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Zum wiederholten mal schaut der 25-jährige auf seine Uhr. Obwohl es bereits halb eins, morgens, ist ist er hellwach. Sein Blick schweift wieder auf seinen Fernseher, wo gerade irgend eine Krimisendung läuft, welche den jungen Mann jedoch nicht interessierte. Er schaltete den Fernseher aus und blickte auf sein Handy. Außer ein paar Instagramm Benachrichtigungen war da nichts. Plötzlich klingelte es. Er zuckte kurz wegen der Klingel zusammen und erhob sich dann. »Wer klingelt denn jetzt noch?«, fragte er sich und sah durch den Türspion. Sein Herz machte einen Sprung, als er seine beste Freundin, Luca, erblickte. Sie weinte und war klitschnass durch das Gewitter, was draußen tobte. Blitzschnell öffnete Taehyung die Tür. »Hey. Was ist los?«, fragte er direkt besorgt und das Mädchen fing nur noch mehr an zu weinen. Sie weinte so sehr, dass ihr schon beinahe das Atmen schwer fiel. Taehyung konnte es nicht weiter ansehen, wie seine beste Freundin und Schwarm weinend vor seiner Tür stand und kein Wort sprach. Schnaubend trat er zur Seite. »Komm erstmal rein.« Schniefend trat sie ein, mit dem Blick auf den Boden gerichtet. Taehyung schloss die Tür seiner kleinen, aber feinen, Wohnung und betrachtete das Mädchen vor ihm besorgt.

Er wusste von ihrer toxischen Beziehung. Er wusste von ihrer Beziehung zu ihren Eltern. Er wusste von ihren Problemen, nur wusste er nicht, was jetzt gerade in ihr vorging. Alles, was er gerade wusste war, dass sie nun viel Liebe und Aufmerksamkeit von ihm brauchte. Also nahm er sie in den Arm. Sein einer Arm lag um ihre Taille während seine andere Hand ihren Kopf sanft auf seine Brust legte. Schniefend schlingen sich ihre Arme um seinen Körper. Beide genossen in diesem Moment die nähe des anderen.

Nach ein paar Minuten wurde Luca ruhiger und sie machte sich bemerkbar. »Du hattetst recht.« Taehyung wusste nicht was sie meinte und sah mit einem fragendem Ausdruck zu ihr hinunter. »Ich hätte Seungwoo nicht vertrauen sollen.«, stotterte sie und Taehyung verstand. Oh Seungwoo war Luca's Freund. Er war jedoch nie ein guter Freund. Er schlug sie, behandelte sie nie gut und ließ sie nie gut darstehen. Luca war so sehr in ihn verliebt, dass sie es nicht einsehen wollte und mit ihm zusammen blieb. Auch wenn es hieß, dass ihre Freunde sie nicht so oft sehen würden. Niemand wusste von der Situation, außer Taehyung. Sie würde immer zu ihm kommen, wenn es ihr furchtbar schlecht ging. Er hat ihr geraten sich von ihm zu trennen. Doch sie konnte es nicht. Sie dachte er wäre die Liebe ihres Lebens.

»Okay. Bevor du mir was erzählst würde ich vorschlagen, dass du dich umziehst, bevor du krank wirst.«, schlug Taehyung vor und wandte sich von dem Mädchen ab, um ihr Anziehsachen zu besorgen. Nun stand sie alleine im Flur und zog sich schon mal ihre Schuhe aus und hang ihre durchnässte Jacke auf. Währenddessen zog Taehyung einen lila Pullover und eine graue Jogginghose aus seinem Kleiderschrank. Er trat ins Wohnzimmer, wo sich nun auch Luca befand. Ihre nassen, langen Haare lagen auf ihren Schultern und hinterließen nasse Stellen auf ihrem T-Shirt. Er reichte ihr die frischen Anziehsachen. »Du weißt wo mein Bad ist.«, sagte er und begab sich zurück in sein Schlafzimmer, um seinen Föhn aus dem Schrank zu kramen.

Luca begab sich also ins Bad während Taehyung den Föhn suchte. Als Luca ihre nassen Anziehsachen komplett ausgezogen hatte warf sie einen Blick in den Spiegel. Die blauen Stellen an ihren Armen, ihrem Bauch und Rücken waren kaum zu übersehen. Auch ihre Augenringe waren sehr auffällig. Sie wusch ihr Gesicht mit kaltem Wasser und zog sich die Klamotten an. Sie waren ihr deutlich zu groß, jedoch war das das letzte, was sie gerade störrte. Sie trat wieder aus dem Bad, genauso wie Taehyung. Er hatte den Föhn gefunden und konnte nicht anders als sich staunend das Mädchen vor ihm zu betrachten. »Ähm...Tae?« - »Tut mir leid. Du siehst nur echt toll aus.«, sprach Taehyung und steckte das Kabel des Föhns in die Steckdose. Anschließend holte er einen Hocker aus der anliegenden Kücke. »Willkommen in Taehyungs Haarsalon. Bitte setzten sie sich.«, sprach Taehyung, was Luca zum kichern brachte. Sie setzte sich also und Taehyung föhnte ihr das Haar.

Es dauerte nicht lang, da war Luca's Haar trocken. Taehyung legte den Föhn also zur Seite und schlang von hinten seine Arme um ihre Taille. Sein Kopf weilte auf ihrer Schulter und schmunzelt schlossen beide die Augen, während sie den Moment in vollen Zügen genossen. Nach ein paar Minuten brach Taehyung jedoch die Stille. »Was hat Seungwoo dir diesmal angetan?« Luca schluckte und ihr Körper spannte sich an. »Als ich zu Hause angekommen bin habe ich mit angesehen wie...er mit einer anderen geschlafen hat. Dann hat er mich angeschrien und meinte ich seie daran Schuld, dass er fremdgegangen ist. Dann hat er mich rausgeschmissen und meinte es seie vorbei.« Taehyung hörte ihr aufmerksam zu und schlung zum Ende hin seine Arme mehr um sie. »Tut mir leid.«, sprach er ruhig. »Ich hätte einfach auf dich hören sollen.«, schluchzte Luca und knief die Augen zu um die Tränen zurück zu halten. Taehyung wollte nicht, dass sie so fühlte. Deshalb sprach er: »Es ist nicht deine Schuld.« Folgend gab er ihr einen sanften Kuss auf die Wange.  Luca's Wangen nahmen einen leichten rosa-ton an. Anschließend verließ ein langes Gähnen ihren Mund. Sie wollte gerade nichts anderes tun als ruhig zu schlafen. Dies bemerkte auch Taehyung, welcher sie kurzerhand hochhob und sie in sein Bett trug. Er legte sie ab, deckte sie zu und setzte sich an den Rand des Bettes. Müde sah sie zu Taehyung hoch, welcher seine Hand an ihre vollgeweinte Wange legte. »Versuch zu schlafen. Falls irgendwas sein sollte, was dich bedrückt, weck mich ruhig. Ich schlaf drüben auf der Couch.«, sprach er ruhig. Er wollte gerade aufstehen und gehen, da hielt sie ihn am Ärmel seines Hoodies fest. Verdutzt sah er zu dem Mädchen seines Herzens. »Bitte...bleib.«, bat sie ihn. Sie brauchte seine Nähe jetzt mehr als alles andere. Schmunzelnd legte er sich also neben sie und schlang seine Arme  um ihre Hüfte. Zögernd legte sie ihren Kopf an Taehyungs Brust. Während sie die Augen schloss und Taehyungs Herzschlag lauschte verfiel sie langsam in einen tiefen Schlaf. Taehyung schlief kurz danach auch ein und aneinander gekuschelt verfielen sie ins Land der Träume.

• comfort zone •  taehyung kimWhere stories live. Discover now