Kapitel 12

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Mei überschritt die wenigen Meter und stand nun hinter mir. Sie setzte sich genau hinter mich auf die Couch und ihre Beine neben meinem Körper, um bestmöglich an meine Haare zu kommen.
Sie fing damit an, die Haare die mir noch nach vorne hangen, ebenso nach hinten zu holen. Daraufhin steckte die 18 Jährige den Föhn in die Steckdose und fing an. Meine Haare wurden jede Sekunde trockener. Ich spürte wie ihre zarten Hände meine Haare durchgriffen und zerteilten. Ich genoss diesen Moment. Doch etwas zu lange, denn als Mei gerade anfing, fühlte es sich so an, als wäre sie schon wieder fertig. Ich fasste mir auf den Kopf und bemerkte dass die komplette Feuchtigkeit entwichen war. Ich drehte mich zu ihr um, woraufhin sie schon aufstehen wollte, um die Sachen wieder einzuräumen. ,,Na komm, du wolltest doch Haargel, oder?" sagte die Brünette zu mir, während sie die Schnurr des Föhns um ihn drehte. Ich folgte ihr ins Bad, indem sie mir eine kleine Packung überreichte. Ich stellte mich vor den Spiegel, während sie im Hintergrund die benutzten Handtücher an die Heizung hing. Ich stylte auf die Schnelle meine Haare wie immer, woraufhin ich zu Mei ging, welche schon in der Küche war und dort ein wenig aufräumte. ,,Mei, ich geh dann mal nach Hause." Sprach ich sie an, woraufhin sie sich zu mir drehte. ,,In Ordnung, ich begleite dich noch bis zu Tür." antwortete sie mir. An der Tür zog ich mir meine Schuhe an, zog die Jacke an und schwing meine Trainingstasche über die Schulter. Mei wartete vor mir geduldig, um mich zu verabschieden. Ich stand schon an der Tür, um die Wohnung zu verlassen, als ich mich nochmal zu ihr umdrehte und lächelnd sagte: ,,Also dann, bis morgen." ,,Komm gut nach Hause, Tetsu." erwiderte die Brünette ebenso lächelnd, doch leicht müde. ,,Danke." bedankte ich mich, während ich vorsichtig meine Hand auf ihren Kopf legte und sie leicht streichelte. Sie schaute nach oben zu meiner Hand und musste, zu meiner Überraschung, noch etwas mehr lächeln.
Einen Moment später ließ ich auch von ihr ab und verließ die Wohnung. Die 18 Jährige winkte mir aus dem Türrahmen noch ein wenig zu, als ich mich kurz umdrehte.
In der Dunkelheit, die von den Laternen am Bürgersteig verhindert wurde, ging ich entspannt Richtung nach Hause. Auf dem Weg machte ich mir Gedanken. Gedanken zu Mei.
Ich kannte sie nun knapp eine Woche, und auch wenn sie einen außergewöhnlichen Charakter hatte, mochte ich sie wie eine gute Freundin, auch wenn ich sie mir nach allem als eine wirklich gute  feste Freundin vorstellen konnte. Sie war manchmal sehr sturr, dann mal provokant, aber hin und wieder zeigte sie eine süße und freundliche Seite von sich. Alles gefiel mir. Doch ich wollte nichts überstürzen und ließ es sich von selbst entwickeln. Wenn es so sein sollte, würde es schon so kommen.
Meine Gedanken lagen so sehr im Fokus, dass ich nicht bemerkte, dass ich eigentlich schon da war. Vor einem sehr großen Haus, fast schon eine Villa, stand ich. In dieses ging ich mit meinem eigenen Schlüssel rein und auf direktem Wege in mein Zimmer. Dieses war im 3. Stock, in dem nur mein Zimmer mein eigenes Badezimmer und mein Trainings- und Hobbyzimmer lagen. Sozusagen mein eigenes Stockwerk.
Ich wohnte alleine mit meinem Vater, da sich meine Eltern, kurz nach der Geburt meiner kleinen Schwester, getrennt hatten und ich bei meinem Vater blieb. Bei ihrer Trennung war ich 1 Jahr und ein paar Monate alt, weshalb ich meine Mutter, geschweige noch meine angebliche Schwester, nie kennengelernt hatte. Ich verstand mich für gewöhnlich mit meinem dad, doch ich konnte den Trennungsgrund etwas nachvollziehen. Er war schon immer sehr geizig und nicht gut auf Geld zu sprechen, auch wenn er eine Menge davon besaß. Deshalb arbeitete ich auch selber, um nicht von ihm abhängig zu sein. Dazu hasste ich es mit ihm über Geld zu diskutieren oder streiten.
In meinem Zimmer zog ich mich schnell um und legte mich mit meinem Handy in mein Bett. Dort verweilte ich für eine Weile, woraufhin ich einschlief und meinen kompletten Körper von Training und dem ganzen Alltag entspannen ließ.

Point of view Mei. (als er das die Wohnung verließ)

Ich winkte ihm ein wenig hinterher, woraufhin Tetsu ging und ich alleine blieb. Ich schloss die Tür hinter mir, doch lehnte mich an dieser an und rutschte mit dem Rücken hinunter. Wieso war ich denn nun so traurig, dass er weg war? Ich verstand mich selbst nicht und musste erstmal meine Gedanken sortieren. Ich mochte ihn wie eine Art Freund, aber natürlich nur ein guter Freund und nicht mehr, aber dennoch schlug mein Herz jedes Mal total, wenn es mich ansah und schlimmsten Falls auch noch grinste. Ich fand ihn nett und höflich, wie ein Gentleman, aber auch irgendwie frech, sodass es Spaß machte, mit ihm meine Zeit zu verbringen.
Ich wusste nicht genau was ich denken sollte, also atmete ich einmal tief ein und aus, um runter zukommen. Ich musste für das erste so klar kommen und langsam ins Bett, da morgen wieder ein Schultag war.

Die Haarspange (Kuroo x oc) [Projekt: Haikyuniverse]Where stories live. Discover now