Bens Leben

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Ben sitzt mir gegenüber, sein Blick beschämt, seine Haltung fast schüchtern, während er mir von seinem Leben erzählt. 

Noch nie habe ich ihn so verletzlich gesehen. Noch nie in seinem Leben hat er sich so gezeigt, wie gerade. 

Er erzählt mir, dass er immer eine Waffe bei sich trägt, außer wenn ich bei ihm bin, weil er mir keine Angst machen möchte. 

Er verkauft Drogen - und das schon seit einer halben Ewigkeit. Er bringt Waffen von einem Ort zum anderen und geschossen hat er auch schon mal. 

Es existieren Friedensverträge mit umliegenden Gruppierungen, aber dieser Frieden steht durch Mirko auf dem Spiel. Seine Spur führt zu einer Gruppe im Norden, der er sich vermutlich angeschlossen hat. Damit wird der Vertrag gebrochen und schon bald könnte es auf den Straßen wieder hässlich zugehen. 

Ben hat viele Freunde verloren, sie sterben sehen und miterlebt, wie sein Bruder angeschossen wurde. 

Lio ist das Ergebnis dieser Welt. Ein Mann im Überlebensmodus, der immer versucht hat, seinen kleinen Bruder aus den schlimmsten Dingen rauszuhalten. Er will nicht, dass er irgendwann alles übernimmt, denn in seinen Augen bedeutet das den sicheren, grausamen Tod. 

Ich nehme seine Hand in meine. Diesmal bin ich diejenige, die beruhigend über seinen Handrücken streicht. 

Mit jedem Wort zerplatzt die Seifenblase, in der ich gelebt habe. Die Gefahr ist real, lebensbedrohlich und direkt vor meiner Nase. 

"Sagst du etwas dazu?", fragt Ben unsicher. Ich war so tief in meine Gedanken versunken, dass ich nicht gemerkt habe, dass ich ihn anschweige. 

"Das ist alles... so viel", seufze ich und er nickt. 

 "Was ist, wenn dich jemand erschießt?", krächze ich, denn die Vorstellung daran schnürt mir die Luft zu.

"Mich wird niemand erschießen", beruhigt er mich.  "Wie gesagt, die krassen Sachen machen andere. Bisher hat es mich immer gestört, weil ich das Gefühl hatte, eine Sonderbehandlung zu kriegen. David war schon so oft in einer Schießerei, aber er hat sich schon lange für diesen Weg entschieden... ich nicht" 

"Und das wirst du doch auch hoffentlich nicht? Lio hält dir seit Jahren den Rücken frei und du hast selbst gesagt, dass du mit mir hier weggehen würdest." 

Er schaut auf seine Hände. 

"Ich weiß. Aber was mache ich dann? Ich kenne nur dieses Leben und das wird für die nächste Zeit auch weiter mein Leben bleiben. Es wird erstmal wieder schlimmer und wer weiß, was dann ist. Wenn ich Mirko finde, kann ich eine Gefahr aus der Welt schaffen. Er ist nicht nur für dich gefährlich, Maria. Er könnte die ganze Stadt angreifen, nur um uns zu zeigen, wie verletzt er ist. Und..." In seinen Augen lodert etwas... 

Es fällt ihm schwer, den wahren Grund zu nennen und ich schaue ihm tief in die Augen. 

"Cleo... sie hatte vor vielen Jahren nicht das Glück, durch Waffen eingetauscht zu werden und..."

Sein ganzer Körper verkrampft sich und ich ahne, was er mir sagen möchte. 

"Sie haben sie...?", auch ich bringe es nicht über die Lippen. Er nickt. 

Sofort schießen mir Tränen in die Augen. Diese arme Frau. Sie ist so liebevoll, so herzlich. Niemand auf der Welt hat so etwas verdient. 

Ich nehme Ben in den Arm und er wehrt sich nicht. Sein Kopf ruht auf meiner Brust und sein Atem geht schwer. So schrecklich dieser Vorfall auch war, mir ist nichts passiert und Ben hat sich mir endlich geöffnet. 

Ich muss an meine alte Heimat denken und frage mich, ob es überall gleich ist. Als dort niemand mehr wirklich sicher war, haben meine Eltern das einzig richtige getan und mich von dort weggeschickt. 

Ich habe sie anfangs dafür gehasst, obwohl ich wusste, dass es das richtige ist. Wird es wieder so sein, wie dort? Werden wir bald alle nicht mehr sicher sein?

„Ich liebe dich", reiße ich ihn aus seinen Gedanken. 

Er setzt sich auf, küsst mich und ich erwidere seinen Kuss leidenschaftlich. 

Ich ziehe ihn zu mir, meine Hände sind um seinen Nacken gelegt. 

Dieser wundervolle Mann soll wissen und spüren, dass ich bei ihm bin und ihn unterstütze.

Er legt die Arme um mich und zieht mich zu sich, dann hebt er mich hoch und während ich meine Beine um ihn schlinge, trägt er mich zu seinem Bett. Er zieht mich aus und ich ihn und wir liegen nackt und eng umschlungen beieinander. Seine Hand gleitet über meinem Rücken und massiert meinen Po. 

Unsere Küsse sind so verzweifelt, voller Verlangen. Immer wieder schauen wir uns in die Augen mit dem Wissen, dass jeder von uns den anderen gerade so nah bei sich braucht, wie es nur geht. 

Meine Hände wandern zu seinem erregten Glied. Ich lege meine Hand um ihn, massiere ihn und er stöhnt mit geschlossenen Augen auf. 

Als ich mich bewege, öffnet er die Augen. Er beobachtet, was ich tue und als ich mit meinem Oberkörper nach unten rutsche, flucht er. 

Vorsichtig umschließe ich ihn mit meinen Lippen. Mein Kopf bewegt sich auf und ab, während er unter mir zuckt. Ben greift in mein Haar, führt die Bewegung an. 

"Oh fuck, du machst mich so wahnsinnig", raunt er, was mich nur noch mehr anspornt. 

Nach einer Weile fixiert er meinen Kopf und entzieht sich mir. "Erstmal bist du dran", erklärt er und schubst mich zurück in die Kissen. 

Seine leuchtenden Augen wandern meinen nackten Körper entlang. Ich habe das Gefühl, seinen Blick wortwörtlich zu spüren. Jede Stelle, auf die er blickt, fängt an zu prickeln. 

Zwei seiner Finger fahren meinen Bauch hinab, streichen über meine Mitte und ich winde mich vor Lust. Er spreizt meine Beine, bekommt volle Sicht auf mich und dringt dann mit zwei Fingern in mich ein. 

"So schön feucht", knurrt er, bevor er mit seiner Zunge über meinen Kitzler leckt. Ich stöhne seinen Namen, kralle mich in den Laken fest, während er mich zum Kommen bringt. 

Ich habe nur wenig Zeit, mich zu erholen, dann steift er sich ein Kondom über, legt sich zwischen meine Beine und küsst mich, während er in mich eindringt. 

Diesmal tut es nicht weh, aber es fühlt sich immer noch ungewohnt an. 

Mit langsamen Bewegungen stößt er in mich, küsst meinen Hals entlang. "Alles okay?", haucht er in mein Ohr und ich nicke. 

Seine Bewegungen werden schneller und er verdreht lustvoll die Augen, als ich seinen Namen stöhne. 

Er fixiert meine Hände über meinem Kopf, betrachtet mich unter ihm. 

Ich bin ihm ausgeliefert - und ich liebe es. 

"Oh Gott, ja", stöhne ich als sich eine weitere Welle der Erleichterung anbahnt. "Hör nicht auf"

Meine Worte bringen ihn endgültig um den Verstand. Ben stößt härter zu, seine Vorsichtig ist verschwunden und er kommt in mir, kurz nach dem ich ein zweites Mal gekommen bin. 

Schwer atmend entzieht er sich mir und ich würde ihn am liebsten sofort wieder zurückholen. 

Mein Körper zuckt, ich fühle mich wie in Trance, als er mich zu sich zieht. 

 „Ich wusste nicht, dass Sex so viel schöner ist, wenn man verliebt ist", sagt er schließlich.

Trust me, I am a Bad Boy. / AbgeschlossenΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα