Chapter 4

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„Ich kann es gar nicht glauben, endlich wieder hier zu sein!" Strahlend sehe ich Noah, meinen Gegenüber, an. Wir beide stehen am Newark Flughafen, an dem die Schnapps mich abgeholt haben. Chloe, Karine und Mitchell sind bereits mit meinen Koffern zum Auto vorgelaufen, da Noah noch mit mir alleine reden wollte. „Ja, du bist wieder hier.", antwortet er darauf mit wenig Begeisterung. Verwundert frage ich ihn:„Noah, ist alles ok bei dir?" Besorgt sehe ich ihn an. „Ja, alles ist gut. Ich will dir nur etwas sagen." „Ok, und was?", ein wenig misstrauisch sehe ich zu ihm. So komisch war er noch nie drauf. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich seit einigen Monaten eine Freundin habe. Sie ist echt wundervoll und hat mir gezeigt, was für ein toller Mensch sie im Gegensatz zu dir ist." „Was?" Verdutzt sehe ich zu ihm hoch. Er ist etwas größer als ich, weshalb ich meinen Hals immer ein klein wenig nach oben strecken muss, um ihn komplett anzusehen. „Du bist ein furchtbarer Mensch, das musste dir mal gesagt werden! Ich dachte wir wären Freunde, aber scheinbar hast du mich die ganze Zeit nur ausgenutzt weil ich bekannt bin und dann warst auch noch so dreist und hast jahrelang mit meinen Gefühlen gespielt." Mit angewiderten Blicken sieht er ein letztes Mal zu mir, bevor er naserümpfend in eine andere Richtung schaut. „Das habe ich doch nie getan! Warum glaubst du das?" Was passiert hier gerade nur? Hilfesuchend sehe ich zu Noah, in der Hoffnung, dass ich eine Antwort finden kann. Dieser schaut jedoch immer noch weg und scheint mich zu ignorieren. „Noah, wenn ich irgendwas gemacht habe, was dich verletzt hat, dann tut es mir unendlich leid. Das wollte ich nicht. Noah? Noah? Noah?"
Tief einatmend schrecke ich hoch. Mein Wecker klingelt mit lauten Geräuschen. Piep piep piep piep piep. Schnell stelle ich diesen schrillen, lauten Piepton aus, um meine Ruhe zu haben. Langsam schaue ich mich um. Es dauert eine Weile, bis ich realisiere, wo ich überhaupt bin. Ich bin immer noch in dem Hotelzimmer in NYC. Meine Zimmermitbewohnerinnen sind bereits weg, da sie zu ihren Flügen müssen. Ein Stein fällt mir vom Herzen. Das ganze war zum Glück nur ein Traum. Ein ziemlich schrecklicher Traum. Ich könnte nicht damit leben, dass Noah mich hasst. Aber warum habe ich überhaupt von ihm geträumt? Mit dieser unerklärlichen Frage stehe ich auf und gehe ins Badezimmer, um mich soweit fertig zu machen.

Angekommen am Newark Flughafen stehe ich etwas abseits der vielen Menschenmassen und warte, dass meine Gastfamilie mich abholen kommt. Ein paar andere Austauschschüler und ich wurden mit einem Shuttlebus vom Hotel hier her gebracht. Und nun stehe ich hier. Voller Nervosität und Vorfreude. Die Schnapps könnten jeden Moment um die Ecke kommen. Wie lange ich schon auf diesen Augenblick gewartet habe, wow. Bestimmt schon 5 Jahre. So ein Auslandsjahr war schon immer mein Traum gewesen. Ich hole kurz mein Handy aus meiner Tasche, um die Uhrzeit zu checken. 10:37 a.m. Anschließend öffne ich noch kurz die Innenkamera, um zu gucken, ob ich einigermaßen ok aussehe. Ja, alles im grünen Bereich. Als ich von meinem Handy aufblicke, entdecke ich die Schnapps, die mir entgegengekommen, angeführt von Noah der grinsend ein Plakat mit der Aufschrift 'Welcome back home' in den Händen hält. Ich kann mir ein leichtes Lachen nicht verkneifen. Sofort renne ich auf Noah zu, um ihn zu umarmen. Auch er kommt stürmisch in meine Richtung angerannt. Etwa in der Mitte treffen wir uns und fallen uns gegenseitig in die Arme. „Ich habe dich so sehr vermisst, Y/n. Endlich bist du hier.", raunt er mir zu. Es tut so gut zu wissen, dass die Realität anders als mein Traum ist. „Und ich dich erst, Noah.", flüstere ich, während ich meinen Kopf etwas an seinen lehne. So schnell werde ich ihn jetzt nicht mehr vermissen müssen. Das ist so ein schönes Gefühl, dies zu wissen. Langsam lösen wir uns aus der Umarmung, sodass ich die anderen auch begrüßen kann. Im gleichen Moment falle ich Chloe um den Hals, die ebenfalls sagt:„Du weißt nicht, wie sehr ich dich vermisst habe." „Ich habe dich auch mega vermisst, Chloe.", antworte ich ihr. Wir lösen uns auf unserer Umarmung und müssen automatisch beide lachen. Das ist so ein kleiner Tick von uns. Wir fangen immer aus unerklärlichen Gründen an, zu lachen, ohne dass wir wirklich wissen, warum.
Ich begrüße ebenfalls Karine und Mitchell mit einer herzlichen Umarmung. Noah und Mitchell sind daraufhin so nett und nehmen meine beiden Koffer, während wir uns auf den Weg zum Auto machen, um endlich wieder zurück nach Hause zu fahren. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich freue.

