Interessiert kneift er seine Augen zusammen, als sein Blick auf das Buch in den Händen des Blonden fällt.

‚Aphrodite, the goddess of love'

Überrascht heben sich die Augenbrauen des Schwarzhaarigen und nachdenklich legt er die eigenen Finger an seinem markanten Kinn ab. Tatsächlich hat er noch nie zuvor jemanden getroffen, der den gleichen Interessen wie er selbst nachgeht. Es ist zugegebenermaßen ungewohnt.

Erneut huschen seine Augen hoch, um das Gesicht des Unbekannten zu betrachten und gebannt starrt Jin in die dunklen Augen dessen, welche voll und ganz in das Buch vertieft sind. Bei diesem Anblick beginnt das seinige Herz unbewusst schneller zu schlagen und nervös kaut der Schwarzhaarige auf seiner Lippe.

Warum bloß reagiert sein Körper so, obwohl er den Jungen doch gar nicht zu kennen vermag? Ist es Jin überhaupt erlaubt, sich so zu fühlen?

In Gedanken vertieft bemerkt er erst gar nicht, dass der Fremde seinen Blick von dem Buch gehoben hat und nun direkt in das Gesicht des Schwarzhaarigen sieht, welcher ihn immer noch anstarren tut.

Erst als sich die Hand des Blonden hebt und er mechanisch winkt, um die Aufmerksamkeit Jin's zu bekommen, schreckt dieser aus seinen Träumereien hoch und senkt beschämt seinen Kopf. Verdammt. Jetzt ist er doch beim Starren erwischt worden und das, obwohl er unauffällig bleiben wollte.

Rasch kneift Jin die Augen zusammen und kippelt unruhig auf dem Stuhl umher, hoffend das der Fremde nicht irgendeine Reaktion auf sein Starren zeigt. Und tatsächlich, es bleibt glücklicherweise still, dass der Schwarzhaarige sich nach einigen Momenten dazu überwindet, wieder aufzusehen.

Zu seinem Entsetzten ist der Stuhl am anderen Ende jedoch leer, der fremde Junge ist fort. Jin ist sich fast schon sicher, dass er ihn verschreckt hat, so wie er all die anderen Leute auch verschreckt, die er ansieht.

Seufzend will er sich wieder seinem Laptop, der silbrig schimmert da die Sonnenstrahlen geradewegs drauffallen, widmen und mit seiner Arbeit fortfahren, doch leider geht der Plan vom stillen Lernen direkt in die Hose.

Ein spitzer Schrei entgleitet Jin's Kehle als er den Jungen, der sich direkt neben ihm auf einem Stuhl niedergelassen hat, entdeckt. Zu seinem Bedauern ist es genau der Fremde, den er eben so verbissen angestarrt hat. Mit geweiteten Augen sieht er dem Unbekannten direkt ins Gesicht und muss feststellen, dass dieser amüsiert am Lächeln ist.

Wie paralysiert entdeckt Jin die Grübchen, die auf den zarten Wangen des Blonden zum Vorschein gekommen sind und verspürt einen Drang, diese anfassen zu wollen. Als er jedoch bemerkt, dass er schon wieder am Starren ist, hat Jin sich am liebsten selbst schlagen wollen. Kopfschüttelnd wendet der Schwarzhaarige seinen Blick ab und starrt hinab auf seine Hände, die nervös auf seinem Schoß miteinander verschränkt sind.

„Hallo", die sanfte Stimme des Fremden scheint wie Musik für die Ohren von Jin und zaghaft hebt er seinen Kopf. „Ich bin Namjoon, Student an dieser Universität."

Student? Verblüfft über diese Aussage öffnet sich der Mund des Schwarzhaarigen einen Spalt und wie angewurzelt starrt er Namjoon bereits zum vierten Mal an. Noch nie zuvor hat er ihn hier auf dem Campus, geschweige denn in den Gebäuden gesehen und sicher ist Jin sich, dass ihm so jemand wie Namjoon überall ins Auge stechen würde.

„Und wer bist du?" Die Worte des blonden holen den Jungen wieder zurück in die Realität und schwerschluckend blickt er in die Augen dessen.

„Ich bin Seokjin, aber alle nennen mich nur Jin." Fast schon panisch rattert Jin diese Worte herunter und weicht derweilen, den interessierten Blicken Namjoon's aus.

Verstehend nickt der Blondschopf und mustert den Jungen vor sich noch einmal ausgiebig. Irgendwie scheint dieser in seiner Gegenwart extrem nervös und angespannt zu sein, was Namjoon ziemlich niedlich findet.

Eine unangenehme Stille breitet sich zwischen den beiden aus und Jin glaubt beinahe umzukippen, noch nie hat er solche Gesprächspausen gemocht, die haben ihn schon immer ganz verrückt gemacht. Aber was soll er denn auch sagen?

„D-Du hast b-blonde Haare! Sind die g-gefärbt?" Reflexartig verlassen diese Worte den Mund des Schwarzhaarigen, um die Stille zu unterbrechen. Nur zu gerne hat Jin sich nun erwürgen wollen, wie kann er denn nur so etwas dämliches Fragen? Natürlich sind die Haare seines Gegenübers gefärbt, dass sieht jedes Kind.

Schmunzelnd verschränkt Namjoon die Hände vor seiner muskulösen Brust und ein leises Kichern entgleitet ihm. „Ja, tatsächlich sind meine Haare gefärbt. Ich hätte nicht gedacht, dass es jemandem auffällt."

„Was? Echt nicht?" Eigentlich ist die Ironie in der Stimme des Blondschopfes nicht zu überhören gewesen und doch hat Jin den Sarkasmus nicht herausfiltern können.

Und zum ersten Mal bekommt er es zu hören. Das schönste Geräusch, das Jin jemals zu Ohren bekommen hat. Fast schon engelsgleich schallt das herzliche Lachen Namjoon's durch die Bibliothek und das Herz des Schwarzhaarigen macht einen Aussetzer. Immer und immer wieder wiederholen die herzerweichende Laute in den Ohren des Jungen und verträumt blickt er in das Gesicht des Blonden.

Zusammengekniffen sind dessen Augen und vor Lachen, kann er sich kaum auf dem Stuhl halten. Die Hände hat er auf dem Bauch abgelegt und die schönsten Grübchen überhaupt, zieren das bereits perfekte Gesicht und machen es so mit vollkommener. So etwas gottesgleiches hat Jin noch nie zu sehen bekommen.

Beschämt senkt er seinen Kopf, als er realisiert was er gerade von dem Jungen denkt, den er gerade mal zwei Minuten kennt und die Röte steigt ihm bis hoch in die Wangen. Namjoon derweilen hat sich wieder eingekriegt und mustert den Schwarzhaarige liebevoll, so jemand knuddeliges ist ihm noch nie untergekommen.

„Du bist süß Jin."

Bei den Worten von Namjoon, kann Jin seinen schnellen Herzschlag vernehmen und die aufkommende Hitze in ihm. Hat er ihn gerade süß genannt? So offen und direkt handelt der Blondhaarige, dass ist Jin gar nicht gewohnt. Er selbst würde sich so etwas niemals trauen, dafür ist er schlicht und einfach zu schüchtern.

„W-was", krächzend gibt der Schwarzhaarige diese Worte von sich und sieht auf, um eine Antwort von Namjoon zu erhalten, doch der Stuhl gegenüber von dem seinigen ist leer. Der engelsgleiche Junge ist weg, ohne das Jin es überhaupt bemerkt hat.

Nur das in rosa eingebundene Buch, über die Göttin der Liebe liegt auf dem Tisch vor ihm und einwenig verletzt über das plötzliche Verschwinden des Jungen, nimmt er das Buch an sich und presst es feste an seinen eigenen Körper.

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