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«So, begann der braunhaarige Arzt. Ich hatte mich neben Antonies Bett positioniert. «Sie hatten viel Glück, Mister Griezmann. Nur einen angerissenen Muskel in ihrem rechten Fuss. » «Was ist mit seinem Unterschenkel?», fragend blickte ich ihn an. « Es hat brutaler ausgesehen als es im Schlusseffekt war. Klar musste an ein paar Stellen genäht werden, aber es wird in ein paar Monaten nicht mehr viel übrig sein.» «Danke», sagte Antoine etwas beruhigter. «Immer gerne. Übrigens eine kleine Ehre sie behandeln zu dürfen», sagte er und nickte uns zu bevor er aus der Türe verschwand. Ich musste lachen. «Mon prince», fügte ich spottend und er lachte kurz mit, ehe er wieder ernst wurde. Ich setzte mich neben ihn aufs Bett. «Du siehst schrecklich aus», kommentierte ich und musterte ihn. «Geb ich nur zurück. Deine Augen machen mir schon Angst», gab er zurück und hob seine Hand, um mir über die Wange zu streichen. Als er sie weg nahm war sein Daumen leicht schwarz gefärbt. «Oh Mist, mein Makeup», sagte ich und hastete sofort in das kleine Krankenhausbadezimmer, gefolgt von Antoines Lachen. Als ich meine Schminke komplett entfernt hatte ging ich in das Zimmer zurück. Der Fernseher lief und ich blickte zu Antoine. Er war eingenickt.

«Kommen wir auf die Tragödie, die im Spiel stattgefunden hatte, zurück. Die Presse und auch wir wissen noch nicht wie es Antoine Griezmann geht, jedoch werden wir sie darüber genauer informieren, sobald wir mehr wissen.»

