Chapter 4

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„Och man, ich dachte wir könnten uns heute noch auf die Suche machen", maulte Ruffy. „Jetzt müssen wir noch eine Nacht hierbleiben, das ist echt ätzend."

„Beschwer dich nicht, ich glaube nicht dass du gerne im Dunkeln durch diesen Dschungel laufen würdest", meinte Nami und drückte ihm einen Wischmopp in die Hand. „Mach dich lieber mal nützlich und wisch das Deck wieder trocken."

Nami war froh, dass sie nun endlich am westlichen Ende der Insel angekommen waren. Normalerweise wäre die Strecke eine Sache von zwei Stunden gewesen, eher sogar noch weniger, doch die See schien fest entschlossen gewesen, sie alle in ihre nasse Umarmung zu ziehen. Sobald sie den Hafen verlassen und den Kurs gesetzt hatten, waren die Stürme in aller Heftigkeit zurückgekehrt und hatten ihnen die kurze Fahrt zur Hölle gemacht. Nami hätte schwören können, dass diese Wolken eine Art Bewegungsmelder hatten, der auslöste, sobald sich jemand auf dem Wasser in der Nähe der Insel befand. So etwas hatte sie auch noch nicht erlebt. Aber das hier war ja schließlich die Grand Line, da musste man immer mit dem Unmöglichen rechnen.

Als sie schließlich, nach mehreren Windböen, die sie weit von ihrem ursprünglichen Kurs abgetrieben hatten, an ihrem Ziel angekommen waren und näher bei der Insel gesegelt waren, hatte sich der Sturm sofort wieder gelegt, wodurch sie eine Art natürliche Einbuchtung in der Insel sehen und ansteuern konnten. Als endlich alles vertäut und die Segel eingeholt waren, hatte sich die Sonne schon in den Feierabend verabschiedet, und so saßen sie nun alle hier fest und mussten auf den nächsten Tag warten. Nami fröstelte es, wenn sie daran dachte, dass Zoro nun noch einige Stunden mehr von der Mondblume entfernt war. Sie hatte ernsthafte Bedenken, dass er sich wirklich ausreichend beherrschen konnte, um nicht noch einmal auszurasten.

„Nami! Ich bin fertig!"

Sie riss sich aus ihren düsteren Gedanken und wandte sich zu Ruffy um, der ihr mit dem tropfenden Wischmopp zuwinkte. Bei dem Anblick stahl sich ein leises Lächeln auf ihre Lippen.

„Okay, dann bring ihn zurück in die Putzkammer. Aber schüttel ihn vorher ein bisschen aus, hörst du?"

„Nami-chan! Essen ist bald fertig! Darf ich dir schon mal eine Vorspeise bringen?", säuselte Sanji auf einmal aus der offenen Küchentür heraus.

Nami seufzte. „Nein danke Sanji, ich warte noch."

„Okaaayyy Namilein!"

Ruffy stahl sich an ihr vorbei zu Sanji in die Küche und schwang sich dort auf einen der Barhocker. „Sanji, können wir heute mal draußen essen?"

Sanji rührte in der Gemüsepfanne, die Lysop sich gewünscht hatte. „Ja, warum nicht? Du und Chopper könnt ja schon mal die große Picknickdecke ausbreiten, wenn ihr wollt. Ich bringe euch dann nachher das Essen nach draußen."

Ruffy machte sich mit einem begeisterten Grinsen auf den Weg, um Chopper zu suchen. Als sie draußen auf dem Grasdeck die Decke und einige Fässer zum Sitzen vorbereitet hatten, trommelten sie die Crew zusammen. Franky meinte, so könne man kein Picknick machen, „die Stimmung fehlt", und machte sich daran, eine große Metallschale mit Feuerholz aufzubauen. Als das Feuer schön knisterte, kam Sanji mit den vollen Tellern nach draußen.

Während dem Essen fragte Ruffy Franky über den Souvenirstand der alten Dame aus.

„Und die Oma verkauft wirklich magisches Zeug? Man, wieso habt ihr mich nicht mitgenommen?", schmollte er. „Was gab es denn da so?"

„Hmm, na ja, allerhand Kleinzeug", überlegte Franky. „Sie hatte Glasvögel, die fliegen, wenn man ihre Flügel berührt, Schreibfedern, die alle fünf Minuten die Tintenfarbe ändern, und Steine, die zu glühen beginnen, wenn sich jemand mit bösen Absichten nähert. Ob das alles auch wirklich funktioniert, ist aber die andere Frage."

Moonlight - ZoSan [One Piece FF] - abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt