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Ich setzte mich an den Tisch und betrachte das Essen darauf und die Leute, die sich um ihn herum gesetzt haben. 

Mir gegenüber sitzt ein Junge, der mir Grimassen schneidet, die mich zu lächeln bringen und das wiederum, bringt ihn zum strahlen. Neben ihm sitzt eine ca. vierzig jährige Frau, die ein Baby auf dem Arm hat und mir freundlich zulächelt. Ich glaube sie ist die Mutter des Jungen. Neben ihr nimmt gerade ein Mann platz, der mindestens 1.90 gross ist.

Fehlt nur noch eine Person. Ilira.

"Wo ist denn deine Freundin?", fragt da auch schon der Junge und sieht mich an, als wäre ich daran Schuld, dass sie nicht hier am Tisch sitzt. 

"Sie musste frische Luft schnappen und hat gesagt, dass sie keinen Hunger hat.", lüge ich. Eigentlich ist ja nur die Hälfte gelogen. 

Ilira ist nach draussen gegangen, weil sie ansonsten alles auseinandernehmen würde. Selin hält es nicht aus, wenn sie eingesperrt ist. 

Ist auch verständlich, sie ist ein Wolf und handelt nach Instinkt. 

Ich hoffe bloss, dass sie nicht zurück zu Jack rennt. Ilira würde das gar nicht gefallen. 

Der Junge legt misstrauisch seinen Kopf schräg, doch dann zuckt er mit den Schultern, "Mehr Lieblingsessen für mich.", meint er und ich kann nicht anders als zu grinsen. Seinem Vater, nehme ich an, huscht auch ein Lächeln über die Lippen.

"Du musst wissen, dass Nudelsuppe Jakob's allerliebste Gericht ist.", erklärt er mir und füllt seinem Sohn den Teller bis an den Rand.

"Alles klar. Habe ich gespeichert.", ich muss lächeln. Diese Familie ist echt nett. Irgendwie vermisse ich jetzt Mama. Ich weiss zwar, dass es ihr gut geht, aber seit meiner Kindheit sorge ich mich um sie. Sogar mehr, als dass sie sich um mich kümmert. 

Sie sagt mir immer: "Ines, du bist noch eine Jugendliche und in diesem Alter solltest du die Regeln und Sorgen auf die Seite legen."

Für ihren Geschmack verhalte ich mich zu erwachsen. Kann ja schon sein, aber ich glaube sie versteht mich einfach nicht. 

Sie weiss nicht, was ich alles durchmache. Sie hat keine Ahnung, dass es Werwölfe wirklich gibt und dass es sogar welche in unserer Stadt gibt. 

"Hey.", reisst mich Jakob aus meinen Gedanken, "Hast du Lust, mit mir Fussball zu spielen, bis es dunkel ist?" 

Ich sehe in meinen Teller und dann wieder zu diesem Grinsegesicht. Das ist ab jetzt Jakobs Spitzname. 

"Ich sollte erst ausessen, danach können wir gerne Fussball spielen.", stimme ich ihm zu.  

"Aber du hast noch nicht einmal angefangen.", schmollt Jakob, doch schon heitert sich seine Mine wieder auf, "Weisst du was? Ich helfe dir deine Suppe auszulöffeln.", bietet er mir an. 

"Ich bin mir sicher, dass sie diesen Teller alleine schafft.", gibt Jakobs Mutter ihm Antwort, worauf er wieder ein Schmollmund zieht. 

"Dann beeil dich aber!", befielt mir das Grinsegesicht, mit einem riesen Grinsen im Gesicht.  

"Jawohl Sir.", ich salutiere ihm zu und bewaffne mich mit dem Löffel, der neben meinem Teller gelegen hat. Jakob mir gegenüber kichert und ich fange an, die genüssliche Suppe in mich reinzubaggern. 

Grinsegesicht hat recht, die Nudelsuppe ist der Hammer! 

Viel zu schnell bin ich satt, sodass ich keinen einzigen Löffel mehr runterkriege und ich den letzten Teil Jakobs Vater überlassen muss. 

Das Baby ist mittlerweile eingeschlafen. Ich fühle mich unwohl und möchte der Mutter der Kinder helfen den Tisch abzuräumen, aber sie meint nur: "Ist in Ordnung. Geh du ruhig mit Jakob Fussball spielen.", sie zwinkert mir zu, "Einen klagenden Sohn mag ich nicht in der Küche."

Der Mate meiner beste  FreundinWhere stories live. Discover now