Kapitel 8

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• Nora's Sicht •

Dieser Flug brachte mich um den Verstand.

Prinz .. Prinzessin ... was?!

Riku hatte den Blick in den vorderen Bereich des Flugzeugs gerichtet.

Samu beschäftigte sich mit seinem iPhone und die Herren hinter uns hatten auch etwas gefunden, wie sie die restliche Zeit totschlagen konnten.

Wie gebannt starrten sie alle auf die Rückseite von Samu's Sitz, wo sich, wie bei allen Sitzen, ein kleiner Fernseher befand.

Ja okay.

Lasst mich halt alle hier sitzen und macht euer eigenes Ding.

Erst jetzt fiel mir ein, dass ich auch noch einen Magen hatte, der inzwischen schon nach Futter verlangt hatte, ohne dass ich überhaupt etwas bemerkt hatte.

Kurzerhand packte ich gleich zwei meiner belegten Brötchen aus und biss ohne zu zögern in das erste hinein.

Hungerrrr!

Wie hatte ich das wichtigste der Welt - Essen - einfach so vergessen?

Ich spürte Riku's Blick auf mir.

Fast traute ich mich nicht, seinen Blick zu erwidern, tat es aber dann doch.

"Kann ich etwas abhaben?", fragte er mich dann wie ein kleiner Junge, der sein Pausenbrot zuhause liegen gelassen hatte.

Seine Art wie er fragte brachte mich zum Lächeln und ich warf ihm das zweite Brötchen zu, das noch auf meinem Schoß lag und darauf wartete, endlich in einem Magen zu enden.

Ganz cool wie Riku war, schnappte er es mit einer Hand und zwinkerte mir dann lächelnd zu, was wiederum mein Lächeln zu einem Grinsen wachsen ließ.

War er nicht süß?

Am liebsten hätte ich ihn grade abgeknutscht, aber na ja, das konnte ich nicht verantworten.

Erstens, wir saßen in einem Flugzeug mit sehr vielen Menschen, zweitens könnte ich von Alter her seine Tochter sein, drittens war ich nur ein Fan.

Schlag dir das ganz schnell wieder aus dem Kopf Nora!

Mögen tat ich Riku trotzdem.

Manchmal fragte ich mich, ob es normal war, dass ich sie alle so mochte, obwohl sie mal eben doppelt so alt waren wie ich.

Wahrscheinlich nicht.

Aber was ist heutzutage schon normal?

Den Verzehr meines Brötchens hatte ich nun abgeschlossen.

Ich hatte während dem Schlafen die gesamte Zeit Musik gehört.

Das liebte ich an meinem iPod.

Ich konnte endlos lang Musik hören, ohne, dass der Akku mir einen Strich durch die Rechnung machte.

"Was hörst du gerade?", fragte Riku mich dann mit vollem Mund, halb genuschelt als alles andere.

Bevor ich darauf antworten konnte, musste ich erstmal meinem iPod zuhören.

"Warte ehm die Akustikversion von 'Dream Like A Child' von 2010."

Ich lächelte ihn an.

Er sah zu komisch aus beim Essen.

"Ah, hast du viel von uns auf deinem iPod?"

"Alles."

Das brachte den Gitarristen zum Lächeln.

"Bist wohl ein richtiger Fan, hm?"

Riku grinste, während er von seinem Brötchen zu mir kurz aufschaute, um sich danach wieder dem Futter zu widmen.

"Wenn ihr meine Lieblingsband seid, dann bin ich das wohl."

Mit dem Gedanken wollte ich mich nicht so richtig anfreunden.

Ich hasste es, 'nur ein Fan' zu sein.

"Warst du schon auf Konzerten?", fragte er mich dann weiter.

Ich nickte und meine Augen begannen bei dem Wort 'Konzert' aufzuleuchten.

Es gab nichts besseres auf der Welt als Konzerte.

"Im Februar in der Festhalle in Frankfurt.", grinste ich ihn an.

Samu, der zwischen uns saß, interessierte sich im Moment herzlich wenig für uns, stattdessen galt seine ganze Aufmerksamkeit seinem Handy, an dem er immer noch herumspielte.

Riku sah mich mit großen Augen an.

"Die Festhalle ist meine Lieblingshalle. Die Atmosphäre da drin ist der Wahnsinn!", erklärte mir Riku.

Als ob ich das nicht schon selbst wüsste.

"Am liebsten würd ich die Zeit zurückdrehen, um das Konzert zu wiederholen."

Während ich so dahinredete, spürte ich mein Handy auf meinem Schoß vibrieren.

Wer schrieb mir denn jetzt um die Zeit?

"Oh ja, wie recht du hast. Aber ich freu mich auch schon richtig auf die Open Airs in Deutschland im Sommer."

"Apropos, ich seh euch wahrscheinlich in Balingen im August, wenn ich genug Geld hab."

Die Karte hatte ich zwar schon, das Problem war nur, dass ich in LA war und das Konzert in der Nähe von Stuttgart stattfinden würde.

Oops.

Flug nach Deutschland und dann wieder zurück nach LA kostet halt schon was.

"Balingen klingt sehr gut.", grinste mein Gesprächspartner.

"Wenn du kein eigenes Geld hast, holen wir dich halt dann nach Deutschland.", fügte er dann nach einer kleinen Pause noch hinzu, als er merkte, dass ich nichts zu antworten hatte.

Ehm was?

Das konnte er doch jetzt nicht ernst meinen.

Völlig ausgeschlossen.

Sicher wieder einer seiner schlechten Witze.

Anstatt in Gelächter auszubrechen, sah der braunhaarige Wuschelkopf ganz ernst an.

Der Witz war wohl zu schlecht, um zu lachen.

"Haha, der war gut."

War er nicht.

"Ich mein das ernst, Nora."

Wie er meinen Namen aussprach.

Unwillkürliche Gänsehaut machte sich auf meinen Armen und Oberschenkeln breit.

"Das kann ich jetzt unmöglich annehmen.", versuchte ich zu protestieren.

Allein der Gedanke, dass die Jungs von Sunrise Ave mir meinen Flug zum Konzert organisieren würden, löste in mir tausend Alarmglocken aus.

Ganz schön spendabel, der Herr Rajamaa.

Samu riss mich dann mit einem "lasst uns Bilder machen" aus meinen wirren Gedanken um Riku's Privatleben.

Schon zog er mich mit seinem Arm zu sich, sodass mein Kopf zum wiederholten Male in dieser Nacht auf seiner Schulter liegen blieb.

Riku passte auf der anderen Seite auch noch aufs Bild, was ich sehr befürwortete.

Nicht, dass Samu nicht gereicht hätte.

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Danke euch allen bis hier hin fürs lesen!

es macht mir Spaß für euch zu schreiben, derzeit leidet das alles unter Zeitmangel, weshalb ich nicht so oft updaten kann wie sonst immer.

Hoff ihr versteht das 💕

-Nora

Hollywood HillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt