Part 3

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Ich ging in das Badezimmer neben meinem Schlafzimmer und nahm mir aus einem kleinen Schrank ein paar Tabletten gegen die Schmerzen. In letzter Zeit hatte ich öfters diesen Schrank geöffnet und nach der kleinen Packung gegriffen...
Ich zog meine Kleidung aus und stellte das Wasser in der Dusche an. Wasser Tropfen liefen über mein Gesicht... Unter ihnen - Tränen...
Die Tabletten halfen zwar gegen meine Schmerzen am Arm und am Hinterkopf, aber sie halfen nicht gegen meine seelischen Schmerzen. Ich war umgeben von Einsamkeit. Es war nicht so das ich keine anderen Freunde hatte, aber ich kam einfach nicht so gut mit ihnen klar, wie mit meinem besten Freund. Deshalb hatte ich auch nicht besonders viel mit ihnen zu tun.
In der Mittelschule war es eigentlich genau so. Ich hatte nicht viele Freunde und wenn dann war es auch eher so etwas wie eine gute Bekanntschaft. Damals war jedoch meine Mutter noch nicht ganz so beschäftigt wie heute und sie hatte öfters  Zeit gehabt etwas mit mir zu machen und wir führten auch andere Unterhaltungen als das "Wie war dein Tag heute? " oder das "Wie war die Schule?".
Immer mehr Tränen rannten mein Gesicht hinunter und ich konnte dem emotionslosen Ausdruck nicht länger stand halten und verzerrte das Gesicht. Ich weinte nicht oft. Aber in letzter Zeit um so häufiger.
Ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte meine Tränen zu unterdrücken. Wieso eigentlich? Ich hatte doch genug Gründe um zu weinen... Also wieso wollte ich es nicht einfach? Ich stützte die Ellenbogen gegen die kalte Duschwand und schaute einfach nach unten auf die verschwommenen Fliesen. Die Schule war hart. Es war vor allem noch härter geworden, seit dem ich nun alleine nach der Schule in meiner Klasse saß und ohne die Hilfe meines besten Freundes versuchte zu lernen und darauf zu warten, das unser Training begann.
Wir hatten uns jeden Tag in dem Klassenraum meiner Klasse getroffen und auch wenn er nicht unbedingt der hellste war, hatte er die Themen welche ich im Unterricht durch nahm bereits gehabt und war immer hilfsbereit gewesen mir zu helfen. Genau wie ich ihm geholfen hatte sich auf seine Abschlussprüfungen vorzubereiten. Wir hatten die letzte Woche vor seinen Prüfungen jeden Tag noch lange zusammen gelernt und es hatte sich auch gelohnt wie sich herausstellte.

"Akaashi können wir das nicht auf morgen verschieben?"
"Nein Morgen wäre zu spät und außerdem wollte ich dich dann das andere Thema abfragen Bokuto-San"
Wir saßen in dem kleinen Schlafzimmer zwischen Zetteln und Ordnern auf dem Boden und lernten für Bokutos Abschlussprüfungen, welche in ein paar Tagen stattfinden würden.
"Ich kann nicht mehr" jammerte er.
"Gut... Wir lernen nur noch diesen Zettel und dann machen wir morgen weiter"
Er seufzte und schaute wehmütig einen Zettel vor sich an. Ich wusste er hasste es zu lernen und ohne mich hätte er sich die Sachen bestimmt nur an dem Abend vor seiner Prüfung ein paar Mal durchgelesen.
Ich musste lächeln als er sich auf dem Boden zusammenrollte und mich finster anschaute. Es war beinahe niedlich, aber da er 185,3 cm groß war konnte man ihn einfach nur nicht mehr ernst nehmen.
Er richtete sich auf und schaute mich an. "Akaashi, du musst öfter lächeln. Du siehst schön aus wenn du das tust."
Ich wurde bestimmt etwas rot über das Kompliment und schaute einfach wieder nach unten auf die vielen Zettel.

Er war bis jetzt der einzige gewesen, der mir je richtige Komplimente machte, aber er war bis jetzt auch der einzige, von dem ich es mochte so etwas zu hören. Meine Großmutter sagte mir immer wieder wie groß ich doch geworden sei und das ich älter aussah, aber es fühlte sich bei ihr nie so an, wie wenn Bokuto es sagte. Es war einfach jedes mal ein ganz anderes Gefühl wenn er es tat. Ich mochte das Gefühl. Auch wenn es mir immer etwas unangenehm war, genoss ich es jedes Mal wieder.

Bokuto x Akaashi (Bokuaka)Där berättelser lever. Upptäck nu