Act Four

2.9K 105 55
                                    

Das restliche Training schaffte er es tatsächlich sich nichts weiter anmerken zu lassen und konnte die schlechte Form vom Vormittag auf eine unruhige Nacht und damit verbundenem Schlafmangel schieben. Auch sein Zuspiel fand wieder zu alter Form zurück und nach und nach rückten die vorangegangen Ereignisse in den Hintergrund.

Gegen 18 Uhr ergriff Daichi das Wort und beendete das Sonntagstraining. „Wenn ihr jetzt schnell aufräumt habt ihr eventuell ne Chance ein Eis von mir ausgegeben zu bekommen", grinste der Braunhaarige seine Teamkameraden an. Drei Stimmen schrien begeistert auf und rannten wie von der Tarantel gestochen Richtung Netz, um dieses abzubauen. Nishinoya, Tanaka und Hinata schien die Vorstellung eines kühlen Snacks zu beflügeln. „Idioten", nuschelte Tsukishima, fing jedoch ebenfalls an die verstreuten Bälle einzusammeln. Mit vereinter Kraft waren innerhalb einer Viertelstunde die Gerätschaften verstaut und der Hallenboden vom Schweiß befreit. Kageyama streckte die Arme über seinen Kopf und beugte den Oberkörper nach hinten, um seine Wirbel knacken zu lassen. Er fühlte sich erschöpft wie schon lange nicht mehr nach einem Training und freute sich jetzt vor allem auf eine kalte Dusche. Das Eis würde er trotzdem mit den anderen zusammen essen, war ja schließlich umsonst. Zufrieden vor sich hin grinsend schloss er sich seinen Teamkollegen an, welche sich bereits auf den Weg zu dem kleinen Kiosk gemacht hatten. Nach wenigen Schritten schloss ein bekanntes Klappern und Quietschen zu ihm auf. „Du musst dein Rad mal ölen", bemerkte er, ohne den kleinen Spieler anzusehen, der sein Fahrrad neben sich herschob. „Hab ich letztens erst gemacht, aber ich glaube das Ding ist schon so alt, da bringt das nichts mehr." Schweigend trotteten sie nebeneinander die Straße entlang. Das Geplapper der anderen Spieler vermischte sich zu einem monotonen Geräusch, welches mal an Lautstärke zunahm und dann wieder leiser wurde. Der Asphalt hatte sich den Tag über aufgeheißt und strahlte nun eine schwüle Restwärme in die langsam abkühlende Abendluft. Kageyama genoss die einlullende Atmosphäre. Die Stille zwischen ihm und Hinata war nicht unangenehm. Eher wie ein gegenseitiges Einverständnis die schweifenden Gedanken des anderen zu respektieren. Die feuchte Hitze legte sich schwer auf die Haut des Zuspielers und ließ kleine Tröpfchen aus Schweiß und Luftfeuchtigkeit entstehen. Er spürte wie sie sich zu größeren Tropfen vereinigten und seine Haut entlangflossen bis sie von einem Kleidungsstück aufgesogen wurden. Seine Gedanken wurden immer schwieriger zu greifen und eine Schwere legte sich auf seine Augenlider. „Bist du müde?", fragte eine leise Stimme neben ihm. „Hmm", gab er als kurze Antwort ohne aufzublicken. „War ja auch ein anstrengendes Training heute", kam es sanft von rechts. Der Dunkelhaarige hob jetzt doch seinen Blick und sah in das sanft lächelnde und ebenfalls erschöpft wirkende Gesicht seines Partners. „Hmm", wiederholte er, drehte den Kopf wieder geradeaus und verzog die Lippen ebenfalls zu einem leichten Lächeln.

Nach kurzer Zeit gelangten sie zu dem Kiosk. Daichi und Sugawara erstanden für jeden ein Eis am Stiel was zu freudiger Erregung innerhalb der Gruppe führte. Einige Spieler hatten sich auf die Bordsteinkante gesetzt und schleckten zufrieden an dem kühlen Snack. Auch Kageyama hatte sich dazugesetzt und lutschte müde an seinem Meloneneis. Sein Blick wanderte zwischen seinen Teamkameraden entlang. Tsukishima und Yamaguchi lästerten über die Art und Weise, wie Nishinoya sein Schlumpf blaues Eis verschlang, was diesen nicht im Mindesten zu kümmern schien. Die Drittklässler standen zusammen und unterhielten sich über eine anstehende Prüfung. Tanaka, Enoshita und Hinata reichten ihr Eis im Kreis, um alle Sorten probieren zu können. Der Zuspieler musste schmunzeln als er sah, dass der Rotschopf verzweifelt versuchte das schmelzende Kühl mit der Zunge aufzufangen. Seine Gedanken drifteten ab und er bemerkte gerade noch rechtzeitig, dass auch sein eigenes Eis angefangen hatte sich in Flüssigkeit zu verwandeln. Schnell schleckte er die Reste vom Stiel und warf diesen treffsicher in einen nahestehenden Mülleimer. Heute wäre er zu nicht mehr viel fähig. Er entschloss sich, anstatt nach Hause zu joggen den Bus zu nehmen. Schnell warf er einen Blick auf sein Handy und stellte fest, dass wenn er sofort den Weg in Richtung Bushaltestelle einschlug die nächste Linie problemlos erreichen konnte. Er rappelte sich auf und warf ein „Ich muss los, der Bus kommt gleich. Bis morgen", in die Runde. Verabschiedende Worte ertönten von der Gruppe. Er wollte sich gerade auf den Weg machen als eine quietschende Stimme ihm hinterherrief: „Kageyama! Spiel mir morgen ganz viele Bälle zu!" Der dunkelhaarige Zuspieler grinste müde. „Natürlich", und in Gedanken fügte er hinzu: Du bekommst so viele Bälle von mir wie du möchtest.

Als Kageyama ein ausgiebiges Abendessen zu sich genommen hatte und mit dem Duschen fertig war viel er seufzend auf sein Bett. Er hatte sich nach der Dusche nicht abgetrocknet und genoss das angenehm kühle Gefühl auf seiner Haut. Das Fenster mit dem Fliegengitter davor war gekippt und ließ vereinzelte Luftzüge in das Zimmer. Er würde sicher gut schlafen können so fertig wie er war. Er zog das dünne Laken über seinen Körper und knipste die Nachttischlampe aus. Schwarze Stille legte sich über den Raum, nur unterbrochen durch das immerwährende Zirpen der Zikaden. Seine Augen schlossen sich und er wähnte sich einem erholsamen Schlaf sehr nahe.

Doch die Zeit verstrich und der erhoffte Schlaf wollte sich nicht einstellen. Unruhig warf sich der Schwarzhaarige von einer Seite auf die andere. Er war doch so erschöpft, warum konnte er nicht einschlafen? Er spürte die Unruhe immer stärker werden mit jeder Minute, die er wach verbrachte und merkte dann, wie sich ein Druck in seiner Körpermitte aufbaute. Ein wenig frustriert schlug er die Augen auf. Es war schon einige Tage her, dass er an sich selbst Hand angelegt hatte. Als gesunder Oberschüler sollte es ihn nicht verwundern, dass sich die körperlichen Bedürfnisse irgendwann bemerkbar machten. Langsam schob er seine rechte Hand unter seinen Hosenbund und fing an über sein noch weiches Geschlecht zu fahren. Er wollte das Ganze nicht unnötig lange rauszögern, denn obwohl er ein starkes sexuelles Verlangen spürte war er immer noch sehr müde. Aus diesem Grund suchte er in seinem Gedächtnis nach Anschauungsmaterial, um den Prozess zu beschleunigen. Einige Bilder aus Heftchen kamen ihm in den Sinn, die Tanaka und Nishinoya mal in den Clubraum geschmuggelt hatten. Daichi war so sauer geworden als er die beiden erwischte, dass sie eine Woche lang die Turnhalle allein schrubben mussten. Der Zuspieler versuchte sich an Einzelheiten der zerknitterten Bilder zu erinnern. Eines von den Mädchen hatte ihm besonders gut gefallen. Sie war schlank und hatte im Vergleich zu den anderen Frauen eher kleine Brüste, dafür aber einen sehr hübschen Hintern. Ihre großen hellen Augen blickten direkt in die Kamera und ihr Gesicht war eingerahmt von kurzem, rotblondem Haar. Kageyama merkte wie die imaginären Bilder Wirkung zeigten und begann schneller an seinem sich versteifenden Glied entlang zu streichen. Sein Atem beschleunigte sich. Was würde er wohl mit ihr anstellen, wenn sie jetzt hier wäre? Ihre bestimmt weiche Haut betasten, an ihren Schenkeln und ihrer Hüfte entlangfahren und dann ... Ein gepresstes Stöhnen entwich seinen Lippen. Wenn sie ihn mit diesem süß lächelnden Mund verwöhnen würde, das würde sich sicher gut anfühlen. In seinen Gedanken glitt die rothaarige Schönheit zwischen seine Beine und hauchte Küsse auf seine Spitze. Er merkte wie die Erregung anstieg. Das wäre sicher ein unglaublich erotischer Anblick, wenn er an sich herunterblickte und sie ihn mit seiner vollen Länge im Mund scheu ansah. Er begann diesen Gedanken auszuführen. Ein rotblonder Haarschopf wippte an seinem Unterleib vor und zurück. Er erhöhte das Tempo seiner Hand und merkte, wie der Druck in seinen Lenden immer stärker wurde. Sieh mich an, dachte er und tatsächlich hob sie ihren Blick. Erschrocken keuchte Kageyama auf. Die Gesichtszüge der Rothaarigen waren verschwunden und an ihrer Stelle blickten ihn nun die vor Lust glasigen Augen von ... Hinata an? Mit vor Verwirrung und Erregung leerem Verstand presste er ein Stöhnen zwischen aufeinandergebissenen Zähnen hervor und ergoss sich in seine Hand. Nach Luft ringend lag er den entsetzten Blick auf seine feucht klebrige Hand gerichtet auf dem nassen Laken. Kein klarer Gedanke wollte ihm in den Sinn kommen. Den Tränen nahe griff er nach einem Taschentuch auf dem Nachttisch und säuberte sich. Während er sich fest in das verbliebene trockene Ende des Lakens einwickelte schossen ihm Erinnerungen an das heutige Training und das gemeinsame Eis-Essen durch den Kopf. Ein rothaariger Knirps, der mit spitzer Zunge das geschmolzene Eis an seinem Unterarm weg leckt. Verzweifelt kniff Kageyama die Augen zusammen. Mach das es aufhört, bitte. Diese Worte in Gedanken immer wieder wiederholend übermannte ihn letztendlich doch die Erschöpfung und er fiel in einen unruhigen, aber traumlosen Schlaf.

Sweet Summer-Dream (mit 🍋Extra) Where stories live. Discover now