Ich setzte mich und hörte weiter zu. Es klopfte leise an die Türe. Damit ich Antoine nicht weckte, stand ich auf und öffnete die Türe. Ein etwa junges 16 oder 17-Jähriges Mädchen stand in der Türe. Im Arm hielt sie ein Baby. Ein Mädchen nahm ich der Kleidung an. «Oh, sind Sie nicht Jade Anderson?», fragte sie nun etwas aufgeregter. «Ja die bin ich», sagte ich überrumpelt. «Ich bin die kurzfristige Babysitterin für Mia. Ich glaube sie wissen wer sie...» « Ja ich weiss wer sie ist», unterbrach ich sie schon fast zähneknirschend. «Ehm, dürfen wir reinkommen?», fragte sie höflich. «Ach so ja. Kommt rein», ich trat zu Seite. «Ein Freund von Antoine wird gleich noch aufkreuzen. Er hat mich hierhergeführt, musste aber noch was erledigen», sagte sie im Redeschwall. «Ich bin übrigens Marie», sie streckte mir ihre freie Hand hin. «Hallo Marie», kam plötzlich eine Stimme vom Bett. Antoine war wach und probierte so gut es ging sich aufzusetzen. «Kann ich sie haben?», fragte er und seine Augen begannen zu glänzen. Sie nickte und übergab ihm vorsichtig das Kleiderknäuel. Ich schloss die Türe ganz und ging zu Antoine. Sie war, wie jedes andere Baby, einfach nur bezaubernd. Ich beobachtete ihn eine Weile bis er seinen Blick zu mir wandte und fragte: «Willst du sie mal halten?»
Ich schien hin und her gerissen zu sein, denn ich gab lange keine Antwort. «Jade?» «Ja gerne», sagte ich langsam und er übergab sie mir. Doch als sie in meine Arme gelegt wurde, begann alles um mich herum zu verschwinden. Ich hatte nur noch Augen für die Kleine. Sie gähnte und streckte sich in meinen Armen. Mein Herz schmolz fast dahin. «Sie ist wunderschön nicht wahr?», sagte Antoine und blickte mich an, als erwarte er eine Reaktion. Diese bekam er lange nicht. Das Klopfen an der Türe liess mich zusammenzucken. «Ich öffne sie schon», sagte Marie und lief hastig zu der Türe. «Entrez mes Monsieur», sagte sie und stiess die Türe ganz auf. Ich legte Mia wieder in Antoines Arme zurück und stand auf. Olivier und Gareth traten ein. «Hey», begrüsste Olivier uns fröhlich. «Hey mon joueur préféré», scherzte ich und umarmte ihn. «Wie geht es Sasha? », fragte er. «Eigentlich ziemlich gut. Wenn ich es nicht vermasselt hätte», antwortete ich kleinlaut. «Und wie das?», fragte er während ich Gareth mit einer Umarmung begrüsste. «Ihr Freund ist mein Ex-Freund und das habe ich ihr eine Weile verschwiegen.»
Sein Blick veränderte sich schlagartig. «Sie hat einen Freund?»
Ich nickte. «Oh», entfuhr es mir leise. Mir kam schlagartig die Europameisterschaft in den Sinn, wo es fast noch zu etwas aussah, aber es trotzdem nicht so funktionierte. «Nun», unterbrach Gareth die peinliche Stille. «Das ist also Mia», sagte er und trat an Antoine's Bett heran um das unangenehme Gespräch zu beenden. Er nickte. Marie und er stellten sich neben ihm hin. «Sorry», brachte ich heraus und klopfte Olivier aufmunternd auf die Schulter. «Ach schon okay», murmelte er und lief an mir vorbei zu Antoine. Mein Handy begann zu klingeln. Niemanden schien es zu stören, also nahm ich ab und lief zum Fenster, das weiter weg von dem Bett war. «Ja?» «Oh mein Gott. Wie geht es ihm?», werde ich gerade als aller erstes von Emma konfronitert. «Es könnte schlimmer sein. » «Oh, gut zu hören», sie atmete tief aus. «Jared wollte ihn sehen. Ist das okay? Dann wechsle ich sonst auf Facetime.» «Ich frage ihn», sagte ich und ging zum Bett zurück. Sie verstummten. «Alles okay?», fragte mich Antoine sogleich. Ich nickte und fragte: «Jared möchte mit dir sprechen. Ist das okay?» «Klar», sagte er und ein Lächeln schlich sich in sein Gesicht. «Alles okay», sagte ich in den Hörer. «Gut bis gleich», sagte Emma aufgeregt und keine Sekunde später erschien Jared auf dem Bildschirm. «So Jared, jetzt kannst du ihm hallo sagen», sagte ich und gab das Handy Antoine weiter. Marie trug Mia wieder und wiegte sie hin und her. «Wie geht es dir Antoine?», fragte Jared. «Schon besser.» «Ist ausser Jade sonst noch jemand da?» «Nun ja wir haben noch gerade Besuch. Willst du noch sehen wer da ist?»
Ich blickte auf den Bildschirm. Er nickte eifrig. «Na dann kommt», sagte Antoine zu Olivier und Gareth. «Na, was geht ab, Jared?», fragte Giroud. «Hey Jared», sagte Gareth und gab ein breites Grinsen von sich. Ich konnte förmlich sein Kiefer aufklappen hören. Wir mussten alle lachen. «Mama, Emma können wir auf Madrid gehen? Sofort?!», schrie er Richtung Wohnzimmer. Emma kam angelaufen. «Warum denn?», fragte sie und blickte in den Bildschirm und stockte. «Jade?», sagte sie laut. Antoine drehte mein Handy so dass sie mich ansehen konnte. Sie warf mir einen vielsagenden Blick zu. «Verurteile mich bitte nicht, ich erkläre es dir später.» «Nun», sagte sie gespielt beleidigt. Ich gab das Handy zurück zu Antoine. Die Vier redeten eine Weile bis Gareth sich von der Gruppe löste und sich zu mir am Fenster gesellte. «Wer ist sie?», fragte er nach einer Weile. «Unsere Haushälterin», sagte ich und blickte ihn an. «Du magst sie, oder?» «Sie ist schön. Sehr schön», sagte er schon fast verträumt. «Ich kann dir gerne ihre Nummer geben», sagte ich und musste grinsen. «N-naja. Gerne», stotterte er.  Ich war zwar sehr überrascht, dass er so schnell über mich hinweggekommen war. Denn als ich und Christiano uns gut verstanden, hielt er es kaum in meiner Nähe aus. Ich hatte gedacht, dass es nur eine Art Phase war die er durchging. Es hörte sich zwar an als wäre er ein Teenagejunge, aber das konnte doch jedem Mann passieren. Vielleicht war es auch nur die Aufregung um mich, dass sich mehr Jungs um mich scherten. Was auch immer es war es hat sich erledigt bei ihm und da war ich froh. «Jade?», fragte Antoine und ich schaute zu ihm. «Sie möchte noch einmal mit dir reden.»
Ich verdrehte leicht meine Augen. «Nun, dann breche ich mal auf», sagte Olivier und stand auf. Als er sich verabschiedet hatte sagte ich Emma Bescheid, dass ich kurz auflegen musste, um etwas wichtiges zu erledigen. Obwohl sie mit mir noch reden wollte hatte sie Verständnis. Zudem hatte meine Mutter nach ihr gerufen, also kam es gerade gut, dass ich auch auflegte. «Wollen wir nochmal reden?», fragte Antoine als wir gemütlich auf dem Krankenbett lagen und die Decke anstarrten. «Über was wollen wir denn reden? », fragte ich und er neigte seinen Kopf zu mir. «Vielleicht über das ganze hier.» Ich blickte ihn an. «Ich dachte das wäre klar», sagte ich. «Ach echt? Ich weiss von nichts», gab er zurück und setzte sich auf. Ich, die noch da lag und an ihm gelehnt, rutschte förmlich ins nichts. Schliesslich rappelte ich mich auf und blickte ihn an. «Was ist zum Beispiel mit Ronaldo?» «Was soll mit ihm sein?», fragte ich unschuldig. «Jade, ich spiele deine Spiele nicht mit. Spuck es aus, was du zu sagen hast», sagte er etwas hitzig werdend. «Ehrlich, ich weissnichts. Er hörte sich enttäuscht an als er sagte, dass diese ganze Situation inOrdnung für ihn wäre.» «Das heisstvielleicht dass er dich mag», sagte er. Ichlachte.


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Pour toi 3 - Une nouvelle chanceWhere stories live. Discover now