„Habe ich sie verletzt?", fragte er mit mühsam beherrschter Stimme. Wenn er seinen Freunden etwas angetan hatte, würde er sich das niemals verzeihen können. Das Wissen darum würde nur zu einem weiteren Dämon werden, der ihn heimsuchte.

Chopper verneinte. Er murmelte noch etwas davon, jemanden zu holen, und verschwand dann durch die hölzerne Tür, bevor Zoro widersprechen konnte. Das letzte, was er jetzt brauchen konnte, war noch jemand, der sich um ihn sorgte.

Als die Tür sich das nächste Mal öffnete, trat Sanji in den abgedunkelten Raum. Zoro musste einige Male blinzeln, um sich an das hereinströmende Licht zu gewöhnen. Als Sanji die Tür mit einem leisen Klicken hinter sich schloss, breitete sich eine angespannte Stille zwischen den beiden aus. Er musterte den anderen Mann und konnte zu seiner Erleichterung keine ernsthaften Verletzungen erkennen. Er hatte einen kleinen Kratzer auf dem Handrücken, doch ansonsten schien er wohlauf zu sein.

„Bist du wieder in Ordnung?", fragte Sanji ihn. Er lehnte sich ihm gegenüber an die hölzerne Wand und musterte ihn mit einem undeutbaren Blick.

„Ja, Koch, mir geht es gut." Er kratzte sich unbehaglich im Nacken. Nach einem Moment, der sich unendlich lange zu ziehen schien, setzte er hinterher: „Danke."

Sanji nickte nur. Sie beide wussten genau, was er meinte; dafür brauchten sie keine Worte. Sanji hatte Zoro nach seinem Zusammenbruch zur Sunny zurückgetragen. So ganz alleine hatte er ihn dann doch nicht im Wald liegen lassen wollen. Auch wenn er sich ganz gut eingefügt hatte mit seinen grünen Haaren...

„Du solltest noch liegen bleiben, bis Chopper wiederkommt." Mit diesen Worten handelte Sanji sich ein leises Schnauben von Zoro ein, doch er ignorierte es geflissentlich. Chopper hatte ihn schließlich extra gebeten, ein bisschen auf ihn aufzupassen. „Ich schicke ihn gleich wieder zu dir."

Dann wandte er sich um und ging durch die Tür hinaus. Als er sie öffnete, kam ein Schwall goldenes Licht herein und erhellte die dunklen Holzdielen des Krankenzimmers, genau wie vorhin, als Sanji hineingetreten war. Doch mit dem Schließen der Tür breiteten sich die Schatten wieder aus. Und Zoro kam nicht umhin zu bemerken, dass es sich mit seinem Herzen genauso verhielt.

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„Ich mache mir echt Sorgen um ihn. So etwas sieht Zoro gar nicht ähnlich", meinte Lysop. „Nicht dass so etwas noch mal passiert... glaubst du, er kann heute Nacht im Krankenzimmer schlafen?"

Sanji warf ihm angesichts dieser Frage einen bösen Blick zu, der ihn sofort ins Stottern brachte.

„A-also, nicht dass ich Angst vor ihm hätte oder so, aber das hört sich schon gefährlich an... Mit Zoro möchte ich es mir echt nicht verscherzen, und wenn er dann auch noch so außer Kontrolle gerät..."

„Ich denke nicht, dass Zoro so etwas noch mal passieren lässt. Was auch immer es war, er kann es sicher kontrollieren, und außerdem sucht Chopper ja auch schon nach einem Weg, wie man ihm helfen kann", wandte Robin ein, die ein paar Plätze weiter saß. „Und selbst wenn heute Nacht etwas vorfallen sollte, dann ist er ja nur bei euch im Männerschlafraum." Mit diesen Worten wandte sie sich wieder ihrer Tasse Tee zu.

Lysop wurde bleich im Gesicht. „Robin! Wie kannst du sowas sagen? Mach mir doch nicht solche Angst, ich kann heute wahrscheinlich sowieso schon nicht schlafen..."

Robin kicherte leise vor sich hin, und Sanji wandte sich mit einem Seufzen dem Abendessen zu. Es passierte nicht häufig, dass er sich nicht für das Kochen begeistern konnte, aber heute war definitiv einer dieser Tage. Ihm schwirrte einfach zu viel im Kopf herum, als dass er sich konzentrieren konnte. Darum entschied er sich, etwas Einfaches zu kochen, das nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Vielleicht einen Salat und dazu ein frisch gebackenes Brot (oder eher zwei, bei Ruffys Appetit...), das würde nicht so viel Zeit schlucken.

Moonlight - ZoSan [One Piece FF] - abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt