~13 Also, Mister Crain...

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Mein Mund stand mindestens einen Meter weit offen, weil meine Kinnlade gerade eben auf dem Boden gelandet war.

"Und was machen wir jetzt?"

"Gute Frage, Miss Winters."

"Hör auf mich so zu nennen, Alec. Ich kann dich nicht mal genauso nennen, weil ich deinen Nachnamen gar nicht kenne!"

"Crain. Alec Crain."

Er streckte mir seine Hand zur Begrüßung entgegen, aber ich verdrehte nur die Augen.

"Also, Mister Crain, könnten Sie bitte aufhören mich so zu nennen?"

"Aber natürlich, Miss Winters!"

Als Antwort bekam er ein Kissen ins Gesicht geschlagen.

"Na, warte! Das bekommst du zurück!"

Er griff nach einem anderen Kissen und ich rannte schreiend davon. Aber leider nicht schnell genug. Er packte mich am Arm, zog mich zu sich und begann mich durchzukitzeln.

"Ich ergebe mich! Hör auf! Weiße Flagge!", sagte ich außer Puste.

Endlich ließ er von mir ab und ich brachte einen Sicherheitsabstand von zwei Metern zwischen uns. Schwer atmend sank ich jetzt zu Boden.

"Das war nicht fair!", stieß ich hervor.

"Was denn?", fragte Alec mit einem Unschuldsgrinsen im Gesicht.

Er kam die zwei Meter auf mich zu und setzte sich neben mich. Dann öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, doch im selben Moment klingelte sein Handy.

"Ja? Nein... Ok, mach ich. Bis gleich." Er legte auf.

"Du musst gehen, oder?"

"Ja, leider."

Mit einer geschmeidigen Bewegung stand er auf und ich machte es ihm deutlich weniger elegant nach.

Schweigend gingen wir nach unten und Alec zog seine Schuhe wieder an.

"Also, Ähmm..."

Er fuhr sich nervös mit der Hand durch die Haare.

"Ähhm... Danke, für den schönen Abend."

"Ähmm...bitte? Aber es war wirklich ein schöner Abend, auch wenn wir wegen meiner bescheuerten Aktion nicht in dieses schöne Café gehen konnten."

"Ja, aber den Kakao haben wir trotzdem getrunken."

Er zwinkerte mir zu. Im nächsten Moment kam er total unerwartet auf mich zu und drückte mich fest an sich. Ich sog seinen außergewöhnlichen Duft ein und fühlte mich zum ersten Mal in meinem Leben, als würde ich hierhin gehören, zu Alec. Wir verweilten so meiner Meinung nach viel zu kurz, er flüsterte mir noch eine leise Verabschiedung in's Ohr, löste sich wieder von mir und ging dann ohne sich noch einmal zu mir umzudrehen zu seinem Wagen.

Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen schloss ich die Tür und schloss die Augen. Mit dem Rücken an der Tür rutschte ich nach unten und setzte mich dann auf den Boden ab.

Ja, es war wirklich ein schöner Abend gewesen. Um genau zu sein, der schönste meines Lebens.

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