26. „Keine einzige Träne"

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>>Jason bitte<< rannte ich aus seinem Zimmer raus. Das klappte leider nicht so wie ich es mir vorgestellt habe, denn der Junge schlang ein Arm um mein Bauch, um mich zu ihm zu ziehen.

>>Prinzessin ich habe wirklich keine Lust das du weiter Schmerzen hast<< raunte er in mein Ohr da er mir ziemlich nah gekommen ist.

>>Dein Arm macht es nicht besser<< drehte ich mich in seinen Armen um, das ich vor ihm stand. Seine grünen Augen musterten mich und ich musste einfach weg schauen, da ich es nicht stand hielt in seinen Augen zu schauen.

>>Du hättest nicht weg laufen müssen<< rutschten seine Hände an meinen Hüften runter. Mein ganzer Körper fing an sich zu erwärmen, wie jedes Mal wenn er mich nur berührte.

>>Ich weiß<< nuschelte ich leise vor mir her. Mein Verhalten gegenüber Jason war echt kindisch, obwohl er mir nur helfen wollte.

>>Also darf ich dein Bauch jetzt endlich eincremen<< fragte er mich ruhig nach. Seid dem wir aus der Psychiatrie raus waren, verhielt sich der schwarzhaarige Junge vor mir komisch. Er ist mir viel zu ruhig und bei der Autofahrt war er in seinen Gedanken versunken.

>>Wenn es sein muss<< gab ich endlich auf mich zu währen. Eigentlich wollte ich nur nicht das er meinen ganzen Bauch sieht. Er sah wirklich schlimm aus. Heute Morgen haben sich auch schon lilafarbene Schrammen gebildet.

>>Dann zieh dein Pulli hoch<< ließ er mich endlich los. Er lief in das Badezimmer was sich in seinen Zimmer befand, um wahrscheinlich die Creme zu holen.

>>Weißt du ich kann das auch alleine machen<< verschränkte ich meine Arme vor der Brust. Ich schaute mich in seinen Zimmer um und merkte das Jason wieder in das Zimmer kam.

>>Machst du es dann auch<< hielt er mir die Tube hin. Ich zuckte leicht mit meinen Schultern und richtete meinen Blick auf den Boden. Er wusste ganz genau das ich es nicht machen würde. Jason kniete sich vor mir hin, um sich um mein Bauch zu kümmern. Bevor er auf die Idee kommt mein Pulli selbst hochzuziehen, machte ich es selber. Wortlos cremte er meinen Bauch ein.

>>Danke Jase<< schloss ich meine Augen. Ich habe das Gefühl das sich die Hände von Jason an meinen ganzen Körper befinden. Wenn er nicht sofort aufhörte mich zu berühren, drehe ich komplett durch.

>>Dafür nicht Prinzessin<< stand der Junge vor mir auf. Ich zog mir schnell mein Pulli wieder runter und musterte den Jungen vor mir. Er stellte die Creme auf sein Nachtschränkchen drauf und legte seine Hände in seinen Hosentaschen rein.

>>Jason<< kam es aus meinen Mund. Der Junge vor mir drehte sich langsam zu mir um und schaute mich fragend an.

>>Bist du irgendwie sauer auf mich<< fing ich an nervös mit meinen Fingern zu spielen.

>>Denk das bitte nicht<< lief er auf mich zu das er vor mir stehen blieb.

>>Du bist aber so still<< schaute ich ihm in seine Augen.

>>Das hat nichts mit dir zu tun<< strich er sich durch seine Haare. Ich beobachte ihn dabei wie er zu seinem Schrank rüber lief.

>>Mit was dann<< fragte ich ihn schließlich nach. Er streckte mir seine Hand entgegen, die ich auch sofort annahm. Er zog mich zu sich rüber und deutet auf ein Bild.

>>Kannst du dich an das kleine Mädchen erinnern<< schaute er auf das Bild drauf. Natürlich konnte ich mich an das kleine blondhaarige Mädchen erinnern.

>>Ja<< gab ich leise von mir.

>>Willst du immer noch wissen wer sie ist<< drückte der Junge meine Hand. Seine andere Hand landete an dem Bilderrahmen.

>>Du musst mir nicht erzählen wer sie ist<< riskierte ich einen Blick zu Jason rüber. Ich wusste das es für ihn ein unangenehmes Thema ist, worüber er lieber nicht sprechen möchte.

>>Um mich zu verstehen musst du es aber wissen<< zog der Junge mich rüber zu seiner Couch. Er ließ sich darauf fallen und ich setzte mich neben ihm hin. Unsere Hände legte er auf seinen Bauch ab.

>>Um dich zu verstehen<< zog ich fragend eine Augenbraue hoch. Ich wusste wirklich nicht was ein kleines Mädchen damit zutun haben sollte, das er mir gegenüber so ruhig ist.

>>Das auf dem Bild ist Julie. Sie ist meine kleine Cousine. Die Mutter von ihr, also die Schwester von meiner Mutter starb bei ihrer Geburt. Daher wuchs sie bei ihrem Vater auf. Mit dem Vater hatten wir nie wirklich viel zu tun. Umso älter sie wurde, umso mehr blaue Flecke entdeckte ich an ihrem Körper. Am Ende kam heraus das ihr Vater sie geschlagen hat. Sie kam in eine Pflegefamilie und seid dem haben Liam und ich sie nicht mehr gesehen. Sie war wie eine kleine Schwester für uns. Nächsten Monat wird sie vierzehn Jahre alt und wir können nicht bei ihr sein, weil wir nicht wissen wo sie untergekommen ist. Wo ich die blauen Flecken an deinem Bauch entdeckt habe, musste ich sofort daran denken<< erzählte er mir. Sofort verstand ich warum Jason mir gegenüber so still war. Er kannte diese Situation schon. Ich wusste aber auch das es ihm wirklich schwer fiel darüber zu sprechen. Liam hat niemals über deren kleine Cousine gesprochen.

>>Ihr wisst nicht wo sie ist<< setzte ich mich näher zu Jason rüber.

>>Nein das Jugendamt durfte es uns nicht sagen<< erklärte er mir.

>>Mein Stiefvater hat angefangen mich zu schlagen, wo meine Mutter gestorben ist<< kam es plötzlich aus meinen Mund. Jason schaute zu mir rüber und automatisch fing ich an auf meiner Unterlippe rum zu kauen.

>>Er ist der Mann von deiner Mutter<< stellte er fest. Langsam fing ich an zu nicken. Ich merkte den Blick von Jason auf meinen Lippen und deshalb hörte ich sofort auf mit ihnen zu spielen.

>>Er hat mich adoptiert, nachdem er meine Mutter geheiratet hat. Er war am Anfang wie ein Vater zu mir und ich habe es geliebt ein Teil der Familie zu sein. Wo meine Mutter gestorben ist, fing er regelmäßig an sich zu betrinken. Ein paar Wochen später fing er an mich zu schlagen und mir die Schuld an den Tod meiner Mutter zu geben<< schluchze ich leise. Während ich gesprochen habe, habe ich angefangen zu weinen. Das habe ich noch nie jemanden erzählt außer zwei Personen.

>>Er verdient keine einzige Träne von dir Prinzessin<< strich er mir über die Wangen. Er strich mir die Tränen weg und legte schließlich seine Hände an meinen Wangen ab. Ich schloss meine Augen und genoss seine Berührungen.

>>Jason, Rosie seid ihr da<< riss uns die Stimme von Alex auseinander. Jason strich mir noch kurz über die Haare, bevor er aus dem Zimmer verschwand.














Habe für heute noch ein Kapitel geschafft!

Hoffe ihr hattet schöne Ostern!

Eure BrokenGirl

My HeroWhere stories live. Discover now