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Meine Hand lag schon an meiner Maske, welche ich mir herunterziehen wollte. Allerdings tat ich dies dann doch nicht, denn die Faust von Thomas landete im Gesicht von Gally, weswegen dieser auf dem Boden landete. Sofort war wieder Thomas über ihm, um Gally noch eine zu verpassen. Newt, welcher genauso wie ich zu den beiden gestürzt war, hielt allerdings die Faust von Thomas zurück.
"Thomas entspann dich", versuchte Newt ihn zu beruhigen.
"Er hat Chuck getötet", kam es von Thomas, was mir ein Stich ins Herz versetzte. Chuck. Ich tat den Jungen unglaublich vermissen, aber das würde auch nicht mehr lange so weiter gehen.
"Ich weiß, ich kann mich erinnern. Ich bin auch da gewesen. Aber ich kann mich auch daran erinnern, dass er gestochen wurde und halb wahnsinnig war. Also entspann dich."
Newt wusste das es eskalieren würde, wenn Thomas nicht von Gally ablasen würde. Auch Thomas schien dies zu verstehen, denn endlich ließ er von Gally ab und erhob sich. Ich stand ebenfalls auf und reichte dann Gally meine Hand. Diese griff er und kurz darauf stand er neben mir.
"So ein bisschen hatte ich das verdient. Will noch jemand? Pfanne? Newt?"
Dafür wollte ich Gally gerade noch eine verpassen. Er hatte schlimmes getan, ja, aber er hat ebenso auch gutes getan. Außerdem wusste ich wie schlecht es ihm damit ging, da brauchte er nicht noch eine Faust im Gesicht.
"Kennst du den Kerl?", fragte Roche Pfanne. Diesem war die Trauer ins Gesicht geschrieben.
"Er war mal ein Freund", beantwortete Pfanne die Frage. Gally ließ es sich nicht anmerken, aber ich wusste, dass es ihn verletzte.
"Was? Wie? Du bist gestorben Gally", meinte Newt dann. In seinem Gesichtsausdruck war die Verwirrung zu sehen. Genauso ging es mir auch, als Gally plötzlich vor mir stand.
"Nein, ihr habt mich zum sterben zurückgelassen. Lawrence und seine Leute kamen vorbei. Sie haben gemerkt das ich immun bin, mich zusammengeflickt und hier her gebracht. Aber was macht ihr hier?"
"Wicked. Sie haben Minho. Wir wollen ihn zurückholen. Sie haben uns schon Johanna genommen. Wir können Minho nicht auch noch verlieren", beantwortete Newt die Frage. Als er meinen Namen sagte, hörte ich diesen schmerz in seiner Stimme. Aber dennoch tat ich meine Maske noch nicht absetzten.
"Ich kann euch vielleicht da rein bringen", meinte Gally. Dafür kassierte er einen verwirrten Blick von mir. Dies konnte er aber aufgrund der Maske nicht sehen. Wäre da ein Weg rein, dann hätten wir ihn doch schon längst genutzt. Also was war jetzt anders?
"Ach ja? Und warum sollten wir die vertrauen?", kam es dann von Thomas. Zuvor hatte er seinen Mund gehalten, aber jetzt war er wieder voll dabei.
Gally wollte gerade seinen Mund öffnen, um etwas zu sagen, allerdings kam ich ihm zuvor.
"Weil er nicht nur das Leben von Chuck beendet hat. Er hat auch meins gerettet."
Jetzt zog ich mir die Maske vom Kopf. Einen Moment lang blickten mich alle nur ungläubig an. Scheinbar gehen sie davon aus, dass es nicht echt ist. Aber das war es. Newt war dann der erste welcher wieder zu sich kam, denn kurz darauf spürte ich schon seine Arme um meinen Körper.
"Ich dachte ich würde dich nie wiedersehen", hauchte er mir leise ins Ohr.
"Das dachte ich auch", murmelte ich leise. Ich spürte sogar wie eine Träne über meine Wange lief. Es war so unglaublich schön, dass er endlich wieder bei mir war. Newt löste sich ein Stück von mir, nur um mir dann einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Diesen erwiderte ich, bevor wir uns dann lösten und mir die anderen in die Arme fielen.
"Zum Glück bist du nicht tot zu kriegen", kam es von Thomas. Als kleine Erinnerung zog dann dieser Schmerz durch meinen Arm. Allerdings ließ ich mir das nicht anmerken, versteckte es hinter einem lächeln. Meine Freude war viel zu groß, als das ich diese jetzt zerstören würde.
"Wir müssen zu Lawrence."

So wie Gally es wollte liefen wir alle zusammen zu Lawrence. Gally würde ihm seinen Plan unterbreiten und ich war auch schon gespannt auf diesen.
"Versucht nicht zu starren", meinte er dann noch, bevor wir den Raum betraten. Lawrence stand bei seinen Pfanzen und drückte sein Gesicht in diese.
"Gally, Johanna, wen habt ihr mir da mitgebracht?", fragte Lawrence. Es war schon fast gruselig, er drehte sich nicht einmal zu uns um, wusste aber das wir da waren.
"Das sind Freunde, sie-", fing Gally an zu sprechen, wurde dann aber auch schon von Thomas ungebrochen. Genervt verdrehte ich meine Augen. Natürlich freute ich mich darüber, dass ich ihn endlich wiedersehen konnte, aber hier sollte er uns das sprechen überlassen. Es war einfach besser für alle Beteiligten.
"Gally hat gesagt, dass sie uns da rein bringen können. Hinter die Mauern von Wicked."
"Gally sollte lieber nichts versprechen, was er nicht halten kann", bei diesen Worten von Lawrence sah man schon, wie sich die Laune von Thomas verschlechterte.
"Jetzt besteht aber eine Chance, nur brauchen wir dafür Thomas."
Jetzt machte es auch bei mir klick. Ich wusste worauf Gally hinaus wollte. Es war absurd, aber es könnte wirklich funktionieren. Zumindest hatte die Bitch mal einen Sinn in ihrem Leben.
"Ach ja?", jetzt drehte sich Lawrence zu uns um und kam auf Thomas zu.
"Weißt du was ich bin?", fragte er den Jungen. Alle hatten wahrscheinlich sie selbe Antwort im Kopf, Lawrence war ein Crank. Nur wollte er dies nicht sagen. Thomas wusste das wohl auch, denn er sagte nichts.
"Ich bin ein Geschäftsmann. Also sag mir, was habe ich davon, wenn Gally und Johanna euch da rein bringen?"
"Ich besorge ihnen, was sie brauchen."
Ein bitteres Lachen kam von Lawrence.
"Und was glaubst du, was das ist?"
"Zeit. Bis zum letzten Tropfen", die Worte kamen von Thomas und dabei blickte er einmal auf den Behälter, durch welchen das Serum in den Körper von Lawrence lief. Bei diesen Worten spürte ich aber auch den Blick von Gally auf mir, welchen ich gekonnt ignorierte.
"Okay, zwei von euch können gehen, die andere bleiben hier. Als kleine Absicherung das du den Weg zurück findest."

Maze Runner - Run to surviveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt