Eine ältere Dame legt die Hand auf meine rote Wange und bittet mich schnell hinein; »Kindchen, du hättest mich rufen können! Draußen ist es viel zu kalt«, ihr rundlicher, doch wunderschöner Körper befindet sich schon bald hinter der Anrichte.

Das zaghafte Lächeln ihrerseits erwidere ich, ehe ich tief durchatme, »Guten Morgen«, ich streiche mir eine Strähne hinter das linke Ohr und lasse meine Augen über die Auswahl an Brötchen schweifen, »ich bin mir nicht sicher, womit man kleinen Kindern eine Freude machen kann«, sie sah mich neugierig an, »Vielleicht einem Keks?«

[...]

Als ich meine freie Hand anhob, um an der hölzernen Tür zu klopfen, öffnete sie sich schon schwungvoll, »Du.« Sichtlich irritiert antwortete ich, »Ich?«, der relativ junge Mann sah auf die Tüten hinunter, in denen ich die Leckereien hatte. Ich wusste nicht, ob Lion es gut finden würde, wenn ich etwas Süßes dabei habe, doch ich fand es mehr als gut. Wer liebte schon nicht Kekse? Und Kuchen?

»Melino, richtig?«, die dunklen Locken fielen dem Jungen in seine Stirn, als er mich mit einem spöttischen Lachen betrachtete und meine Nervosität bemerkte, »Ersatz-Mami, richtig?«

Ein kleines trauriges Lächeln erschien auf meinen Lippen; kannte er mein Gesicht? Erkannte er mich als Tochter des reichen Mannes, der schon vielen Kindern ihre Eltern nahm – so auch ihm vielleicht? Seine rehbraunen Augen starrten in meine.

Als ich den Kopf schüttelte und mich dabei zu einer versteckten Tüte hinunterbeugte, dachte ich darüber nach, welchen Eindruck ich bei Fremden hinterließ. Und dann dachte ich an Bücher, an die Bücher, die in meinem Regal von den kleinen Staubkörnchen befallen wurden: so fing eine gute Freundschaft meistens an, nicht wahr?

»Als ich kleiner war, da habe ich mich immer gefragt, warum die Mädchen meines Alters mich mieden, als sei ich ein Stück heiße Kohle, das nur Schmerz hinterlassen würde, aufgrund der Verbrennungen«, ebenso seine Blicke brannten sich förmlich durch meine Haut. Ich hielt dem Druck stand; ich wollte nur für einen Moment, die Kontrolle darüber haben, was Menschen von mir denken.

»Aber wenn du ein kleines Mädchen bist, das manchmal traurig ist, dann bekommt man vom großen, starken Papa ein großes Geschenk und die Kinderaugen leuchten wieder«, während ich das alles erzählte, nahm ich einen den Stift aus meiner Tasche und schrieb seinen Namen auf die Verpackung, »Nicht so wie andere Kinder, hm? Sie bekommen kein neues Puppenhaus, das dann neben den vier anderen stehen kann«, meine Hände glitten zu dem Stoff neben mir, »Sie bekommen eine Umarmung, die von Herzen kommt.«

Ich malte ein Herz hinter seinen Namen.
Nur klein, aber es war da.

Mein Körper erhob sich mit den zwei Sachen in meinen Händen, während ich die Gänsehaut sah, die sich auf seinem Armen ausbreitete.

»Manche Menschen schicken und malen Herzchen überall hin; dort wo Platz ist«, ich hielt die Luft an und strich über das Zeichen, »Ironisch, nicht wahr? Sie senden Herzen, ohne dass es von ihrem Herzen kommt. Es ist nur ein Zeichen, nur ein Herz.«

Melino sah mir in erneut in die Augen,
sah mich nur an. Sah wieder hin,
»Warum erzählst du mir das?«

Ich streckte ihm meine Hand entgegen und gab ihm das blütenbesetzte Papier, indem sich ein Keks befand. In dem zweiten Päckchen war ein kleiner Anhänger; vielleicht war es kitschig. Vielleicht war es aber auch ein Andenken daran, dass Menschen, solche Menschen wie ich, nicht nur Geld verschenken konnten.

»Hör zu, ich bin nicht-«, ich unterbreche ihn, indem ich leise Lache, »Du bist nicht käuflich?«

Ich sehe dich an, »Es sind nur die Menschen käuflich, die sich verkaufen, Melino.«

Er verschränkt die Arme vor der Brust, streicht deine Locken aus der Stirn, »Sehe ich so aus? Als wäre ich käuflich?«, ich schüttele den Kopf.

Dann sammelte ich die restlichen Dinge auf dem grauen Asphalt zusammen. Dinge, die nicht meine Art widerspiegelten, »Und sehe ich so aus? Als würde ich dir etwas wegnehmen wollen?«.

Ich drängelte mich an ihm vorbei, schlüpfte in das Haus hinein und atmete tief durch. Ich ging einige Schritte, ehe ich mich noch einmal zu ihm drehte und er weiterhin die Landschaft ansah.

»Ich denke nicht, dass du käuflich bist. Genauso wenig, wie ich es bin, weißt du das? Und das Herz hinter deinem Namen«, sein Kopf bewegte sich in meine Richtung und dieses eine Mal war er derjenige, der mich unterbrach.

»Das kommt vom Herzen.
Ich weiß, Zarifa.«

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Anmerkung:
Ihr wisst nicht, wie gottverdammt peinlich es mir ist, wie lange ich für ein Kapitel brauche. Ich habe so wenig Zeit; mein Kopf explodiert bald. Ich hoffe, Schule spannt euch nicht ganz so sehr ein.

Was ist eine Frage, die ihr euch nicht selbst beantworten könnt; vielleicht kann ich euch weiterhelfen?

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⏰ Huling update: Feb 04, 2021 ⏰

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