„Willkommen zurück.", strahlt Noah überschwänglich, als wir das Haus der Schnapps betreten. Es ist immer noch so, wie vor einem Jahr. Als wäre die Zeit stehen geblieben und läuft erst dann weiter, wenn ich wieder hier bin. Auch, wenn es hier immer noch gleich aussieht, sehe ich mich neugierig um. Noah läuft mir dabei überall hinterher und tut so, als wäre er eine Art Touristenführer. Er erzählt mir zu jedem Raum etwas und ich tue dabei so, als würde ich gerade gebannt im Louvre Museum vor der Mona Lisa stehen.
Als wir vor meinem Zimmer stehen, hält er kurz inne, bevor er überschwänglich fortfährt:„Und jetzt bitte einen großen Trommelwirbel. Drrrrrrrrrrr... Und das hier ist dein Zimmer, Y/n." Als hätte ich den Raum noch nie in meinem Leben gesehen, betrachte ich ihn aufmerksam. Er ist relativ schlicht gehalten und sieht immer noch so aus wie letzten Sommer. (Stell dir bitte einfach vor, dass dein Zimmer noch nicht so viel Deko wie auf dem Bild hat und dass diese erst im Laufe der Zeit in deinem Zimmer ist ;))

 (Stell dir bitte einfach vor, dass dein Zimmer noch nicht so viel Deko wie auf dem Bild hat und dass diese erst im Laufe der Zeit in deinem Zimmer ist ;))

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„Wow, der Raum sieht echt toll aus.", sage ich gespielt faszinierend. Ich atme kurz tief ein, da ich den Geruch von Noahs Parfum wahrgenommen habe, mit welchem er wild rumgesprüht hat. „Und er riecht auch sehr gut. Parfum müsste das sein. Ist das- ist das nicht deins, Noah?" Er läuft sichtlich rot an und stammelt vor sich hin. „Äh.. ich weiß nicht, ... bist du dir sicher, dass es.. Parfum ist? Kann ja auch sein, dass Mom.. Raumspray oder so.. benutzt hat." Ich sehe ihn belustigt an. Es ist so süß, wie er nach einer glaubhaften Ausrede sucht. Wenn er wüsste, dass Chloe ihn bei mir verraten hat, würde er sie sicher umbringen. „Ich finde zwar es riecht eher nach Parfum, aber es kann durchaus auch was anderes sein. Ich dachte nur, dass es Parfum sei, da es sehr nach deinem riecht. Aber ist ja auch egal nach was genau der Raum riecht, oder?" Ich boxe ihm nett gemeint etwas gegen die Schulter und gehe zum Fenster, um es ein wenig Luft in mein Zimmer zu lassen. Noah sollte manchmal echt etwas mehr nachdenken. Immerhin trägt er das Parfum gerade sogar selbst. Aber ich werde ihn darauf nicht weiter absprechen, da es ja sichtlich unangenehm für ihn ist. Aber ich muss echt schon sagen, ich habe diesen Geruch sehr vermisst. Aber vor allem die Person da hinter.
Als ich wieder zu Noah gehe, grinst er mich ein wenig schief an. Außerdem ist er etwas erstarrt. „Hey, ist alles ok?" „Äh.. ja klar.. ich.. uhm weiß nur nicht ganz, was wir jetzt tun sollen. Die.. Besichtigungstour ist jetzt nämlich vorbei." „Oh, stimmt." Stille. Ich weiß zwar, dass ihm einige Sachen peinlich vor mir sind, jedoch ist mir neu, dass er schüchtern und verlegen mir gegenüber sein kann, wenn wir miteinander sprechen. Peinlich berührt gucken wir beide in andere Richtungen, da dieses ganze Schweigen sichtlich unangenehm ist. Mein Blick wandert nach einer kurzen Weile jedoch wieder langsam zurück in sein Gesicht. Als er dies bemerkt, sucht sein Blick den meinen. Auch ich sehe ihm tief in die Augen. Seine Haselnussbraune Augenfarbe hat etwas sehr warmes und gefühlvolles an sich. Ein Lächeln überkommt meine Lippen. Auch Noah lächelt mich leicht an. Mir immer noch tief in die Augen schauend kommt er auf einmal langsam auf mich zu. Schritt für Schritt. Reflexartig gehe ich dabei einige Schritte nach hinten, wobei ich jedoch nach kürzester Zeit mit dem Rücken an der Wand stehe. Als Noah ziemlich dicht an meinem Gesicht angekommen ist, streicht er eine gelöste Haarsträhne von mir hinter mein Ohr. Anschließend legt er seine Hände um meinen Kopf, um mich besser zu ihm ran ziehen zu können. Eigentlich ist es falsch, was ich gerade mache. Ich sollte ihm keine falschen Hoffnungen geben. Nicht schon wieder. Aber irgendwas tief in mir, ich weiß jedoch nicht ganz, was, will ihn küssen. Will ihn. Einzig und allein ihn. Langsam schließt er seine Augen, weshalb ich es ihm gleich tue. Nur noch einige wenige Millimeter trennen uns voneinander. Äußerlich bleibe ich still, jedoch dreht sich innerlich alles in mir. Ich spüre langsam, wie sich unsere Lippen zaghaft berühren. Es ist ein wunderschönes Gefühl.
„Noah, Y/n, könnt ihr wieder runter kommen? Wir müssen noch einiges Besprechen!", ruft Karine von unten. Sofort löst sich Noah blitzschnell von mir. Auch ich habe blitzartig meine Augen aufgerissen. „Ja Mom, wir kommen!", antwortet Noah ihr daraufhin schnell, bevor ich auch nur auf irgendwas reagieren kann. Er guckt mich kurz zögernd an, bevor er sich räuspert und daraufhin sagt:„Dann komm mit, Y/n." Stumm nickend folge ich ihm in Richtung der Treppe.

The love of my life~ Noah Schnapp FF Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum