitz in das Loch und entnahm seinem Körper den Stoff.
Es stank fürchterlich nach Verwesung, also schaufelten wir das restliche Loch schnell zu.
Zum Schluss bedeckten wir es noch mit Laub.

Tendou wischte sich einmal mit seinem Ärmel über die Stirn.
Danach sah er mich an.
,,Wir sollten hier schnell verschwinden."
Mir blieb nichts anderes übrig als zuzustimmen.
Die Atmosphäre hier war zwar schön und ruhig, hatte aber auch etwas unheimliches an sich.

Also schnappten wir und unsere Spaten und machten uns auf den Rückweg zum Auto.
Viel war nicht zuhören.
Eigentlich nur unsere Schritte auf den verwelkten Blättern und ab und zu wie eine Eule Geräusche von sich gab.

Ich war immernoch der Meinung etwas Abstand zu Tendou zu halten, aber da es verdammt dunkel war, griff ich letztendlich nach seiner Hand.
Er zögerte keine Sekunde und verschränkte unsere Finger miteinander.

Als wir dann beim Auto ankamen lösten wir unsere Hände voneinander, verluden die Spaten und stiegen ein.
Der Hinweg war schon lange und diesen mussten wir nun wieder zurück.

Tendou x Reader ||Only mine Onde as histórias ganham vida. Descobre agora