Dramione One Shots 💖

23 - Seelenverwandte [Teil 2]

23-08-2007

Liebster Draco,
je länger du weg bist desto mehr habe ich das Gefühl mich selbst zu verlieren. Ich komme immer noch jeden Tag, aber du scheinst nicht gesünder zu werden. Ich habe alle möglichen Zaubertränke Professoren angeschrieben in der Hoffnung jemand könnte mir helfen, doch nichts bringt etwas. Sie kommen her und wollen dir helfen, doch alles ist unverändert. Bist du noch nicht bereit zurück zu uns zu kommen? Musst du noch etwas auf der anderen Seite erledigen? Was auch immer es ist bitte komm zurück zu uns. Du bist jetzt über ein Jahr fort und langsam verliere ich meine Hoffnung. Mein Herz tut so weh..es wird mit jedem Tag schlimmer. Bitte komm zu mir zurück...zu uns. Ich will dir noch so vieles sagen, Draco.
In Liebe
Hermine

04-09-2007

Liebster Draco,
heute ist etwas witziges passiert und ich musste zum ersten Mal seit dem Tag an dem du ins Koma fielst wieder ehrlich lachen. Scorp hat versucht zu reden und dabei kamen unglaublich verwirrende und witzige Worte raus und ich habe kurz neben mich geguckt, weil ich die dumme Hoffnung hatte du würdest neben mir sitzen und mit mir lachen, doch dein Platz war leer. So wie die letzten Monate schon. Werde ich jemals nicht an dich denken oder zur Seite sehen nur um wieder enttäuscht zu werden, weil du nicht da bist? Ich war letzte Woche so krank das ich nicht mehr aus dem Bett konnte. Ron und Harry kamen vorbei und haben sich um mich gekümmert und Ginny hat auf Scorp aufgepasst. Ginny und Harry haben geheiratet und sie haben einen Jungen bekommen genau wie wir. Sein Name ist James Sirius nach Harrys Vater und seinem Patenonkel Sirius. Ich schätze die beiden werden irgendwann zusammen nach Hogwarts gehen und werden sicher gute Freunde so wie einst ihre Eltern. Es wäre zumindest schön. Ich wünsche mir so sehr das du aufwachst und wir vielleicht irgendwann heiraten und noch ein Kind bekommen, aber die Heiler sagen das es unwahrscheinlich ist das du jemals wieder aufwachst...trotzdem habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Ich kann einfach nicht. Mein Herz wünscht sich so sehr das du wiederkommst und mich in deine Arme schließt. Ich werde vielleicht niemals aufgeben können. Ich liebe dich.
In Liebe
Hermine

27-09-2007

Liebster Draco,
ich kann nicht mehr. Mein Herz kann nicht mehr. Ich halte es nicht mehr aus das du nicht bei mir bist. Die letzten Tage weine ich bloß noch und schaffe es zu nichts. Es ist Scorp gegenüber nicht fair, aber mein Körper spürt deine Abwesenheit. Die Seelenverwandtenkrankheit beginnt. Sie sagen, wenn es so weiter geht dann wird mein Körper ganz versagen. Ich tue alles um es durchzuhalten, aber ich will auch nicht mehr. Bitte wach endlich auf.
In Liebe
Hermine

15-10-2007

Liebster Draco,
meine Hoffnung ist zerstört. Vorhin war der letzte Zaubertrankmeister hier und auch er konnte dir nicht helfen. Du bist immer noch immer dort wo auch immer du bist und niemand kann dich zu uns zurückholen. Ich weiß nicht wie lange ich noch zu dir kommen kann und an deinem Bett sitzen kann ohne durchzudrehen. Es sind so viele Fragen in meinem Kopf. Womit habe ich es verdient dich zu verlieren ohne je ein richtiges Leben mit dir gehabt zu haben? Ich bereue es so sehr das ich dir nicht früher gesagt habe das ich dich liebe und das wir Seelenverwandte sind. Hätte ich es getan wäre vielleicht vieles anders, aber jetzt ist es so wie es ist...du bist nicht bei uns, ich habe ein gebrochenes Herz und unser Sohn kennt seinen Vater nicht wirklich. Ich wünschte ich hätte vieles anders gemacht, aber jetzt ist alles anders...und ich bereue alles was ich nie gesagt habe.
In Liebe
Hermine

