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«Überraschung», sagte er und lächelte breit. «Hi», sagte ich langsam. Ich wusste nicht wie lange ich da stand, jedoch holte mich Sasha aus den Gedanken heraus. «Hallo, Jade?» «Hmm?» «Ist etwas nicht gut? »
Ich nickte. «Es gibt hier etwas das ich dir sagen muss», begann ich. Andrew stand da und grinste immer noch gleich. «Ja was denn?», sie legte eine Hand auf meine Schultern. «E-er», stotterte ich. «Ja?», lachte sie unsicher. «Nun sag schon!» «Er w-war, ist mein Ex-Freund», sagte ich, schluckte und atmete zittrig aus. Sie blickte mich an. «Ist das jetzt ein blöder Scherz?»
Wir beide schüttelten den Kopf. Ich lief zu meine Schreibtisch, öffnete meine unterste Schublade und holte ein Foto heraus. Wir standen am Strand von Cardiff. Er lächelte mich verliebt an und ich ginste direkt in die Kamera. Es war mein Lieblingsfoto für eine gewisse Ewigkeit. Ich übergab es ihr. Zittrig nahm sie es an. «D-das bist doch nicht du», sagte sie zu Andrew. «Doch», sagte dieser nur. «A-ach», lachte sie unsicher. «Es tut mir leid. I-ich», ich sutzte. Mir kam Antoine in den Sinn, «wollte es dir sagen», beendete ich schliesslich leise den Rest. Ich redete schon wie Antoine. «Wann?», sie flippte nicht aus. Sie blieb ruhig, was ich zwar bewunderte aber etwas unheimlich fand. Irgendwann musste doch die Bombe platzen. «Nachdem Andrew mich angerufen hatte.»
Sie blickte hin und her. «Du hättest es mir schreiben können. Ich habe dir ein Bild gesendet», sagte sie.  «I-ich weiss, nur war ich zu verwirrt das zu schreiben», sagte ich unsicher. Okay, das war jetzt gelogen. Auch sie schien es zu merken, denn sie lachte auf. «Du hast also keine bessere Ausrede parat.»
Den Blick den sie mir zuwarf schien schon fast töten zu können. Ein Hauch Anwiederung schwang mit. «Komm Andrew wir gehen», sagte sie und zog ihm am Arm mit, jedoch er liess sich nicht mitziehen. «Sasha, bitte!», rief ich ihr hinter her. Sie polterte lautstark die Treppe hinunter. «Fick dich», schrie sie nach oben. «Ich hätte es ihr ebenfalls sagen sollen.»
Andrew stand im Türrahmen. «Sei einfach still», zischte ich. Beschwichtigend hielt er seine Hände hoch. Danach verschwand er.  «Super», sagte ich und liess mich auf mein Bett plumpsen. Freundin plus Freund verloren. Besser konnte es nicht gehen. Ich nahm mein Handy hervor. Niemand hatte mir geschrieben. Eine Nachricht ploppte auf meinem Handy auf. Ich tippte sie an. Sofort kam ich auf den Artikel in der Newsapp.

Was ist mit dem Traumpaar passiert?

Aus, zwischen dem Ballmädchen und dem Fussballer?

Was ist passiert?

Die Wahrheit kam ans Licht?

Dieser Artikel klickte ich an. Was für eine Wahrheit denn? Ich überflog ein paar Zeilen bis ich sein Name aufgriff.

Antoine Griezmann verrät das Geheiminis seines Alleinganges in Monaco:«Wir werden eine Pause einlegen», sagte der Fussballer. Hat das was mit Cristiano Ronaldo was zu tun ? Fragte einer der Reporter. «Ihr könnt glauben was ihr wollt. Es gab jedenfalls wichtigere Gründe.»

Ich liess mich auf den Rücken fallen. Er hatte gerade tatsächlich Cristiano Ronaldo verteidigt oder täuschte ich mich? «Hey», es klopfte vorsichtig an meiner Türe. Cristiano stand im Türrahmen.  «Alles okay?», fragte er, trat ein und schloss die Türe. Neben mich liess er sich nieder. Ich gab nur ein Seufzer von mir. Ein leises Lachen entkam ihm. Es klang anders als sonst. Es hörte sich mitleidig an. Ich konnte nicht anders. Das alles gerade auf einen Schlag passieren musste war mir zuviel. Tränen bahnten sich über mein Gesicht. «Wowowo. Nicht weinen», sagte er sogleich und legte seinen Arm um mich. «Warum passiert mir denn das alles? Warum?», schluchzte ich und er nahm mich komplett in den Arm. Sagen tat er nichts und hielt mich einfach. «Hör mir zu Jade», begann er, als ich mich etwas beruhigte hatte und löste sich von mir. Ich blickte ihn durch wässrige Augen an. «Du bist eine hübsche und selbstbewusste Frau. Ich verstehe selbst nicht warum die beiden so reagiert hatten aber ein weiss ich genau: Wenn sie nicht zurückkommen werden, waren sie es nicht wert. Deine Tränen sind nichts mehr wert.»
Wow, er wurde richtig einfühlsam. Das hätte ich als letztes von ihm gedacht. Er hob mein Kinn an, so das ich in seine Augen blicken musste. «Nun ich nehme an das Antoine zurückkommen wird, sich entschuldigt weil er sonst etwas verpassen würde. Aber auf der anderen Seite musst du ihm auch vergeben.»
Ich nahm meine Hand wieder weg, als hätte ich mich gerade an seinem muskulösen Bauch verbrannt. «Müssen wir Antoine erwähnen? Jetzt gerade?», fragte ich und legte mich seufzend auf den Rücken. Sonst kam alles wieder hoch, wenn ich wieder über ihn sprach. «Nun ich nehme an, eine Pause einlegen, heisst nicht dass ihr für immer jetzt getrennt seid.» «Schon klar, aber...», begann ich. «Mh-mh", stoppte er mich. « Nimm das so an. Ich werde nie wie Antoine sein. Bei mir war es nie Liebe auf den ersten Blick. An diesem Abend und auch jetzt immernoch, siehst du umwerfend aus. Aber wie du selbst zu mir gesagt hast werde ich nie richtig bei dir ankommen», er beendete seine kleine Rede mit einem Kuss auf meiner Wange und stand auf. Ich folgte ihm und stand ebenfalls auf. «Und was wolltest du denn jetzt machen?», fragte ich und strich mein Shirt glatt.  «Keine Ahnung. Nochmal mit Jared Fussball spielen», sagte er schulterzuckend. «Ich komme mit», sagte ich. Plötzlich klingelte sein Handy. Ich erkannt diesen Klingelton nicht. Er warf einen Blick darauf und sagte: «Ich will vorweg mit dir ehrlich sein.»
Er zeigte mir das Display. Darauf stand Cristiano Ronaldo Junior. «Nimm es schon ab», forderte ich ihn auf. «Si», sagte er und begann etwas zu sprechen wovon ich kein Wort verstand. Ich liess seine Hand los und setzte mich wieder auf mein Bett. Mein Zimmer wurde ein Laufsteg da ich unaufhörlich hin und her lief. Nach einer Weile legte er auf und stellte sich vor mir hin.
«Also du hast einen Sohn», begann ich. Er nickte. «Wie alt ist er?» « 6 Jahre alt. Das am Telefon war seine Nanny», sagte er. «Sei froh dass, wir nicht zusammen sind, sonst hätte das ähnlich geendet wie zwischen mir und Antoine», sagte ich und musste sogleich an den Abend zurückerinnern, der noch gar nicht so weit weg war. Ich stand auf, stellte mich auf die Zehenspitzen um ihm eine sanfte, spielerische Kopfnuss zu verpassen jedoch sah er das Kommen und als ich Anlauf holte hielt er meine Hand fest. «Aber, aber», sagte er und zog meine Hand runter und liess sie nicht mehr los. Warum war ich nicht grösser? Dann wäre das einfacher gewesen. Grössere Frauen waren vielleicht neidisch auf mich, weil ich eigentlich eine gute Grösse hatte, doch das stimmte nicht. 1 Meter und 65 Zentimeter waren für mich zu klein. Das schien Cristiano auch zu merken der er sagte: «Du bist einfach zu klein für solche Neckereien.» «Danke», sagte ich sarkastisch und zog meine Hand aus seinem Griff und gab mich geschlagen.
«Nicht beleidigt sein, Kleine», er strich über meinen Kopf. Er war etwa gute 10 Zentimeter grösser als Antoine. Für mich kam er schon vor wie ein Riese.
Mit einem Grinsen auf unseren Gesichtern gingen wir gemeinsam nach unten. «Jade hilfst du mit mir und Cristiano Fussball spielen?», fragte mein kleiner Bruder, der gerade zur Terrassentür reinkam. Ich nickte. «Klar.»
Das Wochenende verflog und wie im Flug und schon bald begann mein neuer Job. Cristinao und ich lernten uns Tag für Tag besser kennen. Eine kleine Freundschaft hatte sich bei uns angebahnt. Und Antoine? Training um Training. Spiel um Spiel. Antoine und ich redeten nie mehr. Nun stand ich da. Auf dem Rasen, im Stadion. Ich war aufgeregt. Heute spielte Real Madrid zum ersten Mal nach einer Weile gegen Athlético Madrid. «Aufgeregt?», fragte mich Gareth der plötzlich wie aus dem nichts dastand. «Gab schon schlimmere Sachen», antwortete ich und blies eine Haarsträhne aus dem Gesicht. «Du hast schon überzeugender geklungen», antwortete er. Ich musste lachen, sagte aber nichts. «Komm, die Zuschauer kommen schon bald, wir sollten reingehen», sagte Gareth nach einer Weile. Ich nickte und folgte ihm. Der Bus mit dem gegnerischen Team schien angekommen zu sein. Sie liefen an uns vorbei. Ein paar nickten Gareth und mir zu. Antoine schien nicht aufgetaucht zu sein. Bevor wir jedoch in die Kabine verschwinden wollten, sah ich ihn. Ich blieb stehen. Er redete mit einem seiner Mitspieler, der längere Haare besass. Sie lachten. Dann sah er mich und sein Lächeln klang mehr und mehr ab. Uns trennten zwar etwa 10 Meter, jedoch liessen wir einander nicht aus den Augen. Sein Kollege sah uns beide und liess ihn mit einem Schulterklopfen allein zurück. Ich lief auf ihn zu. Knapp vor ihm blieb ich stehen. «Jade», sagte er und musterte mich. Ich kam mir vor als wären wir Fremde, die sich zum ersten Mal sahen. «Antoine», sagte ich leise. «Je crois tu veusparles», sagte er. SeinBlick wanderte an mir vorbei. Ich drehte mich um und sah Cristiano in der Türestehen. Ich musste ihm nur einen Blick zuwerfen und er verstand, dass jetzt einnicht guter Zeitpunkt war aufzutauchen. Ich drehte mich wieder zu ihm. SeinBlick hatte sich schlagartig verändert. Er sah mitgenommen, gekränkt aus undblickte zu Boden.


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Pour toi 3 - Une nouvelle chanceWhere stories live. Discover now