18. Kapitel

8.2K 219 7
                                    

Alec

Als ich mich endlich von meinem Geschäftsparter lösen konnte, machte ich mich sogleich auf die Suche nach meiner Prinzessin.
Mein Arbeitskollege ist zwar ein fähiger Mann, aber wenn er einmal anfängt zu reden, ist es ein Wunder, wenn er nach einer Stunde wieder aufhört. Aber zum Glück scheint er heute nicht in seinem Redeschwall festzustecken.

Mein Blick gleitet suchend durch den gigantischen Raum. An einer Wand hängt ein Plakat mit dem Logo meiner Firma. Richtig gehört. Meine Firma existiert wirklich, nur bin ich nicht der Alleininhaber. Wir sind insgesamt zehn Männer unter anderem mein Bruder Jack. Alle Männer sind auch in meine illegalen Geschäfte involviert und so können wir es unproblematisch als unsere Deckfirma benutzen. Aber bei den illegalrn Geschäften bin ich der Boss.

Schließlich bleiben meine Augen an der Gestalt meiner Frau hängen, sie steht am Buffet und bedient sich. Das ist etwas was mir wirklich an ihr gefällt. Die Frauen, die ich früher ausgeführt habe, waren alle so Püppchen und aßen weniger als ein ganzes Salatblatt. Aber mit denen wollte ich nie eine ernste Verbindung eingehen. Auch wenn es hart klingt, aber diese Frauen waren nur da, damit ich meine Bedürfnisse stillen konnte.

Langsam schleiche ich mich an, ich will sie überraschen. Gerade stehe ich noch hinter einer Säule nicht weit von Clary entfernt und wollte sie auf mich aufmerksam machen, aber erst jetzt entdecke ich, dass meine Eltern bei ihr stehen.
Meine Eltern? Ich wusste gar nicht, dass sie heute hier sind, sie haben mir geschrieben, dass sie in der Früh gelandet seien und sich noch etwas ausruhen wollen. Der Jetlag schwächt eben jeden.

Ich konzentriere mich stärker auf die Worte meiner Mutter.
"Du bist eine wirklich faszinierende Frau. Ich habe gemerkt, dass du mit Mr. Garcia hier bist. Wie habt ihr euch denn kennen gelernt, Schätzchen?", meint sie.

Oh das ist gemein, denke ich. Die beiden haben sich nicht als meine Eltern vorgestellt.
Das haben sie auch schon bei der Freundin meines Bruders gemacht.

Auch wenn ich es nicht sollte, beuge ich mich etwas weiter vor, um Clarys Antwort auf keinen Fall zu verpassen.

"Naja, Alec hat wohl den ersten Schritt gemacht. Es war alles etwas-... wie soll ich das sagen, mhm, etwas verrückt. Am Anfang konnte ich ihn überhaupt nicht ausstehen, aber als ich ihn besser kennen lernte, habe ich eine andere Seite von ihm kennengelernt. Es hat alles etwas gedauert, aber schließlich habe ich mich dann doch in ihn verliebt. Ja ich habe mich verliebt.",

Den letzten Satz murmelt sie nur, aber nichtsdestotrotz habe ich alles verstanden.

Sie hat sich in mich verliebt.

Ein unfassbares Glücksgefühl breitet sich in meinem Bauch aus und auf meinen Lippen bildet sich ein dämliches Grinsen. Am liebsten würde ich es in die Welt rausbrüllen, damit jeder weißt, dass diese atemberaubende Frau mir gehört und sie mich liebt.

"Nein nein, das kommt nicht infrage. Er hat kein einfaches Leben mit mir und wird er auch nie haben, wir hatten schon die eine oder andere Auseinandersetzung und ich habe immer gewonnen, auch wenn er das nicht zugeben will. Aber in Wahrheit hat doch immer die Frau die Hosen an."

Anscheinend habe ich die Frage meiner Mutter überhört, aber Clarys Antwort bringt mich zum schmunzeln. Ja, sie ist eine wirklich temperamentvolle Frau.

Jetzt habe ich mich aber dazu entschieden zu den dreien zu gehen. Meine Mum lacht gerade mit Clary und auch bei meinem Dad kann ich ein leichtes Lächeln erkennen, was ein wirkliches Wunder ist. Er ist Fremden gegenüber eher emotionslos unf kalt, genau wie ich. Aber anscheinend ist er ebenfalls von meiner Frau begeistert. Was mich wirklich stolz macht.

"Da hat diese bezaubernde Dame leider Recht. Mit ihr hat man kein leichtes Leben und trotzdem lohnt es sich. Ich wusste gar nicht, dass ihr heute hier seid, Mum und Dad.", mache ich auf mich aufmerksam. Beide Damen verstummen, tragen aber noch ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

Den geschockten Blick von Clary begegne ich mit einem liebevollen Gesichtsausdruck. Ich weiß, das sie weiß, dass ich weiß, dass ich sie gehört habe. Ich versuche sie mit einem sanften Blick zu beruhigen und ihr klar zu machen, dass ich das gleiche fühle.

So schnell ich nicht einmal schauen kann, hat sie sich von meinen Eltern verabschiedet und ist aus dem Saal raus gegangen. Ich will ihr gleich nach, aber mein Vater hält mich noch kurz am Arm zurück.

"Du hast eine gute Wahl getroffen, Sohn. Sie ist perfekt für dich. Halte sie gut fest.", ernst blickt er mich an.

Verwundert nicke ich und renne dann meiner Schönheit nach.

Vor dem Gebäude ist es schon lange dunkel geworden. Aber auf einer nahegelegenen Bank entdecke ich eine zierliche Gestalt sitzen.

Beim näherkommen kann ich diese Gestalt dann auch als Clary identifizieren.

Vorsichtig setze ich mich neben sie und blicke ebenfalls in den Sternenhimmel.

"Ich weiß nicht, warum du abgehauen bist. Aber falls es deswegen ist, dass ich gehört habe, was du zu meinen Eltern gesagt hast, dann kann ich dich beruhigen. Es war das Schönste, was ich hören konnte. Denn weißt du, ich habe mich auch in dich verliebt. Und zwar das erste Mal, als ich dich gesehen habe. Damals bist du gerade von der Universität nach Hause gekommen. Du wirktest erschöpft, warst und bist aber das schönste Wesen, was auf dieser Welt wandert. Dann habe ich entschieden, dass ich dich kennen lernen will und da es die einzige Möglichkeit war, habe ich dich gekauft. Ich weiß, dass das wirklich blöd war. Aber ich würde es immer wieder machen." Ich mache eine kleine Pause und wende meinen Blick zu meiner Frau, die mir ebenfalls in die Augen blickt. "Ich liebe dich, mi princesa.", hauche ich.

"Ich liebe dich auch." Die schönsten Worte, die mein Ohr erreichen können, kommen aus ihrem Mund.

Glücklich ziehe ich meine Prinzessin auf meinen Schoß und drücke meine Lippen auf ihre. Ein leidenschaftlicher Kuss bringt meine Schmetterlinge im Bauch zu tanzen.

Diese Frau hat es geschafft mich weich zu machen. Und ich will nichts daran ändern.

Love and MoreWhere stories live. Discover now