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Ich wurde mehr oder weniger gezwungen meine Augen zu öffnen, als ich die Sonne auf meinen Liedern spürte. Mein Blick richtete sich geradeswegs nach oben, wobei ich halb den Himmel und halb das zerstörte Dach sah. Das Haus ist offensichtlich nicht eingestürzt und hat den ganzen scheiß beendet.
Langsam richtete ich mich auf und streckte mich einmal. Mein ganzer Körper tat schmerzen, zudem besaß ich kaum noch Kraft.
Aus meinem Rucksack nahm ich einen Riegel, welchen ich dann aß, bevor ich einen großen Schluck Wasser trank. Dann warf ich mir auch schon wieder meinen Rucksack über, bevor ich mich einmal in den Ruinen umsah. Aber wie schon erwartet war hier nichts außer Ruinen. Wenn hier etwas gewesen wäre, dann hatte das bestimmt eh schon jemand mitgenommen.
Erschöpft seufzte ich, bevor ich mich dann wieder auf den Weg machte.
Schritt für Schritt lief ich durch die Wüste. Aus Sekunden wurden Minuten, aus Minuten wurden Stunden, und aus den Stunden wurden letztendlich Tage. Tag ein, Tag aus lief ich durch die Wüste. Von dem Essen war mittlerweile nichts mehr übrig und auch von der letzten Flasche Wasser, war kaum noch etwas da. Ich hatte mein bestes gegeben, aber es gab einfach kein Zeichen dafür, dass es auch besser werden würde. Stattdessen wurde es nur noch schlimmer. Ich musste es mir eingestehen, ich habe den Kampf verloren.

Mit diesem Gedanken ließ ich mich auf dem Boden nieder. Ich würde einfach warten, bis es vorbei ist.
"Es tut mir leid Newt", murmelte ich leise, mein Blick lag auf meinen Fingern. Unser kleines Happy End war wirklich nicht von langer dauer und jetzt würde es so mit mir zu Ende gehen. Mitten im nirgendwo, wo mich niemals jemand finden wird.
"Du musst dein eigenes Happy End finden", kam es noch über meine Lippen, bevor ich mich dann hinlegte und meine Augen zusammenpresste. So als würde der Tod da durch noch schneller kommen. Aber so war es nicht, ich lag einfach da, vielleicht 2 Stunden oder so. Ich wusste es nicht genau, da ich jegliches Gefühl für die Zeit verloren hatte. Nach einer weiteren Ewigkeit, merkte ich dann, wie meine Lieder langsam schwer wurden und ich in die Dunkelheit fiel.

"Johanna, Johanna wach auf", drang eine Stimme zu mir durch, welche meinen Körper schüttelte. Was war denn jetzt bitte los? Mehr gezwungen als freiwillig öffnete ich meine Augen und blickte dann direkt in die eines anderen. Allerdings erkannte ich diese Augen, was mich hochschrecken ließ.
"Gally?", kam es Name über meine Lippen. Verwirrt fuhr ich mir mit dem Handrücken über meine Augen. Jetzt sah ich schon tote. Also entweder war ich jetzt total verrückt oder ich bin tot. Aber beim letzteren müssten ja auch Chuck, Alby und die anderen da sein, was jetzt nicht der Fall war.
"Ja ich bin's Gally", bestätigte er mich, bevor er dann auch schon aus seiner Hocke hoch ging.
"Nimm meine Hand, wir müssen dich hier weg bringen", fügte er dann noch an und streckte mir seine Hand entgegen. Einen Moment lang blickte ich seine Hand an, bevor ich diese dann zur Seite schlug.
"Du hast Chuck ermordet, ich komme nicht mit dir."
"Ich weiß was ich getan habe, glaub mir, ich weiß es nur zu gut. Ich sehe ihn jeden Abend vor mir, du glaubst nicht, wie sehr ich es bereue. Deswegen nimm jetzt meine Hand, ohne mich stirbst du, vertau mir", diese Worte kamen so sanft von ihm. Sowas war ich nicht von Gally gewohnt. Auf der Lichtung war er so hart und gemein. Und jetzt wollte er mir helfen. Wieder streckte er mir seine Hand entgegen, allerdings zögerte ich wieder, diese zu nehmen.
"Wenn sie nicht will, dann lass sie zurück", vernahm ich plötzlich eine weitere Stimme und drehte mich um zu dieser. Ein Kerl, relativ groß, mit Bart und dunklen Haaren stand vor einem Truck. Wie zum Teufel konnte ich sowas überhören?
"Halt die Klappe", zischte Gally, welchen ich jetzt wieder ansah. Er hat Chuck ermordet, dass war es, was mir immer und immer wieder durch den Kopf kam. Aber jetzt war er hier und wollte mir helfen. Also sollte ich ihm eine Chance geben. Langsam streckte ich meine Hand aus und griff dann die von Gally, wodurch er mich dann auf die Beine zog.
"Geht doch", schmunzelte er und lief dann auch schon los zu dem Truck. Ich folgte ihm und setzte mich dann irgendwo hin. Der Kerl, welcher gerade gesprochen hatte, startete den Truck und schon fuhren wir los.

"Wie hast du mich gefunden?", fragte ich dann nach einer Weile. Es war irgendwie merkwürdig, dass plötzlich jemand in der Wüste auftauchen tut.
"Wir fahren einmal im Monat raus und suchen Überlebende. Naja und dann habe ich dich gesehen. Du hattest Glück das wir dich gefunden haben. Aber wie bist du überhaupt dort gelandet? Ich dachte ihr wärt irgendwo in Sicherheit."
"Das waren wir auch. Zumindest bis Teresa Wicked Informiert hat. Minho, ich und einige andere wurden von Wicked entführt. Wir waren in irgendeinem Gebäude, dort haben sie uns Blut abgenommen und Tests an uns durchgeführt. Irgendwann wollte ich das ganze nicht mehr. Ich habe ein Tablett gestohlen und nachdem Janson dies erfahren hat, hatte er mich mitten in der Wüste ausgesetzt. Naja und ich habe mein bestes gegeben, um zu Überleben."
"Und die anderen? Thomas, Newt, Pfanne? Was ist mit ihnen? Und warum wirft Wicked dich raus? Ich dachte sie suchen dieses verdammte Heilmittel."
"Newt und die anderen sind beim rechten Arm, aber wo genau sie sich aufhalten kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nur, dass sie in Sicherheit sind. Und zum Thema Wicked. Ich bin nicht immun, deswegen haben sie mich rausgeworfen. Ich hab wohl viel zu viel Ärger gemacht, als das es sich lohnt mich zu behalten", ein schmunzeln folgte auf meine letzten Worte. Wicked wusste doch bestimmt schon, als sie mich mitgenommen haben, dass ich nicht immun bin. Sie hätten mich einfach bei den anderen lassen können.
"Mach dir nichts drauß. Jetzt gehörtst du zu uns, wir werden Wicked vernichten, gemeinsam."

Maze Runner - Run to surviveUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum