Bonuskapitel 18

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Venus Sicht


Glücklich und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen stand ich in unserem Schlafzimmer und konnte während ich dieses so entscheidende Bild betrachtete nicht ganz fassen, dass Viktor und ich tatsächlich auf den Tag genau jetzt ein Jahr verheiratet waren.


Hätte mir jemand damals gesagt, dass ich tatsächlich meinen ersten festen Freund heiraten würde, hätte ich diesem wahrscheinlich nur den Vogel gezeigt, schließlich passierte das doch eigentlich nur in Filmen, doch spätestens als ich auf Viktor und damit auch auf seine unglaubliche Familie traf, war ich für immer an ihn gebunden und könnte darüber nicht glücklicher sein.

Ich hatte ihn immerhin schon lieben gelernt als wir uns kaum kannten, als uns bloß dieses Zeichnung und unsere Liebe zur Kunst verbanden.

Doch auch, wenn unser Kennenlernen schon Jahre zurück lag, konnte ich mich noch genau an diesen Moment erinnern, als ich mit ihm zusammen stieß und mit einem plötzlich schnell schlagenden Herzen da stand und in diese Schokobraunen Augen blickte, die trotz, dass sie nicht wirklich strahlten, mich sofort in ihren Bann zogen.

Als ich damals Viktor am Brunnen gezeichnet hatte und folglich mit ihm zusammen stieß, hätte ich nie geglaubt, dass ausgerechnet er solch Kummer und Leid mit sich herum trug und drohte daran zu zerbrechen.

Und auch, wenn ich es zwischen durch mit der Angst zu tun bekam, dass ich Viktor vielleicht nicht helfen könnte, war ich im Grunde froh, dass alles so verlaufen war, schließlich konnte Viktor so zu einem selbstbewussten Mann heran wachsen und endlich lernen, sich selbst zu akzeptieren, eben so wie er war, eben mit seinem Künstlerherzen.

Mein Blick wanderte weiter zum nächsten Bild, was das Lächeln auf meinen Lippen gleich größer werden ließ.

Nie im Leben hätte ich vor gut zwei Jahren damit gerechnet, dass Viktor mir auf diese Weise einen Antrag machen würde und auch, wenn Maria vielleicht immer strikt behauptet hatte, ihre Söhne hätten keinen wirklichen Sinn für Romantik musste auch sie ihre Meinung nochmal überdenken, als ich ihr schließlich erzählte, wie Viktor mir den Antrag gemacht hatte:





Etwas erschöpft von der Arbeit betrat ich Freitag Nachmittag unser Haus und nachdem ich festgestellt hatte, dass Viktor wohl noch nicht Zuhause war, lief ich schließlich in unser Schlafzimmer und gerade als ich mich schon erleichtert aufs Bett fallen lassen wollte, fiel mein Blick auf die Wand, an dem unser Bett stand.

Mit großen Augen beobachtete ich die Bilder, die jetzt an dieser hingen und dich mich neugierig sie betrachten ließen.

Zwischen sämtlichen Fotos, die Maria von Viktor und mir geschossen hatte, hingen zwei Zeichnungen, die ich genau kannte und die schon damals die unbewusste Verbindung von Viktor und mir zeigten, schließlich hatten wir unabhängig von einander zwei optisch gleich aufgebaute Bilder gemalt gehabt, die, wenn man sie neben einander legte, ein perfektes Bild abgaben.

Lächelnd stand ich neben dem Bett und sah einen Moment lang die beiden Zeichnungen an ehe mein Blick auf das mir unbekannte Bild fiel, dass daneben hing.

Meine Augen weiteten sich wie von alleine als ich Viktor darauf erkannte, wie er dabei war mir einen Ring an den Finger zu stecken während mein gezeichnetes Ich offensichtlich immer noch vor Überraschung die Hand vor den Mund hielt.

Während ich das Bild betrachtete spürte ich wie mir wie von alleine Tränen in die Augen stiegen und gerade als ich dabei war, die feinen Striche nach zu malen, ertönte seine Stimme, die mein Herz gleich vor Aufregung schneller schlagen ließ.

,,Du musst jetzt nur noch Ja sagen'' langsam und darauf bedacht nicht sofort die Tränen vor Freude laufen zu lassen, drehte ich mich um und konnte nicht anders als wie mein gezeichnetes Ich die Hand vor den Mund zu legen als ich Viktor kniend vor mir entdeckte.

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