Wiedersehen 4

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Mit leichten Schritten lief ich neben Mia her. Nachdem ich wieder zurück gekommen war, hatte ich sie kennen gelernt. Sie war zu meiner besten Freundin geworden. "Ich bin schon so aufgeregt!", quietschte sie und sprang voller Vorfreude in die Luft. Wir waren auf dem Weg zu Kino, um uns den Black Widow Film anzusehen. "Hoffentlich erfahren wir endlich, was damals in Budapest passiert ist", meinte ich grinsend. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich Natasha und Clint nie gefragt hatte. Der Gedanke an die beiden, stimmte mich schon wieder traurig. Jedes Mal, wenn ich die MCU Filme sah, war mir nach lachen und heulen geleichzeitig. 

Das alles spielte sich in meinem inneren ab. Alle anderen sahen nur ein ausdrucksloses Gesicht. "Hallo? Midgard an Alice? Jemand zuhause?" Mia wedelte mit ihrer Hand vor meiner Nase herum. "Was?", fragte ich verwirrt. "Wollen wir uns ein Menü teilen?", schlug meine Freundin vor. "Ja, können wir machen", stimmte ich ihr zu. Im Kino holten wir uns ein großes Menü und begaben uns in den Kinosaal. Überall tuschelten Leute, doch als die Lichter ausgingen, wurde es schlagartig still. Ich liebte diese Momente in Kinos. Sie waren schon fast Magisch. Die Vorhänge wurden aufgezogen und der Film begann.

~*~

"Wow! Der Film war mega!", rief Mia, als wir vor dem Kino standen. "Da kann ich dir nur zustimmen", nickte ich. "Gehen wir noch ein Eis essen?", wollte meine Freundin wissen. "Gute Idee!" Über den Film redend liefen wir zu unserer Lieblingseisdiele. "Wann haben wir morgen unsere erste Vorlesung?", fragte ich mich laut und fischte mein Handy aus der Tasche. Mia und ich waren im zweiten Semester und Studierten irgendwas mit Filmen. Den genauen Begriff hatte ich vergessen. Auf jeden Fall könnte ich damit Film Direktorin werden und meine eigenen Filme drehen. Mia sah mit auf mein Handy, als ich durch den Terminkalender schaute. "Sieben Uhr in der früh", stöhnte ich. Das wars dann wohl mit ausschlafen. 

"Am besten wir gehen heute früh ins Bett, damit-", doch sie kam nicht dazu ihren Satz zu vervollständigen. Denn auf einmal war sie weg und ich fiel auf einen See zu. Von weit oben. Was zur Hölle?! Doch lange darüber nachdenken konnte ich nicht mehr, denn ich musste mich darauf konzentrieren, nicht zu ertrinken. Schnell schwamm ich an die Oberfläche des Sees und sah mich um. Wo war ich? Plötzlich traf es mich wie ein Blitz. Das hier sah aus, wie das Haus von Tony und Pepper. Von meiner Familie. War ich etwa wieder zurück? Ich schwamm langsam ans Ufer und wrang meine Haare aus. Ungläubig sah ich mich um und erblickte ein kleines Zelt. 

Ich lief darauf zu und kniete mich davor hin. Langsam und mit zitternden Finger schob ich die Plane beiseite. Und da saß sie. Morgan Stark. Erst bemerte sie mich nicht, doch als sie es tat, schlich sich ein ungläubiger Ausdruck auf ihr Gesicht. "Alice?", fragte sie freudig. Ich sagte nichts sondern streckte einfach nur meine Arme aus. Ohne zu warten schmiss sich meine kleine Schwestern in meine Arme. "Ich habe dich so vermisst", murmelte ich in ihre Haare. "Ich wusste das du wieder kommst. Die ganze Zeit", sagte Morgan strahlend. "Ich brauche unbedingt deine Hilfe. Ich habe einen Streich für Dad geplant", meinte meine kleine Schwester mit einem diabolischen Lächeln. Jetzt schlich sich auch auf mein Gesicht ein Lächeln. "Ich bin dabei. Aber wo sind Mom und Dad?" 

"Mom ist drinnen und Dad ist im Hauptquartier", teilte Morgan mir mit. Ohne zu warten nahm sie meine Hand und zog mich auf das Haus zu. "Sie wird sich so freuen dich zu sehen!" Für ihr alter war Morgan schon ziemlich reif, fand ich. Wie viel Zeit war eigentlich vergangen? "Mom!", rief Morgan, als wir durch die Haustür traten. "Ja Morgan?", ertönte Peppers Stimme aus der Küche. Alleine ihre Stimme zu hören machte mich so überglücklich, das mir Tränen in die Augen stiegen. Schritte ertönten, dann bog sie um die Ecke. Pepper entdeckte mich sofort. "Hi Mom", begrüßte ich sie leise. "Alice?", fragte sie ungläubig und im nächsten Moment lag ich in ihren Armen. "Omg", flüsterte Pepper. "Wie ist das möglich? Strange meinte wir würden dich nie wieder sehen." Ich zuckte mit den Schultern, während Freudentränen meine Wangen hinunter liefen.

"Ich hätte aber schon gerne eine Erklärung", meinte Pepper in ihrer Mutterstimme. Die legte sie immer an den Tag, wenn Morgan oder ich etwas angestellt hatten. "Also wenn ich das erklären soll, dann wenn alle da sind. Und zwar wirklich alle", forderte ich. Pepper nickte verstehend. "Dann fahren wir jetzt ins Hautquartier", entschied sie und nahm sich die Schlüssel von der Kommode.  Während der Autofahrt erzählten Pepper und Morgan mir was passiert war. Es war ein Jahr vergangen und Morgan würde bald eingeschult werden. Gamora war tatsächlich zurück gekommen und Steve war auch nicht bei Peggy geblieben. Zumindest hatten sie alle auf mich gehört. Eine Seltenheit. Es gab aber eine Frage, die ich mir stellte. 

Hatte Peter auf mich gehört und noch wichtiger: hatte er jetzt eine Freudin? Nach einer Stunde kamen wir im Hauptquartier an. "Ich bin so verdammt aufgeregt", meinte ich, als wir aus dem Auto stiegen. "Wie vor einem großen Auftritt." Pepper lächelte mich an. "Du brauchst nicht aufgeregt sein. Sie werden sich freuen dich wieder zu sehen." Morgan kam zu mir und nahm meine Hand. Ich drückte sie leicht. Als wir in die Eingangshalle liefen, ertönte plötzlich Fridays fragende Stimme. "Alice? Hallo Mrs. Stark." Mein Mund klappte nach unten. "Oh. Ja, das hätte ich dir vielleicht noch sagen sollen", meinte Pepper entschuldigend. Ich nickte einfach nur, im Moment unfähig etwas zu sagen. Wahrscheinlich würde das jetzt ein paar Mal so sein. 

𝕄𝕒𝕣𝕧𝕖𝕝 𝕆𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤Where stories live. Discover now