24-11-2009

Liebster Draco,
heute hat dein wunderschöner Sohn Geburtstag und er hat mich gefragt, ob sein Papa heute kommen wird, doch ich musste wie das Jahr zuvor sagen das du nicht kommen wirst. Du bist noch immer nicht aufgewacht und meine Hoffnung ist gestorben. Du wirst nicht zu uns zurückkommen und ich möchte nur das du weißt das es in Ordnung ist. Ich hoffe du wirst glücklich. Wir lassen dich gehen. Ich hatte gestern Nacht einen Traum von uns, weißt du? Du hast mit Scorp und unseren anderen Sohn im Garten getobt und ich saß auf der Terrasse und habe euch zugeguckt. Ich war wieder schwanger mit einem Mädchen was ich mir sehr gewünscht hatte. Harry und Ginny waren auch da mit James Sirius und Albus Severus. Ihre beiden Söhne sind unglaublich niedlich das kann ich dir sagen. Im Traum war ich deine Ehefrau und wir hatten aus dem Malfoy Anwesen wo uns so viel schreckliches widerfahren ist ein liebevolles Heim für unserer Kinder gemacht. Wir konnten die Schrecken der Vergangenheit hinter uns lassen und waren glücklich. Wir vier. Ich wünschte es wäre nicht nur ein Traum gewesen. Ich wünschte du würdest jetzt in den Raum kommen, mich vom Stuhl hochziehen und mit mir ausgelassen durch den Raum tanzen. Ich wünschte du würdest mir sagen wie sehr du mich liebst und das du für immer bei uns bleiben wirst, aber das wird niemals passieren. Wir beide werden niemals eine Zukunft haben. So sehr ich mir das auch wünsche, aber du bist nun so viele Jahre fort ich kann einfach nicht mehr...ich war schon lange nicht mehr bei dir. Bestimmt zwei Monate und ich weiß nicht wieso ich noch immer die Briefe schreibe...vielleicht, weil ein Teil in mir dich nicht loslassen kann. Du bist schließlich die Liebe meines Lebens. Scorp hat mich gebeten das ich heute mit ihm zu dir gehe und das tue ich. Er will dich unbedingt sehen auch, wenn du nicht mit ihm sprechen wirst. Ich liebe dich, Dray.
In Liebe
Hermine

Müde von der ganzen Trauer, der Arbeit und der Überraschungsparty für Scorpius war ich lange nicht bei Draco gewesen. Ich konnte nicht bei ihm sein ohne zusammen zu brechen, weil ich ihn vermisse, weil ich ihn liebe und brauche. Ich ziehe Scorpius um und geht dann mit ihm an der Hand langsam zum Zimmer wo Draco lag. Wie jedes Mal zieht sich in mir alles zusammen und ich brauche kurz einen Moment ehe ich die Tür öffnen kann. In meiner Hand halte ich wie immer den Brief für Draco, während ich Scorpius auf meine Taille hebe und das Zimmer betrete und was ich sehe lässt mein Herz stehen. Tränen steigen mir in die Augen und ich schluchze leise auf. "Papa?", höre ich Scorpius verwundert fragen.

"Ja, ich bin dein Papa Scorpius.", Draco lächelt seinen Sohn liebevoll an. Noch immer presse ich eine Hand auf meinen Mund und starre Draco an. Wie konnte das sein? Er saß wach auf seinem Bett und sah uns an. "Mine Liebes kommst du näher? Ich möchte euch endlich in die Arme schließen.", Dracos Stimme ist so vertraut und dennoch fremd. Fast vier Jahre haben wir auf diesen Moment gewartet und nun wusste ich nicht wie ich reagieren sollte. Langsam gehe ich näher zu ihm bis ich vor dem Bett stehe und als Draco sanft den Brief aus meiner Hand nimmt und meine Hand ergreift kann ich wirklich nicht mehr. Ich sinke aufs Bett und lasse Scorpius zu seinem Vater krabbeln. Die beiden umarmen sich fest, während ich am Rande eines Nervenzusammenbruchs bin. Wie konnte er wach sein? Es hieß er würde nicht mehr erwachen.

"Mine?", sanft erklingt wieder Dracos Stimme. "Ich habe deine Briefe gelesen...du hast mir so viele geschrieben die konnte ich die letzten Wochen alle lesen, während ich fitter geworden bin und trainiert habe um wieder Muskeln aufzubauen. Komm bitte her.", er breitet seine Arme für mich aus und ich kann mich nicht mehr zurückhalten. Ich kuschle mich in seine Arme und beginne noch mehr zu weinen. "Du bist endlich wach...ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben.", gebe ich zu und atme tief seinen Geruch ein den ich so sehr vermisst hatte, während seine Arme sich fest um mich schlingen. "Es hat lange gedauert, aber endlich können wir die Familie sein die wir von Anfang an hätten sein sollen.", er streichelt mir sanft durch die Haare und küsst meine Stirn. "Ich bin hier du musst nicht mehr stark sein.", wispert er in mein Ohr und endlich kann ich loslassen.

Wir hatten großes Glück. Mit viel Übung schaffte es Draco wieder komplett gesund zu werden. Er wurde ebenfalls Lehrer in Hogwarts und wir fingen an uns offiziell zu daten. Zwei Jahre später heirateten wir und ich brachte unseren zweiten Sohn zur Welt. Draco liebte die Kinder sehr und wir verbrachten so viel Zeit wie möglich zusammen, weil wir wussten wie kurz das Leben sein konnte. Nur ein Augenblick und alles könnte für immer anders sein. Uns wurde nach Jahren der Trauer und Hilflosigkeit doch noch ein Happy End geschenkt und wir nutzten es in vollen Zügen.