Primero Firesky

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Kapitel 1
Viel zu erzählen
(Die Geschichte ist nicht wirklich realistisch😅☺️)

Zoe platze mitten in den Unterricht. «Tut mir leid für die Verspätung Caleb» sagte sie nur und setzte sich an den Rand des Klassenraums. Ich beachtete sie nicht, mir waren die Leute in meiner Klasse ziemlich egal.
Nach der Stunde hatten wir Pause. Ich ging zur Koppel und schaute den Pferden zu wie sie grasten. Verträumt stand ich da und dachte wieder an Primero, ach mein Primero, wie ich ihn vermisste.
Ich hörte den Gong. «Fuck» dachte ich und rannte zur nächsten Stunde. Ich kam gerade noch rechtzeitig ins Klassenzimmer gestolpert, die anderen lachten über mich, weil ich einen hoch roten Kopf hatte.
Ich setzte mich an meinen Platz und holte meine Malsachen hervor, wir hatten Kunst. Die Lehrerin trug uns auf, ein Bild von unserem gegenüber zu Zeichnen.
Leider sass Zoe mir gegenüber. Ich mochte Zoe nicht besonders, sie war immer das Wunderkind, das Shaman gezähmt hatte.

Ich skizzierte ihr Gesicht nur halbherzig auf mein Blatt, während sie sich anscheinend Mühe gab mein rundliches Gesicht und die schwarzen Locken mit der blauen Strähne zu zeichnen. Am Ende der Stunde hatte ich es doch geschafft ein halbwegs gutes Bild von ihr zu zeichnen.
Nach Kunst hatten wir noch eine Pferdeflüsterer- Stunde bei Mr. Cole. Zoe sollte die Übung vor machen, aber was für ein Wunder, sie schaffte es nicht. «Luna, komm mal her und zeig mal was du kannst» sagte Mr. Cole und zeigte auf Silver, das Pony mit dem wir heute trainierten. Ich lief in die Mitte des Roundpens und stellte mich mit dem Rücken zu Silver hin.
Langsam drehte ich mich um und sah Silver nur an, sie wich sofort zurück, das war auch das Ziel der Übung, und senkte den Kopf. Mr. Cole schien beeindruckt von meiner Leistung zu sein.

Zeitsprung nächster Tag
Nach der 6. Stunde hatten wir eigentlich Reitunterricht, aber ich log, wie immer, und sagte ich hätte Bauchschmerzen.
Denn ich schwor, nachdem ich Primero verliess, nie wieder mit Sattel oder Zaum zu reiten. Das ging einige Wochen so, als mich Mrs. De Cesco zwingen wollte auf zu steigen, rannte ich vom Platz.
Ich setzte mich auf die Koppel, neben einen Baum hin.
Nach einiger Zeit sah ich wie Zoe auf die Koppel und auf mich zu kam. «Hey» sagte sie leise. Ich antwortete nicht. «Was ist los?» fragte sie: «Hast du Angst vorm reiten?». Ich schüttelte den Kopf. Nach ein paar Minuten sagte ich: «Nein, ich habe ihm geschworen nie wieder mit Sattel und Zaum zu reiten».

Zoe schaute mich überrascht an: «Wer ist ihm und wieso hast du das geschworen?» Ich überwand mich und fing an meine Geschichte zu erzählen:
«Als ich gerade mal drei war, schenkten meine Eltern mir ein Fohlen. Er war rabenschwarz, so wie Shaman. Als ich gerade mal Sechs war begann ich ihn aus zu bilden. Ich brachte ihm alles alleine bei.
Meine Eltern unterstützten mich nicht, deshalb trainierte ich ihn ganz alleine. Als ich Acht war, ritt ich mein erstes Rennen mit ihm.
Er war der schnellste von allen. Nach diesem Rennen gewann er auch zwei Spring und Dressur Turniere. Er wurde sehr schnell berühmt.
Vielleicht kennst du ihn ja, er heisst Primero Firesky.» Zoe nickte: «Ja von ihm habe ich schon viel gehört, aber der Name der Reiterin wurde nie genannt.» Ich senkte meinen Blick: «Ich war die Reiterin von ihm, aber ich ritt diese Turniere nicht für den Ruhm oder die Belohnungen. Die waren mir scheiss egal.
Ich ritt die Turniere, weil es ihm Spass machte und er es liebte vor Publikum zu springen und rennen.
Berühmt zu sein brachte auch Nachteile, viele wollten ihn Kaufen aber ich sagte immer Nein, natürlich sagte ich nein. Primero war mir mehr wert als alles Geld dieser Welt. Doch eines Nachts, wollten ihn ein paar Diebe stehlen.
Er wollte nicht mit gehen und schlug aus, es traf einen am Arm. A nächsten Morgen stand die Polizei vor der Tür.
Sie wollten ihn mitnehmen.
Ich konnte nichts tun. Ich schlich ihnen nach und sah wie sie ihn mit Sattel und Kandare quälten.
In dieser Nacht schwor ich nie wieder Sattel und Zaum zu benützen. Ich floh mit ihm in die Berge, hier in Withehorse.
Mein Ziel war es, ihn so weit wie möglich weg von den Menschen zu bringen, er sollte frei sein, frei von den Menschen die ihn gequält haben, frei von jenen die ihn ausbeuten wollten, er sollte frei sein, frei wie sein Herz.
Ich wusste es würde vielleicht ein Abschied für immer sein. Aber das war mir egal, denn ich wusste er würde klarkommen.
Ich liess ihn frei. Hinter den Bergen. Dort gibt es einen Ort, eine Ort wo die Zeit nicht existiert. Dort ist es sicher. Erst wenn er dort ist, wird er Frei sein»

Zoe war zuerst sprachlos, dann fasste sie sich und fragte: « Wie bist du wieder zurückgekommen?»
Ich antwortete: «Ich lief zurück, ich war glücklicher denn je. Doch dann hörte ich einen Hubschrauber. Sie haben dich gerade verladen und hoben ab. Ich wollte weglaufen, aber Mr. Cole sah mich am Rand der Lichtung vorbei schleichen. Er rief mich zu sich. Leider kannte ich ihn schon von den Turnieren und ja, dann nahm er mich mit nach Snowfields. Dort wurde alles abgeklärt und seitdem wohne ich in diesem Internat.»
Zoe hat mir aufmerksam zugehört und plötzlich umarmte sie mich. Sie sagte: «Du musst das Caleb sagen, er wird das sicher verstehen und dann musst du nicht mehr mit Sattel und Zaum reiten.»
Sie klang aufgeregt.

Ich wollte zuerst nicht das jemand davon erfährt aber dann überredete sie mich, mit Mr. Cole darüber zu reden.
«Ich rede mit ihm aber nicht heute. Heute habe ich schon zu viel geredet.» Ich lächelte und stand auf. Sie stand auch auf und schaute auf die Uhr: «Wir müssen uns beeilen, wenn wir noch Abendbrot essen wollen.» Ich lachte und wir rannten zur Kantine.
Noch am selben Abend zog Zoe zu mir ins Zimmer, ich hatte ein Einzelzimmer da meine Eltern sau reich waren. Wir quatschten noch den ganzen Abend bis wir schliesslich einschliefen.

Der Ort ohne ZeitWhere stories live. Discover now