Dreizehn

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"Ach komm schon!", sagte ich lachend als Kelce mir nicht antworten wollte. "

"Ne das ist zu peinlich!", wehrte er sich und trank einen Schluck damit er nicht antworten musste. 

"Das finde ich schon noch raus keine Sorge!", sagte ich grinsend und er reichte mir die Flasche. 

"Okay... Ähm... Du hast dir schon mal vorgestellt wie es wäre mit einem von uns drei zu vögeln?", fragte er neugierig und grinste.

"Ja. Sogar mit allen drei.", antwortete ich und er riss geschockt den Mund auf. "Ach komm schon ich weiß ganz genau das du das auch tun würdest!"

"Wo du recht hast hast du recht!", gab er sich grinsend geschlagen und sah auf die Uhr. Ich folgte seinem Blick. 1 Uhr morgens und die Party war immer noch im vollen Gange. Kelce und ich haben die letzte halbe Stunde damit verbracht Wahrheit oder trinken zu spielen um mich von der Situation mit Rafe abzulenken. Was überraschenderweise sehr gut funktioniert hat, auch wenn ich jetzt einige sehr verwirrende Sachen über Kelce weiß die ich lieber nicht wissen würde.

"Ich habe keine Lust mehr auf das Spiel. Ich gehe tanzen! Willst du mitkommen?", fragte ich und stand auf. Da ich versucht habe so gut wie alles zu beantworten habe ich in der letzten halben Stunde recht wenig getrunken und mein Rausch hat sich etwas beruhigt. 

"Ich denke ich werde mich nach etwas zum Essen umsehen. Strebe gleich vor Hunger!", erwiderte er lächelnd und ging an mir vorbei in die Küche. Ich sah ihm lächelnd hinterher bevor ich mich auf den Weg nach draußen machte. Mittlerweile waren wieder mehr Leute im Haus und man hatten draußen einen besseren Überblick. Ich ließ meinen Blick über die Menge gleiten und als ich sah das Rafe nicht dabei war fiel mir ein Stein vom Herzen und zugleich ein neuer drauf. Wenn er nicht hier war hat er sich wahrscheinlich irgendwo mit dem Mädchen verzogen. 

"Emily?", wurden meine Gedanken von einer bekannten Stimme unterbrochen. Ich drehte mich um und sah ihm direkt in die Augen.

"Ja?", fragte ich und sah ihn schüchtern an. Rafe. 

"Alles okay?", fragte er zurück und sah mich an.

"Mhm... Bei dir?", fragte ich und steckte nervös meine Hände in meine Hosentaschen.

"Ja.", antwortete er und nickte.

"Brauchst du was oder...?", fragte ich.

"Ich- Ich wollte mich entschuldigen. Das war scheiße von mir.", antwortete er und sah auf den Boden.

"Ach ist doch nicht so schlimm. Kann mir doch egal sein mit wem du rummachst.", entgegnete ich schulterzuckend und Rafe sah verwirrt auf.

"Was? Wovon redest du?", fragte er.

"Naja du hast doch mit diesem Mädchen vorher hier im Garten rumgemacht und das ist-"

"Nein das meinte ich nicht!", unterbrach er mich und jetzt war ich an der Reihe ihn verwirrt anzusehen. "Es tut mir leid das ich dich geküsst habe. Das war dumm von mir. Du bist meine beste Freundin und ich sollte sowas nicht tun. Ich meine, es ist doch nicht so als ob ich mit dir zusammen sein wollte oder so. Du bist meine beste Freundin und nicht mehr."

Ouch. 

Ich schluckte.

"Achso...", sagte ich doch meine Stimmte brach. "Ich- Ist schon gut.", sagte ich schnell stürmte an ihm vorbei ins Haus und hoch in mein Zimmer. Dort angekommen schloss ich die Tür hinter mir und setzte mich auf mein Bett. Was zum Teufel war das den? Es klopfte an meiner Tür. Ich atmete kurz tief ein, stand auf und öffnete die Tür. Vor mir stand, wie bereits erwartet, Rafe. Er presste sich an mir vorbei ins Zimmer und schloss die Tür. Ich beobachtete ihn wie er sich auf mein Bett setzte und mich ansah.

"Was... Was war das den?", fragte er leise. Ich schluckte und sagte nichts. Ich traute meiner Stimme nicht. "Em jetzt sag doch was!"

"Ich- Ich weiß auch nicht was das war. Sorry... Ich bin ziemlich betrunken und keine Ahnung.", antwortete ich leise und lehnte mich gegen die Tür hinter mir.

"Ich habe es nicht böse gemeint. Das weißt du doch oder?", fragte er besorgt.

"Ja... Ich weiß nicht was ich mir gedacht habe. Es hat sich in dem Moment irgendwie gemein angefühlt und du weißt doch wie leicht ich anfange zu weinen wenn ich betrunken bin.", sagte ich und versuchte zu lachen. 

"Es war nicht böse gemeint.", sagte er ruhig und streckte mir seine Hand entgegen. Ich nahm sie und er zog mich leicht zu sich. ALs ich vor ihm stand sah er zu mir auf. "Es tut mir leid das ich das so gesagt habe."

"Schon gut...", entgegnete ich. Schon gut? Mein scheiß ernst? Gar nichts war schon gut. Ich schluckte und sah ihm in die Augen. "Also hast du mich nur geküsst weil du betrunken bist?", fragte ich leise in der Hoffnung das er mich nicht hören konnte. Eigentlich wollte ich die Antwort gar nicht hören.

Er öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder, genau so wie seine Augen. Er lies meine Hand los und fuhr sich durch die Haare. 

"Rafe?", fragte ich leise und er sah mich an. Als sich unsere Blicke trafen füllten sich meine Augen mit Tränen.

"Hey warum weinst du den?", fragte er besorgt, stand auf und legte seine Arme beschützerisch um mich. 

"Hast du mich geküsst weil du betrunken bist oder weil du mich magst?", fragte ich erneut. Er holte tief Luft, lies mich wieder los und setzte sich wieder vor mir aufs Bett. 

"Ich... Emily ich will das nicht kaputt machen...", sagte er leise und streichelte mir leicht über den Arm.

"Hast du doch schon.", erwiderte ich leise. "Du redest nicht mehr mit mir, meistens jedenfalls. Du nimmst Koks... Du führst dich so komisch auf. Es macht alles keinen Sinn. Vielleicht reagiere ich auch nur über aber es fühlt sich alles so komisch an. Du antwortest mir den ganzen Tag nicht und plötzlich machst du dir Sorgen um mich. Du ignorierst mich und dann...", sagte ich doch meine Stimme gab wieder nach. Ich ging zwei Schritte nach hinten und fuhr mir durch die Haare. "Was stellt du mit mir an Rafe? Was machst du mit dir?", fragte ich und lachte verzweifelt auf. "In einem Moment bist du verrückt nach mir und im nächsten in ein anderes Mädchen verliebt. Du bringst mich nach Hause, passt auf mich auf und im nächsten Moment finde ich dich bei einem Drogendealer zu Hause. Du sorgst dich um mich und plötzlich sind dir meine scheiß Gefühle egal! Aber weißt du was das schlimmste an allem ist? Egal was für Scheiße du anstellt, ich bin immer für dich da. Auch wenn du es nicht willst! Warum tust du das Rafe?", sagte ich und ignorierte die Tränen die mir über die Wangen liefen. Rafe sah mich traurig an.

"Wegen dir.", antwortete er leise. "Ich habe die ganze Scheiße genommen weil ich nicht wusste was los mit mir war. Seit einigen Wochen existierst nur noch du für mir. Em hier. Em da... Egal was ich tue. Ich habe nicht verstanden was mit mir passiert bis ich dich damals bei Toppers Party mit diesem Typen gesehen habe. Ich wollte er sein. Ich wollte das du bei mir bist. Ich wollte derjenige sein der dieses scheiß Salz von deinem Hals leckt. Ich wollte der sein mit dem du dich im Badezimmer versteckts. Ich will der sein nachdem du dich auf Partys umsiehst. Es gab niemals ein anderes Mädchen als dich für mich. Ich dachte immer das ich mich so fühle weil du immer für mich da warst, aber all diese Mädchen mit denen ich was hatte, keine von denen war du.", erwiderte er und sah mich an. Mein Mund öffnete sich leicht. Er stand auf und blieb vor mir stehen. "Ich weiß das ich jetzt alles kaputt machen kann aber ich muss es versuchen...", sagte er leise und küsste mich. Als sich unsere Lippen berührten schloss ich meine Augen und mein Magen drehte sich so sehr das ich dachte mir wird schlecht. Als Rafe sich wieder von mir trennte sah ich zu ihm und lächelte.

"Du hast nichts kaputt gemacht Rafe.", sagte ich leise und er fing an zu Lächeln. "Jetzt macht alles wieder Sinn."

Ich zog ihn zu mir und küsste ihn.



Plötzlich macht alles wieder Sinn ~Rafe CameronWhere stories live. Discover now