"I-Ich wi-will das a-a-alles n-nicht mehr", weinte Jimin sofort weiter. "Wie-Wieso ich?!", schrie er förmlich aus, während er sich krampfhaft in das Shirt seiner Mutter klammerte. Seine Mutter versuchte einfach nicht zu weinen. Solche Worte aus dem Mund ihres Sohnes zu hören brach ihr förmlich das Herz.
"Es tu-tut mir le-leid Eomma", schniefte Jimin. "Es ist alles gut, mein Schatz", zwang sich die etwas ältere Dame zu einem Lächeln. "Ich liebe dich, egal was los ist. Möchtest du mit diesen Gedanken zu einem Arzt?" Wieder schüttelte Jimin seinen Kopf.
"I-Ich füh-fühle mich ko-komisch", versuchte er das Chaos in seinem Kopf zu erklären. Danach schubste er seine Mutter weg, bevor er aufstand und zielstrebig zu seinem Kleiderschrank lief, nur um seine gesamten Tshirts mit Schwung auf den Boden zu feuern. Danach passierte dasselbe mit den Hosen. Und zuletzt mit den Pullovern, bevor Jimin die Sachen durch sein Zimmer kickte, um danach kräftig gegen seinen Schrank zu boxen, nur um danach lauter zu weinen. Jetzt tat nämlich nicht nur sein Kopf vom vielen Weinen weh, sondern auch seine Hand von dem echt schwachen Schlag gegen das dunkle Holz.
Seine Mutter schaute sich in der Zeit entsetzt das Chaos an, bevor sie aufstand, um Jimin zu beruhigen. "Jimin!", schrie sie, während sie den Jungen an der Schulter packte und somit herumwirbeln ließ. "Jetzt hör mit diesem Verhalten auf! Wenn du mir nicht sagen möchtest, was los ist, rufe ich auf der Stelle die Polizei und lasse dich in eine Klinik liefern!"
Und dadurch wurde Jimin ruhig.
"Dann schieb mich doch in so eine behinderte Einrichtung ab!", schrie er zur Antwort, bevor er sich bückte und seiner Mutter einen Pullover ins Gesicht warf. "Park Jimin!", schrie die Mutter deshalb plötzlich in Rage, bevor sie ihren Sohn auf das Bett schubste. "Ich habe mich nicht 17 Jahre von dir rumschubsen lassen, nur damit du dich so mir gegenüber verhälst! Ich bin wirklich so kurz davor, deinen Vater anzurufen! Und dann wird es nicht so wie mit mir ablaufen!" Aber anstatt sich zu rechtfertigen, rannte Jimin aus dem Zimmer. Zwar versuchte die Frau ihn noch aufzuhalten, jedoch war Jimin deutlich schneller. Und als sie ihm nachgehen wollte, hörte sie das laute Knallen der Badezimmertür.
"Wag es ja nicht, diese Tür abzuschließen!" Und damit schloss Jimin die Tür ab. "Das ist lange noch nicht vorbei!", rief seine Mutter, bevor sie tief seufzend über ihr Gesicht strich und danach wieder in Jimins Zimmer lief, um das Chaos ein wenig zu beseitigen, da Jimin gerade alles andere als in der passenden Verfassung dafür war.
In seinem Zimmer angekommen nahm sie deshalb die Klamotten und faltete sie grob auf dem Bett, bevor sie damit zum Kleiderschrank lief. Und als sie in diesen schaute, sah sie ganz hinten an der Wand noch einige Klamotten, die Jimin als einzige nicht herausgerissen hatte. Er hatte sie wahrscheinlich davor mit den Pullovern versteckt.
Und als sie danach griff und den ersten Gegenstand in ihrer Hand hatte, war sie mehr als nur verwundert, einen BH von Geunja in der Hand zu halten. "Da ist ihre Unterwäsche also hin", murmelte die Mutter, während sie mindestens fünf weitere BHs in allen möglichen Farben und Formen aus dem Fach holte. Und dann machte es bei ihr 'Klick'.
Tief durchatmend setzte sie sich dann auf Jimins Bett, nur um nachzudenken. Schon früher hatte Jimin lieber mit Geunja und ihren Freundinnen gespielt als mit den Jungs aus dem Kindergarten, weshalb er dort als unsoziales Kind abgestempelt wurde und auf eine Sonderschule gehen sollte. Natürlich hatten sich seine Eltern dagegen entschieden. In der Grundschule hatte Jimin oft und gerne die Klamotten seiner Schwester nachgetragen, anstatt die seines Bruders, da er sie schöner fand. Auch ist er im Sommer gerne mit Kleidern durch die Gegend gelaufen, weshalb seine Eltern nie etwas gegen seine weiblichere Seite gesagt haben. Aber anscheinend war diese Seite nicht weiblich genug.
Es hatte mit zwölf Jahren aufgehört, weshalb seine Eltern auch da nichts in diese Richtung gedacht hatten. Seine Mutter war gerade auch nicht dagegen, jedoch musste sie diese Information erst einmal verarbeiten. Sie hatte gerade durch Zufall davon erfahren, aber sie wollte es trotzdem von Jimin gesagt bekommen, damit es zu keinem Missverständnis kam.
Deshalb stand sie mit den BHs vor der Tür zum Badezimmer. Sie wollte das jetzt mit Jimin klären, um das Problem aus der Welt zu schaffen. Deshalb klopfte sie an, bekam jedoch keine Reaktion. "Jimin, ich bin nicht wütend", fing seine Mutter dann an. "Ich habe in deinem Kleiderschrank gerade die Unterwäsche deiner Schwester gefunden. Möchtest du dich deshalb rechtfertigen?" "Nein", kam es nur als Antwort aus dem Badezimmer, weshalb seine Mutter laut seufzte. "Möchtest du jetzt reden? Ich weiß, warum du so bist, aber bitte sage es mir selbst", fuhr seine Mutter deshalb fort, weshalb sie tatsächlich den Schlüssel im Schloss hörte, bevor die Tür geöffnet wurde und ein stark verweinter Jimin vor ihr stand.
Entschuldigend schaute er seine Mutter an, bevor er auf die BHs in ihrer Hand schaute und sofort schuldbewusst seine Schultern ein Stück höher zog. Immerhin hatte er diese Sachen aus dem Zimmer seiner Schwester geklaut. "Komm, wir gehen in dein Zimmer", lächelte die Frau dann aufmunternd, während sie Jimin an die Hand nahm und zurück in das Chaos führte, was ihr jüngstes Kind gerade hinterlassen hatte.
"Und jetzt sprich bitte mit mir. Wie soll ich dir helfen, wenn ich nicht einmal das Problem weiß?", fragte seine Mutter sanft, weshalb Jimin einfach still seine Schultern hochzog. "Dann fangen wir langsam an", seufzte die Frau, während sie Jimin auf das Bett drückte und sich danach wieder auf den Schreibtischstuhl setzte. "Du trägst also gerne BHs?" Jimin schaute nur schuldig auf seine Hände, bevor er nach einiger Zeit peinlich berührt nickte.
"Okay, siehst du, ist doch gar nicht so schlimm", lächelte sie dann aufmunternd, weshalb Jimin einfach erneut mit seinen Schultern zuckte. "Möchtest du eigene haben?", fragte seine Mutter dann weiter, weshalb Jimin überrascht hochschaute. Damit hatte er nicht gerechnet. Er dachte vielmehr, dass er Ärger bekommen würde, da er Geunjas Sachen geklaut hatte und seine Mutter angeschrien hatte, obwohl sie ja gar nichts getan hatte.
"Anscheinend schon. Das bekommen wir hin, Jimin", meinte seine Mutter sanft, weshalb Jimin dadurch wieder zu weinen begann. "T-Tut mir le-leid Eo-Eomma", weinte er, da er gerade einfach nicht mehr konnte. "I-Ich möchte das hier nicht mehr", meinte er dann mit fester Stimme, während er auf seine Haare zeigte. "O-Oder das", ergänzte er, während er auf seinen Oberkörper zeigte. "I-Ich mö-möchte eine Fra-Frau sein!"
Seine Mutter nahm ihn einfach fest in die Arme und strich ihm dann über den Rücken. "Und warum weinst du dann?", fragte sie lächelnd weiter, weshalb Jimin hochschnellte und sich schnell mit seinen Ärmeln durch sein Gesicht fuhr. "Was?", brachte er verwirrt heraus, weshalb seine Mutter lachte. "Ich dachte, es wäre etwas schlimmes, Jimin. Wie möchtest du denn ab jetzt genannt werden?"
Nun war Jimin sprachlos. Er hätte niemals gedacht, dass seine Mutter so reagieren würde. Deshalb hatte er ja auch so eine große Angst, sich jemandem zu öffnen.
"Möchtest du weiter Jimin sein oder einen weiblicheren Namen haben?", stellte seine Mutter die Frage etwas anders. "Ji-Jimin. Ich mö-möchte weiter Jimin sein", fing er an, sich langsam zu beruhigen. "A-Aber mein Kö-Körper-" "Passt nicht zu deinem Geschlecht", beendete seine Mutter den Satz. "Ich weiß. Und das tut mir auch schrecklich leid. Wir fahren zu einem Psychologen und der datiert dann, dass du eine Frau bist. Dann bekommst du Hormone, ja?", schlug seine Mutter sofort vor, weshalb Jimin kurz lächeln musste.
"Ja."
"Gut, dann zieh' diese olle Schuluniform aus und hol' dir Klamotten von deiner Schwester. Wir fahren jetzt zum Friseur!", klatschte seine Mutter fröhlich in ihre Hände. Sie versuchte jetzt einfach, Jimin glücklich zu machen, um sich dadurch mit der fremden Situation anzufreunden. Denn sie bemerkte, dass es alles andere als leicht werden würde.
"Wieso?", fragte Jimin viel ruhiger als gerade noch nach. "Du willst doch nicht diese langweiligen und kurzen Haare haben, wenn es Extensions gibt, oder?", fragte seine Mutter, weshalb Jimins Augen zu strahlen begannen. Seine Mutter akzeptierte ihn! Sofort sprang er glücklich auf und rannte in das Zimmer seiner Schwester, in dem er sich eine enge Jeans sowie ein enges Shirt aus dem Kleiderschrank nahm. Er würde endlich eine Frau werden. Und wieder glücklich.
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Transgender ^JiKook^
FanfictionPark Jimin ist 17, als er die Schule wechselt. Dazu hatte er sich nach langen Gesprächen mit seinen Eltern entschieden. Nun würde er auf eine Privatschule gehen, auf der auch sein Cousin war. Nach scheiternden Versuchen, sich dort anzupassen und Fre...
~Prolog~
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