Bonuskapitel-Buch

Bonuskapitel 31

Aayanas Sicht

Nach der Offenbarung, dass wir Ausziehen würden, hatten die Anderen, vor allem Maria, zwar ein paar Tage gebraucht, um die Nachricht zu verdauen, doch im Endeffekt unterstützten sie uns und so befanden wir uns wenige Zeit später auch schon im Umzugsstress.

Leider kam ich dabei nicht drum herum bei mir Zuhause vorbei zu schauen, um meine restlichen Sachen zu packen.

„Bist du bereit?" während Vincent sprach starrte ich nur abwesend mein altes Haus an und nickte dann leicht.

Auf auf in die Hölle und wer weiß, vielleicht hatte ich ja Glück und meine Mutter war gar nicht da.

Trotz, dass Vincent an meiner Seite war, schloss ich mit zittrigen Händen die Tür auf und verzog unmittelbar das Gesicht als ich den all zu bekannten Duft meines alten Zuhauses wahrnahm.

„Du machst das gleiche Gesicht wie damals als ich das erste mal mit zu dir gekommen bin" Vincents amüsierte Stimme ließ mich kurz selbst grinsen ehe ich etwas erwiderte.

„Ich hab nie verstanden wieso meine Mutter über all diese Duftsprayer hingestellt hat, die alle fünf Minuten los sprühen"

Ich hatte es nicht nur nicht verstanden, sondern ehrlich gesagt auch wie die Pest gehasst.

Umso mehr liebte ich dafür den heimischen Geruch der Collister, der mir schon beim ersten Mal direkt aufgefallen war.

Aber na gut, zum Zeitpunkt des Kennenlernen war mir schnell viel aufgefallen was in dieser Familie anders als in meiner war und auf das ich unwillkürlich neidisch wurde.

Mit Vincent steuerte ich letztendlich mein Zimmer an und konnte dabei mit Freude feststellen, dass nicht nur niemand Zuhause war sondern auch, dass meine Mutter und Lucy die Finger weg von meinem Zimmer gelassen hatten.

Es war alles noch wie bei meinem letzten Besuch. Gemeinsam machten wir uns schließlich daran die Kartons, die wir mitgebracht hatten, zu füllen.

„Hast du ernsthaft alle deine alten Klausuren aufgehoben?" Vincents Frage ließ mich kurz in meiner Bewegung inne halten und dann zu ihm drehen und ihn vor meiner großen Bettschublade hocken sehen, in der ich meine alten Schulsachen aufbewahrte.

„Nur einsen. Wenn das Valentin sehen würde" Vincent blätterte grinsend die ganzen Unterlagen durch und ließ mich währenddessen zu ihm laufen.

„Auch noch Genetik. Damit kannst du mich jagen, ich hab das in der 8. Klasse schon verflucht" während Vincent das Gesicht verzog konnte ich diesmal nicht anders als zu grinsen und mich dann neben ihn zu hocken.

„Ich weiß" erwiderte ich dann auch schon und ließ ihn nur verwirrt zurück gucken.

„Du weißt echt nicht was ich meine oder?" auf meine Frage hin schüttelte er nur etwas zögerlich den Kopf und ließ mich ihm lächelnd die Klassenarbeit aus der Hand nehmen.

„Das ist die einzige Bio Klassenarbeit, die ich aus der 7. Klasse aufgehoben habe"

„Und wieso? Ich meine, das war doch niemals deine einzige 1"

„Nein, aber es war die Klassenarbeit, bei der ich das erste mal die Chance hatte in deine strahlend grünen Augen zu blicken" seine erwähnten Augen weiteten sich unwillkürlich und ließen ihn mich jetzt erst recht abwartend anblicken.

,,Muss ich mich jetzt schlecht fühlen, weil ich nicht weiß, von was du sprichst?" Auf seine Frage schüttelte ich direkt den Kopf.

,,Es würde mich eher wundern, wenn du dich daran erinnern könntest"