Bonuskapitel 11.1

15.8K 627 202
                                    

Lilous Sicht:


Fast drei Monate ohne Valentin war schrecklich, eigentlich kaum aus zuhalten und deswegen überraschte es mich umso mehr, dass von diesen drei Monaten nur noch knapp eine Woche übrig war.

In fünf Tagen würde das große Finale des Fußballturniers von Amerika stattfinden, genau an unserem Jahrestag und voraussichtlich, Valentins Mannschaft sollte es tatsächlich ins Finale schaffen, dann würde er frühstens erst in sechs Tagen wieder Zuhause sein.

Auch wenn ich Valentin in jeglicher Hinsicht unterstützte, war ich echt froh, dass Turnier bald endlich enden würde, denn lange ohne ihn würde ich es nicht mehr aushalten.

Aiden, unser fast zwei Jähriger Sohn vermisste zu dem seinen Vater auch viel zu sehr und während es am Anfang noch ging, wurde es in den letzten Wochen immer schwieriger ihn zum schlafen zu bringen.

Er vermisste eben seinen Vater, aber wie könnte man ihm das auch übel nehm. Ich war nicht besser und das ich zudem auch noch schwanger war, machte das ganze nicht besser.

Valentin wusste nach wie vor nicht, dass ich schwanger war und das obwohl ich es schon vor seiner Abreise gewusst hatte, doch ich hatte es ihm einfach nicht sagen können.

Nicht weil ich Angst hatte, sondern weil ich wusste, dass er nie weg gefahren wäre, wenn er es wüsste und auch jeder Zeit das Turnier abbrechen würde, wenn er es erfahren würde und das wollte ich nicht.

Ich wollte einfach, dass er sich endlich seinen Traum erfüllt und dieses Turnier mit macht, dass er vor vier Jahren nicht konnte, da er sich im Training zuvor so sehr verletzt hatte, dass er nicht mit reisen konnte.

So deprimiert wie damals wollte ich Valentin nie wieder erleben und so mussten wir eben alle versprechen, Valentin nichts zu sagen.


*Viel Glück nachher, ihr werdet sie schon fertig machen. Pass auf dich auf und leg dich nicht wieder mit jedem an, nur weil du gefoult wurdest*


Schnell tippte ich die Nachricht an Valentin zu ende ehe ich mein Handy weg packte und mich aus unserem Bett erhob.

Müde stieg ich kurz unter die Dusche und zog mir danach eine schwarze Jeans und Valentins Trikot an.

Wehmütig starrte ich kurz in den Spiegel und verließ dann unser Zimmer um Aiden zu wecken.

Leise öffnete ich seine Zimmertür, machte die Vorhänge schnell auf ehe ich an sein Bett heran trat und ihn dann vorsichtig versuchte zu wecken.

Sanft strich ich ihm seine dunkelbraunen Haare aus dem Gesicht und spürte kurz darauf wie er sich regte. Keine fünf Sekunden später öffnete er müde seine kleinen Augen und rieb sie sich kurz.

,,Hey mein Großer. Du musst aufstehen'' Aiden nickte nur leicht und streckte mir dann flehend seine Arme entgegen.

Lächeln hob ich ihn also aus dem Bett und trug ihn dann zu der Wickelkommode. Schnell wechselte ich seine Windeln während er wieder kurz davor war ein zu schlafen und zog ihm dann eine bequeme Hose an und das kleine Fußballtrikot, was er letztes Jahr von Valentin natürlich zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte.

,,Nicht wieder einschlafen mein Großer. Oma und Opa warten doch auf uns'' lächelnd hob ich Aiden wieder hoch, setzte ihn leicht auf meiner Hüfte ab und fuhr ihm dann durch sein dichtes Haar.

,,Und Papa?'' flehend und mit glasigen Augen sah er mich an und ließ wie immer meinen Brustkorb sich zusammen ziehen.

,,Papa kommt doch erst in ein paar Tagen Aiden, aber dafür kommen heute Emilio und Leo und dann kannst du mit den beiden wieder im Garten von Opa spielen''

Bonuskapitel-BuchWhere stories live. Discover now