Chapter 19

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Minho POV

Ich fühle mich allein in deinen Armen. Wenn du nicht bei mir bist, fühle ich mich verloren. Wenn ich dich mit ihm sehe, klappt ein Teil von mir, wie ein Kartenhaus, in sich zusammen.

Oh Darling, die Eifersucht frisst mich auf.

„Baby, wa-was ist denn los? Habe ich etwas falsch gemacht?", fragte mich Jisung panisch und sah mich dabei mit seinen großen, dunkelbraunen und vor allem wunderschönen Kulleraugen an.

Normalerweise war ich nicht der Typ, der offen seine Emotionen zeigte, geschweige denn vor Anderen weinte. Doch in diesem Moment hatte ich keine Kontrolle mehr, der Frust und die Verzweiflung sprudelten nur so aus mir heraus. Egal wie sehr ich gegen sie ankämpfte, die Tränen gaben nicht nach.

Er wollte mich in eine Umarmung ziehen, doch ich drückte ihn weg.

„Ich frag' mich in letzter Zeit, wieso du eigentlich noch hier bist...", kam es von mir kälter, als es eigentlich klingen sollte. Ich sah ihm nicht einmal in die Augen. „Es hat doch keinen Sinn mehr..." Es würde eh nicht mehr lange dauern, bis er mich für ihn verlassen würde. Es würde mir das Herz brechen, aber wenn er so glücklicher wäre, dann würde ich das in Kauf nehmen.

„Ich habe befürchtet, dass dieser Tag kommen würde...", hörte ich eine gebrochene Stimme neben mir. Bei diesen Worten traf es mich, als hätte mir jemand ein Messer ins Herz gerammt. Es tat unvorstellbar weh. Ich wollte nicht laut los schluchzen, also biss ich mir so stark auf die Lippe, dass diese bereits anfing zu bluten. Würde er nun mit mir Schluss machen? Ich hätte nie gedacht, einmal solch große Angst vor einfachen Worten zu haben.

Ich verurteilte mich innerlich selbst, dafür dass ich es so weit hab kommen lassen. Ich hatte alles für viel zu selbstverständlich genommen. Jede noch so kleine Geste von ihm, die mir jedes Mal insgeheim den Tag versüßte, nahm ich viel zu oft einfach kommentarlos an. Er las mir jeden Wunsch von den Augen ab. Immer wenn es mir schlecht ging, hatte er alles stehen und liegen gelassen, um nach mir zu sehen. Er hatte stets 101% für mich gegeben, aber konnte ich von mir überhaupt dasselbe behaupten?

Hatte ich seine Liebe überhaupt verdient?

„Jisung, ich-"

„Es tut mir so unendlich leid, Baby!", unterbrach er mich plötzlich und fing an zu schluchzen. „Es tut mir leid, dass ich dir das alles angetan habe...! Ich war so egoistisch und habe echt geglaubt, ein Monster, wie ich, hätte Anspruch auf irgendetwas Anderes als Hass und Abscheu. Doch aus mir unerklärlichen Gründen zeigtest du mir deine Zuneigung und ich konnte nicht anders, als mich in dich zu verlieben. Jedoch hatte das zur Folge, dass ich dich ebenfalls in ein Monster verwandeln musste...", er machte kurz eine Pause, um Luft zu holen. Nun war ich zu ihm gewandt und konnte in seine völlig verheulten Augen blicken.

„Es tut mir leid, dass du so unter dieser Entscheidung leiden musst, Minho.... Du hast was Besseres verdient, was viel Besseres! Ein Leben, was ich dir leider nie bieten konnte, und nie bieten kann. Ich verstehe es vollkommen, wenn du es bereust, mein Gefährte zu sein und dir dein altes Leben zurück wünschst...", Reue war klar aus seiner Stimme zu hören. Aber von was sprach er da?

„Jisung, wie kommst du bitte darauf, dass ich-" „Du musst es mir nicht sagen.", fiel er mir erneut ins Wort. „Um das zu erkennen, muss ich nicht einmal meine Kräfte benutzen... Ich sehe doch, wie wehleidig du ihn immer ansiehst." „Wen?" „Felix. Du siehst ihn immer so traurig an. I-ich dachte vielleicht erinnert er dich daran, wie es damals war, ein Mensch zu sein und du vermisst es jetzt..."

...

Was?

Mit gesenktem Kopf wollte er aus dem Bett kriechen, aber das ließ ich nicht zu. Ich zog ihn zurück, kletterte über ihn und drückte ihn in die weiche Matratze. Er sah mich mit großen Augen an, als ich behutsam über seine feuchte Wange strich. „Ach Babe, ich glaube, das war alles ein großes Missverständnis."

𝙷𝚞𝚗𝚐𝚛𝚢 𝙴𝚢𝚎𝚜 // ᶜʰᵃⁿˡⁱˣWhere stories live. Discover now