Kapitel 23

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Meine Augen weiteten sich erstmal leicht, als ich begriff, was er mir damit eigentlich sagen wollte.

"Ja, seit ich dich kenne, ist alles irgendwie ... leichter geworden. Ich stehe morgens tausend mal lieber auf, weil ich weiß, dass wir uns sehen oder schreiben, ich schlafe nachts viel lieber ein, weil ich dann länger von dir träumen kann, und ich bin einfach verflucht nochmal verknallt in dich."

So.

Hab ich jetzt nen komplett dezenten Dachschaden und bild mir das alles ein, oder hat er das gerade wirklich so zu mir gesagt?

Welches Mädchen träumt bitte nicht von so einem obersüßen Geständnis?

"Logan ich... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Du bist ja oberniedlich, das hab ich jetzt überhaupt nicht erwartet und ehm, ich bin vollkommen sprachlos und-"

Weiter kam ich nicht, denn mein Gegenüber hielt es anscheinend nicht mehr aus und zog mich demnach ganz sanft zu sich, und zack schon lagen seine Lippen auf meinen, was in meinem ganzen Körper ein unglaubliches Kribbeln auslöste.

Er hielt mich fest in seinen Armen, als ob er vorhatte mich nie wieder loszulassen.

Fand ich auch eigentlich ganz gut so.

Nach ein paar Sekunden wurde er fordernder, was mich und dann auch ihn zum Kichern brachte.

"Also nehme ich mal an, du magst mich?"

Wie breit er mich angrinste, war gar nicht zu beschreiben.

"Mögen ist gar kein Ausdruck.", entgegnete ich ihm, bevor ich dann erneut seine endsweichen Lippen suchte und auch fand.

"Mh, du machst mich zum glücklichsten Kerl der Welt, und das innerhalb weniger Tage, kannst du dir das vorstellen?", fragte er mich, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten.

Ich schüttelte nur den Kopf und ertappte mich dabei, wie ich mich eng in seine Arme kuschelte.

So gut hatte ich mich lange nicht mehr gefühlt, sogar die Abreise der finnischen Finnen war aus meinen Gedanken geschubst worden.

Sein schneller Herzschlag verriet mir, dass er mächtig aufgeregt war.

Wir standen übrigens immer noch in diesem überdimensionalen Hausflur mit den vier Meter hohen Decken.

"Was hältst du davon, wenn ich kurz mit dem Motorrad losdüse und was einkaufe?"

Ich hatte seit heute Morgen nichts mehr gegessen und jetzt zeigte mir die Uhr halb sieben.

"Find ich gut, aber was mache ich, wenn deine Freundi-"

Schon wieder wurde ich unterbrochen, diesmal von seinen Lippen.

"An die brauchst du nicht zu denken, die liegt grad in Barcelona am Strand und schleppt Gott weiß nicht wie viele Kerle ab."

Irgendwie störte es mich gar nicht, dass ich hier mit einem vergebenen Kerl am rumknutschen war, überraschte mich ehrlichgesagt.

Mein Gewissen war immer da.

Immer.

Nur nicht heute.

"Also baby, ich bin schneller wieder da, als du schauen kannst!"

Mit einem letzten Kuss und breiten Grinser war er auch schon samt Jacke und Motorradhelm aus der Tür gehuscht.

Dieser Spinner.

Was dachte er sich eigentlich, mir hier zwischen Tür und Angel den Kopf zu verdrehen und mich zu seiner neuen Freundin zu machen?

Wenn das in Hollywood immer so schnell ging, wollte ich doch lieber wieder nach Hause, haha.

Während Logan in der Mall noch nach essbaren Objekten suchte, sah ich mich ausgiebig im ganzen Haus um.

Ich fand dabei drei große Bäder, zwei Gästetoiletten, vier Schlafzimmer, ein riesen Wohnzimmer mit Panoramafensterfront mit Ausblick auf die Stadt (ich entdeckte sogar mein eigenes Wohnzimmer nach längerem Suchen), ein Büro, als letztes noch eine große Terrasse mit Pool und Grillbereich.

Die Schlafzimmer im oberen Stockwerk ließ ich aus, allein schon aus Höflichkeit vor privaten Gegenständen, der Keller interessierte mich da doch schon wesentlich mehr.

Was ich dort fand, verschlug mir die Sprache.

Einmal gab es dort einen kleinen Kinosaal, ausgestattet mit großer Leinwand und gemütlichen Liegeecken, alles in Weiß- und Grautönen gehalten.

Die Krönung des ganzen war dann aber doch das nebenanliegende Tonstudio mit einem großen Mischpult, einer Aufnahmekabine sowie allen möglichen herumstehenden Instrumenten von diversen E-Gitarren bishin zu Keyboards und sogar ein Schlagzeug war vorhanden.

Hui, da hat er mir aber wirklich nicht zu viel versprochen.

Mein Handy klingelte dann erstmal, was mich aufschrecken ließ.

Wer würde mich denn bitte jetzt anrufen?

Hollywood HillsWhere stories live. Discover now