Kapitel 22 Liam

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Es klingelte unten an meiner großen Haustür. Schnell ging ich durch einen Flur und anschließend die Treppe herunter. Mrs. Chare hatte Liam bereits die Tür geöffnet, sodass er bereits auf mich wartete als ich ankam. „Hey.", sagte ich zögernd. „Hey.", antwortete er. „Ähm... wollen wir vielleicht in den Garten gehen?", fragte ich zaghaft als ich bemerkte, dass ihm das Thema sehr beschäftigte und er es nur ungern vor den Angestellten und Mrs. Chare erzählen würde. Er nickte und schaute mich erleichtert an. Liam hatte eine beruhigende Art. Ich wusste nicht wie er es machte aber er gab einem immer das Gefühl von Sicherheit, wenn er bei dir war. Ich führte Liam rasch zu einer der Hintertüren, wodurch man schneller in den Garten gelangte. Als ein Mann uns die Tür öffnete und wir hindurch traten, staunte Liam. Ich grinste. Viel zu selten bekam ich diesen Anblick zu sehen. Ich hatte nicht oft Besuch und wenn, waren sie eher nicht so offen als wenn sie mir ihr Staunen gegenüber des Gartens oder des Hauses zeigten. „Blair dein Garten ist umwerfend!", sagte er und schaute mich begeistert an. Ich lächelte und nickte. Ja das war er.
Direkt wenn man aus der Hintertür trat, kam man auf einen leicht mit Kies ausgelegten Weg, welcher in zwei Richtungen führte. Am Wegesrand konnte man überall bunte Herbstzeitlose erkennen, die sich durch den Schnee an die Oberfläche streckten und den Weg überallhin begleiteten. Gerade standen wir vor einer etwas hochgewachsenen Wiese, welche vom kühlen Morgenlicht angestrahlt wurde, sodass der Schnee glitzerte. Auf dieser Wiese standen fünf Bäume. Ein Kirschbaum, ein Magnolien-Baum, eine Trauerweide, eine Linde und eine Birke. Allesamt hatten sie keine Blätter, allerdings sahen sie trotzdem wundervoll aus. Ein Eichhörnchen, welches diesem von vorhin gleichte, hüpfte von der Linde zum Magnolien Baum, sodass deren Äste nachschwangen und der pulvrige Schnee noch einmal zur Erde viel. Zusammen hatten die fünf Bäume etwas magisches an sich. „Wirklich er ist unglaublich!", sagte Liam begeistert und strahlte. Er betrachtete noch etwas die verwunschene Wiese, bis wir dann weitergingen. „Also, Blair. Ich wollte mit dir nochmal über den gestrigen Abend sprechen.", sagte er zögernd. Innerlich stöhnte ich auf. Das war wirklich das letzte worüber ich reden wollte. Trotzdem lächelte ich Liam schwach an. „Worüber genau denn? Es ist ja ziemlich viel passiert.", sagte ich in einem etwas kühleren Ton als beabsichtigt. Zum Glück merkte Liam es nicht, oder er tat jedenfalls so. Er lächelte gequält und fing dann an: „Nun, Blair. Wie du vielleicht weißt haben die anderen Jungs von One Direction und ich schon vieles zusammen durchgestanden und erlebt. Am Anfang war ich mir nicht mal sicher ob die Band überhaupt Erfolg haben wird, da Niall ja aus Irland kommt und ich mein, er kommt aus einem anderen Land! Ich wusste nicht wie wir die Proben gewährleisten sollten wenn er jedesmal nach England kommen musste. Naja, auch dieses Problem haben wir gelöst und überstanden. Wir haben zusammengehalten und viele Anschuldigungen und Vorwürfe gemeinsam verarbeitet. Wir sind durch die letzten Touren, Konzerte und generelle Ereignisse die wir gemeinsam erlebt haben, zusammen gewachsen und sind dadurch eine gewisse Familie geworden. Die Jungs sind wie meine Geschwister und ich habe sie alle in gewisser Weise lieb. Ich weiß, du wunderst dich bestimmt warum ich dir das erzähle, aber vielleicht verstehst du mich dann besser.", er holte tief Luft bevor er fortfuhr. „Naja, wegen gestern Abend. Ich hatte bisher immer das Gefühl dass wir alle uns ganz gut verstehen. Allerdings warst du dann auf Harrys Geburtstagsfeier relativ distanziert und bist ihm etwas ausgewichen. Das haben wir alle bemerkt. Als dann die Gerüchte wegen Harry und Dir aufgetaucht sind, haben wir beschlossen das Problem gemeinsam, also zu Sechst, zu regeln. Allerdings hast du dann den Plan zunichte gemacht, als du mit Robert Pattinson auf die Party gegangen bist. Heute wäre das Interview gewesen, wo wir alles hätten regeln können, allerdings sind wir wegen deines Auftritts gestern nicht hingegangen. Als du nämlich mit Pattinson ankamst, dachten alle du wirfst dich jetzt jede Woche an einen anderen Star.", empört blickte ich ihn an. „Robert und ich sind reine Freunde. Da läuft nichts.", sagte ich etwas zu laut. „Ich weiß, aber es sah nun mal so aus.", sagte er etwas erschöpft. „Nun ja. Vielleicht hast du es nach Zayns Andeutung immer noch nicht begriffen, allerdings ist Harry.... nun ja. Wir anderen haben halt alle das Gefühl, dass Harry dich sehr mag. Also du weißt schon. Eben mehr als freundschaftlich.", sagte er und wartete auf meine Reaktion. Als ich weiterhin schwieg, fuhr er fort: „Naja als du dann mit deinem Kumpel auf der Party aufgekreuzt bist, sah es eben so aus als wärt ihr zusammen, und Harry ist fast ausgerastet. Er war komplett fertig. Wirklich Blair ihn ging es nicht gut. Also... dann später auf der Party hat Zayn dich ja angesprochen, allerdings meinte er als er zurück kam, dass du total kühl gewirkt hättest und ihn wie einen Feind oder so behandelt hättest.", sagte er mit einem leicht fragenden Unterton in der Stimme. Schlechtes Gewissen durchflutete mich. Ich wollte Zayn nicht so behandeln. Ich hatte nicht angenommen, dass ich soo fies rüberkam. „Also dann hat Zayn uns alles erzählt und wir haben uns betrunken.", sagte er schmunzelnd. „Als es dann langsam Morgen wurde haben ja alle Wahrheit oder Pflicht gespielt. Niall hat dir dann ja diese Frage gestellt, auf Harrys Wunsch hin wohlgemerkt. Er wollte testen ob du nicht doch mit Robert zusammen warst. Als du dann verneint hast war Harry einerseits sehr erleichtert, andererseits allerdings auch stark verletzt. Er hat immer noch Hoffnungen und wird sie vermutlich immer bei sich tragen. Naja, aber wenn du seine Gefühle nicht erwiderst, werde ich es ihm sagen. Er verdient eine Antwort Blair. Er wird zwar lange Zeit nichts mehr mit dir zu tun haben wollen, allerdings wird er sich auch davon erholen. Vielleicht werdet ihr auch wieder Freunde.", sagte er mit einem leichtem Lachen. „Nun ja. Blair. Wie ich dir vorhin erklärt hab ist er wie ein Bruder für mich, und ich würde meinen, dass er das ebenfalls denkt. Ich möchte nicht dass ihm jemand wehtut, er verdient es nicht. Denk bitte daran.", sagte er etwas flehend.

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